Nummerierwerk
Einleitung
Nummerierwerke sind kleine Präzisionsmechaniken, die in Druckereien für den fortlaufenden automatisierten Druck von Kontrollnummern auf Dokumenten wie z.B. Aktien, Formularen oder auch Geldscheinen zum Einsatz kommen. Ein anderer dafür verwendeter Begriff ist auch "Nummerator". Es gibt vorwärts und rückwärts zählende Ausführungen.
Funktion eines Nummerierwerks ohne führende Nullen
Bild 1 zeigt ein vorwärts zählendes, sechs-stelliges Nummerierwerk in der Anfangsstellung für den Druck von Kontrollnummern ohne führende Nullen im Buchdruckverfahren. Alle Nullen, bis auf die vom Einerrad (dem mit der niedrigsten Stelle, im Bild ganz links), wurden vom Drucker vor Beginn des Nummeriervorgangs von Hand versenkt, so dass sie beim Druckvorgang nicht mit eingefärbt werden und das Papier auch nicht berühren.
Dies ist möglich, weil die Nullen in den Ziffernrädern beweglich gelagert sind, d.h. sie lassen sich in Richtung auf die Bohrung in der Mitte verschieben. Das bewegliche Teil, das die Ziffer "0" trägt, hat innen einen kleinen Haken. Damit rastet es beim Einstellen des Nummerierwerks in eine in die Achse eingefräste Kerbe ein, und hält so die Null in gedrückter Stellung fest. Bild 2 zeigt eine solche Achse mit Kerbe. Für den Einstellvorgang kann die Mechanik für die Weiterschaltung der Ziffern entriegelt werden, so dass die Ziffernräder von Hand mit einem Stift auf der Achse gedreht werden können.
Wenn das Nummerierwerk jetzt auf das Papier gedrückt wird um die Kontrollnummer "1" zu drucken, wird auch der bewegliche Plunger, in Bild 1 ganz rechts mit dem Zeichen "No", bis auf die Druckebene niedergedrückt. Sobald das Nummerierwerk wieder entlastet wird, springt auch der Plunger zurück, und die Mechanik im Nummerierwerk dreht das Einerrad um eine Stelle weiter auf "2". Und so weiter bei jedem Druckvorgang.
Interessant wird es, sobald dann die "9" gedruckt wurde. Die Mechanik dreht dann beim Entlasten des Plungers das Einerrad auf "0" und das Zehnerrad auf "1", so dass im nächsten Nummeriervorgang die Kontrollnummer "10" gedruckt wird. Gleichzeitig passiert aber noch etwas. Durch das Drehen des Zehnerrads um eine Stelle hakt der bewegliche Träger für die "0" des Zehnerrads aus der Kerbe in der Achse aus, und die Null des Zehnerrads wird auf die Ebene der anderen Ziffern angehoben. Der kleine Haken ist in Bild 3 gut zu erkennen.
Zunächst hat das noch keine Auswirkungen. Das Einerrad wird wie beschrieben mit jedem Nummeriervorgang weiter geschaltet, und das Zehnerrad mit jedem zehnten. Wenn aber jetzt die Kontrollnummer "99" gedruckt und der Plunger wieder entlastet wurde, dreht die Mechanik das Einerrad wieder von "9" auf "0", das Zehnerrad von "9" auf "0", und das Hunderterrad um eine Stelle weiter auf "1". Jetzt liegt die Null vom Zehnerrad aber auf der gleichen Höhe wie die anderen Ziffern, so dass im nächsten Nummeriervorgang die Kontrollnummer "100" gedruckt wird. Aber wie zuvor bei der Zehnerstelle, hakt hierbei die "0" vom Hunderterrad aus der Kerbe in der Achse aus. Jetzt ist alles vorbereitet um nach "999" die Kontrollnummer "1000" zu drucken. Und so weiter bis "999999".
Sollte jetzt wirklich weiter nummeriert werden (was natürlich keinen Sinn macht), wäre die nächste Kontrollnummer nach 999999 dann 000000, danach 000001, 000002 und so weiter.
Die Form der Kerbe und des Hakens stellt sicher, dass die bewegliche Null ausgehakt bleibt, auch wenn ein Ziffernrad auf der Achse erneut vorwärts über die Kerbe gedreht wird. Zum Einhaken muss es beim Einstellvorgang von Hand gedrückt und rückwärts in die Kerbe eingerastet werden.