Faschingsgeld
Faschingsgeld ist eine besondere Art von Fantasiegeld, die zu Karnevalszeiten eingesetzt wird.
Anders als Fantasienoten für Sammler ist es einige Tage als Dekoration, Teil eines Kostüms udgl. im Einsatz und verschwindet meist von Sammlern unbemerkt wieder.
Umso interessanter ist es, wenn einige Stücke überleben und den Weg in Sammleralben finden.
Inhaltsverzeichnis
Mährisches Mädchen
Dieser Schein aus Maxglan, einem Ortsteil von Salzburg, wurde am oder ab 2.3.1924 beim Faschingszug ausgegeben (Salzburger Volksblatt vom 3.3.1924). Er imitiert eine zu seiner Zeit gängige Note, den 1000 Kronen Schein aus Österreich, mit einem veränderten Portrait (siehe Wanderndes Klischee) und will am 29. Februar des Folgejahres auch ebensoviel wert gewesen sein. Nur leider war 1925 kein Schaltjahr, so dass das Auszahlungsversprechen von Haus aus als Makulatur erkennbar war.
Historischer Hintergrund: Die Idee zu der Note, die quasi einen Ersatz von Kronen durch Rentenkronen ersetzt, war inspiriert durch die Einführung der Schillingwährung am 1.1.1925 (10000 Kronen = 100 Groschen = 1 Schilling).
Das Bild des Mährischen Mädchens stammt übrigens von echten Notgeldscheinen aus der Zeit des 1. Weltkrieges.
Politische Satire
Daneben kann Faschingsgeld auch politische Satire bedeuten. In diesem Fall wurde bei einem Faschingsumzug gegen die Abschaffung der Lehrmittelfreiheit bei Schulbüchern protestiert. Hinter dem Kopf Stoibers ist noch teilweise die Unterschrift Duisenbergs zusehen.
Fußball
Noch aus der Frühzeit der Bildbearbeitung, aber für diese Zeit aufwändig umgesetzt, stammen diese Noten. Diese dienten als Teil eines Fußballkostüms. Vielleicht wurde gegen die hohen Verdienste mancher Fußballer protestiert, im Vordergrund stand jedoch wohl eher der Blickfang mit den Banknoten.
Obermarbach
10% Wertaufschlag auf die Euronoten - diese Noten gab es im oberbayerischen Obermarbach in der Zeit der ersten Euroserie. Grundlage der Noten sind nicht eingescannte und verfälschte Euronoten, sondern die bereits 2001 veröffentlichten, verfremdeten Bilder der Euronoten, wie man an der Unterschrift und den fehlenden Hologrammstreifen rechts erkennen kann. Aufgeklebt waren sie auf einem Umzugswagen im Landkreis Dachau.
Ob dem Autor eine vergleichbare Schweizer Faschingsserie zu 11, 22, 55, 110, 550 und 1100 Franken bekannt war, ist nicht bekannt.
Links
Siehe auch Phantasieausgaben