Wanderndes Klischee
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Sogenannter "Liberty" - Kopf
- 1.2 Allegorie Landwirtschaft
- 1.3 Göttin Athene (röm. Minerva)
- 1.4 Gott Merkur
- 1.5 Allegorie auf den Seehandel
- 1.6 Allegorie auf den Überfluss in Gestalt einer Frau
- 1.7 Bauer mit einem an einem Heubündel fressenden Pferd
- 1.8 Allegorie auf Handel und Industrie in Gestalt des Götterboten Merkur
- 1.9 Schiffsmotive
- 1.10 Allegorie einer Vögel fütternden Frau
- 1.11 Spanische Frau
- 1.12 Pferd
- 1.13 Allegorie auf den Frieden
- 1.14 Gauchos
- 1.15 Erntearbeiten
- 1.16 Kühe
- 1.17 Hermes
- 1.18 Allegorie auf die Jugend
- 1.19 Göttin Athene (röm. Minerva)
- 1.20 Mädchen mit Schafen
- 1.21 Allegorie einer Frau
- 1.22 Bergmann
- 1.23 Bison
- 1.24 Frau mit Edelweiß
- 1.25 Estland
- 1.26 1000 Mark 1922
- 1.27 50 Centimes
- 1.28 Der Mann mit der Stirnlocke
- 1.29 Clara Schumann
- 1.30 Mährisches Mädchen
- 1.31 Ungarisches Mädchen
- 2 Hinweise
Einleitung
Wird ein wesentliches Detail einer Banknote z.B. eine zentrale Vignette erneut bei einer anderen Banknote verwendet, so spricht man von einem wandernden Klischee.
Besonders häufig finden sich diese wandernden Klischees auf von der American Bank Note Company (ABNC) hergestellten Geldscheinen.
Kunden der ABNC konnten aus einem unüberschaubaren Fundus fertiggestellter Motive und Entwürfe auswählen, dadurch konnte die ABNC äußerst preiswert fertigen.
Zahlreiche Süd- und Mittelamerikanische Privat- und Lokalbanken nutzten diese Möglichkeit, manche Darstellungen fanden aber auch in Asien und Europa erneute Verwendung.
Sogenannter "Liberty" - Kopf
Auf einem 50-Cent-Schein (MPC) der USA findet dieselbe Allegorie Verwendung wie auf dem nur wenige Tage gültigen 50-DM-Schein von 1948 oder einer Banknote aus Paraguay.
Allegorie Landwirtschaft
Göttin Athene (röm. Minerva)
ABNC-Entwurfs-Name: Minerva No. 2
Gott Merkur
Allegorie auf den Seehandel
Allegorie auf den Überfluss in Gestalt einer Frau
Bauer mit einem an einem Heubündel fressenden Pferd
Allegorie auf Handel und Industrie in Gestalt des Götterboten Merkur
Schiffsmotive
Allegorie einer Vögel fütternden Frau
ABNC-Entwurfs-Name: Paloma
Spanische Frau
ABNC-Entwurfs-Name: Spanish Lady (basierend auf dem Gemälde "Heimweh" von Konrad Kiesel)
Pferd
ABNC-Entwurfs-Name: OFF DUTY (1878, Entwurf: G.F.C. Smillie, Graveur: James Smillie)
Allegorie auf den Frieden
ABNC-Entwurfs-Name: Peace
Gauchos
Erntearbeiten
Kühe
Hermes
Allegorie auf die Jugend
Göttin Athene (röm. Minerva)
Mädchen mit Schafen
Allegorie einer Frau
Bergmann
ABNC-Entwurfs-Name: MINER WITH DRILL (1904, Graveur: Edwin Gunn)
Andere Druckereien - Die wiederholte Verwendung von Motiven und Druckvorlagen ist/war aber nicht nur auf die ABNC beschränkt, auch andere Druckereien bedienten sich am eigenen Portfolio.
Bison
Frau mit Edelweiß
Die berühmte "Frau mit Edelweiß" auf der Note zu 20 Reichsmark stammt von einer nicht mehr ausgegebenen Österreichischen Note von 1936.
Estland
Kurz vor Einführung des Euro hat Estland eine Gedenkbanknote mit dem Design einer älteren Note ausgegeben.
1000 Mark 1922
Hier wurden von Giesecke & Devrient halbfertige Druckbögen aus einem Auftrag der Türkischen Staatsbank Jahre später für die Ausgabe einer 1000-Mark-Note verwendet bzw. die Druckplatte des Unterdrucks erneut genutzt.
Aber nicht nur bei Banknoten sog. Staatspapiergeld auch bei einfachem Notgeld hat man, oft um die Ausgabe zu beschleunigen, auf bereits vorhandene Entwürfe zurückgegriffen. Beispiele hierfür sind unter Designverwandtschaften zu finden.
50 Centimes
Ein weiteres ausgezeichnetes Beispiel ist der 50-Centimes-Notgeldschein der Chambre de Commerce, Paris von 1920 der mit veränderten Farben und Texten im selben Jahr im besetzten Saargebiet wiederverwendet wurde.
Der Mann mit der Stirnlocke
Während der Mann auf dem 20-Mark-Schein von 1915 noch die Ärmel hochkrempelt, hat er 1923 bereits einen Hammer in der Hand.
Clara Schumann
Erwähnenswert ist das Porträt der Clara Schumann auf einer Werbenote von Giesecke & Devrient, original zu sehen auf dem letzten 100-D-Mark-Schein.
Mährisches Mädchen
Auch in der Ku.K - Monarchie begünstigte die Situation zwischen den Weltkriegen mit zahlreichen privaten und lokalen Ausgaben die Wiederverwendung von Motiven. Ursprünglich fand man sie Mährisch-Neustadt (heute Uničov), das in der Nähe von Olmütz/Olomouc liegt.
Bald fand man sie im oberösterreichischen Notgeld aus dem Hausruckviertel.
Später taucht das Mährische Mädchen auch auf Notgeldscheinen aus dem niederösterreichischen Rafings (auf dem Schein als Raffings geschrieben) und dem württembergischen Metzingen auf.
Schließlich sogar auf einem Faschingsschein aus dem Salzburger Stadtteil Maxglan, in Anlehnung an die den grenznahen Salzburgern vertraute Rentenmark lautet die Währungsbezeichnung Rentenkrone, die Gestaltung entspricht dem 1000-Kronen-Schein der Inflationszeit. Tatsächlich hätte man ihn am 29. Februar 1925 (den es natürlich nicht gegeben hat) auch gegen einen solchen eintauschen können - wenn es nicht zu dieser Zeit bereits die Schilling-Währung gegeben hätte.
Ungarisches Mädchen
Aus der ungarischen Inflationszeit stammt das Motiv einer Note aus den Anfängen des heutigen Sloweniens.
Hinweise
Wanderndes Klischee, Wanderndes Porträt, Wandernde Unterschrift, Designverwandtschaften