Karadjordje
Biografie von Karadjordje
Đorđe Petrović, genannt Karadjordje (Karađorđe/schwarzer Georg) war der gewählte Anführer des ersten serbischen Aufstandes gegen die Osmanen 1804-1813 und Begründer der Dynastie der Karađorđević.
Geboren wurde er vermutlich 1762 in Zentralserbien. Gesichert ist zudem, dass er 1785 heiratete und im Jahr darauf mit seiner Frau in die Wojwodina ging. Dort sammelt er erste militärische Erfahrungen im Freikorps Mihaljević, das im 8. österreichischen Türkenkrieg (1787-1792) für Österreich kämpfte. Nach dem Frieden von Sistowa kehrte Đorđe Petrović nach Zentralserbien zurück und schloss sich den Haiduken an. Die Haiduken waren besoldete Infanteristen, die den Grenzschutz versahen, sowie später bewaffnete Wachen in Städten und auf Gütern Adeliger stellten. Bald wurde Petrović selbst ein Haidukenanführer, so genannter Harambascha, und sammelte etwa 100 Mann um sich.
Der zu der Zeit die Provinz Serbien für die Osmanen regierende Haçi Mustafa Pascha tolerierte die Serben weitgehend und amnestierte nach dem Krieg auch Teile ihrer Truppen. Zwischen 1796-1798 kämpften die Haiduken sogar für ihn gegen die in Zentralserbien stationierten, aufständischen Janitscharen. Hierbei zeichnete sich Petrović besonders aus und bekam wahrscheinlich damals auch den Beinamen Karadjordje, Schwarzer Georg. Die Janitscharen erlangten jedoch trotzdem die Übermacht und errichteten in Zentralserbien eine Terrorherrschaft, die den Aufstand der Bewohner provozierte. Zahlreiche serbische Anführer und Ältesten wurden jedoch von den Janitscharen gefasst und ermordet. Die verbliebenen versammelten sich am 14.02.1804 in Orašac, riefen den ersten serbischen Aufstand aus und wählten Đorđe Petrović zu ihrem Anführer. Den Aufständischen gelangen mehrere Siege und 1806 nahmen sie Belgrad ein und setzten der Janitscharenherrschaft ein Ende. Nach diesem Sieg forderte der Sultan von Istanbul die Serben auf, ihre Waffen niederzulegen und sich einem neuen Pascha in Belgrad zu unterwerfen. Die Serben lehnten dies ab und begannen nunmehr einen Kampf direkt gegen das osmanische Reich. Auch einer Übermacht von osmanischen Truppen gelang es nicht, die Serben zu besiegen. Stattdessen brachten die Aufständischen das Gebiet zwischen Belgrad und dem Kosovo völlig unter ihre Kontrolle. Mit Unterstützung des zaristischen Rußland errichtete man 1807 eine eigene Regierung, dessen höchste Instanz der Sovjet Praviteljstvujušči serbski (Großer Serbischer Volksrat) mit dem Präsidenten Karadjordje an der Spitze war.
Als 1812 Napoleon seinen Feldzug gegen Rußland begann, nahm die russische Unterstützung für die Serben drastisch ab. Dies nutzten die Osmanen für eine Großoffensive mit der sie bis 1813 das serbische Territorium zurückeroberten. Karadjordje floh im Oktober 1813 nach Österreich.
Sein Unterführer Miloš Obrenović organisierte ab 1815 den zweiten serbischen Aufstand, in dessen Folge die Bewohner im nördlichen Zentralserbien die Autonomie zuerkannt bekamen. Karadjordje wollte jedoch die völlige Unabhängigkeit und begann 1817 seinen eigenen Aufstand mit griechischer Unterstützung und kehrte dafür nach Serbien zurück. Um seine Loyalität gegenüber dem osmanischen Sultan zu beweisen und das Erreichte nicht zu riskieren, ließ Obrenović Karadjordje im Juli 1817 töten. Den abgeschlagenen Kopf schickte er als Beweis für den Tod des berühmt-berüchtigten Anführers dem Sultan in Istanbul.
Jugoslawien: P-142, 50.000 Dinara, 1994, Vorderseite mit dem Porträt von Karadjordje