Fiktive Währungen
Nicht nur Zentralbanken oder manche Hobbykünstler auf Ebay entwerfen Banknotenserien. Auch Autoren von Romanen, Filmen und Fernsehserien überlegen für ihre Geschichte in vielen Fällen eine eigene Währung oder fiktive Zahlungsmittel. Insbesondere, wenn die Handlung in der Zukunft oder in einer Parallelwelt spielt, werden zukünftige oder „alternativweltliche“ Zahlungsmittel erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
- 1 fiktive Wirtschaftssysteme mit eigenen Banknoten
- 1.1 Accornero – Paperdollari
- 1.2 ALF – Wernick
- 1.3 Afrika - Afro
- 1.4 Captain Future – Systemdollars
- 1.5 Entenhausen
- 1.6 Euro Zone - Sinoamerikanische Währungsunion, Dollüans
- 1.7 Europa der Zukunft - Euros aus dem Banknotendrucker
- 1.8 Genovien - Euro
- 1.9 Howard the Duck (film) – Entendollar
- 1.10 Kampfstern Galactica - Cubits
- 1.11 Die Mauer steht am Rhein – Mark der DRD
- 1.12 Metropolis – Mark
- 1.13 Paperopoli - Fantastiliardi
- 1.14 Prinz aus Zamunda – Pfund
- 1.15 Sliders (Pilotfilm) – Dollar der „Sozialiatischen Staaten von Amerika“
- 1.16 SpongeBob - Dollar
- 1.17 Total Recall – Marsbanknoten
- 2 fiktive Wirtschaftssysteme ohne Banknoten
fiktive Wirtschaftssysteme mit eigenen Banknoten
Accornero – Paperdollari
1988 gab die Backwarenfirma Accornero eine auf die Währung "Paperdollari" lautende Geldscheinserie im Rahmen eines Preisausschreibens heraus. Es sollten damit die "Frollini di Nonna Papera" (Plätzchen von Oma Duck) beworben werden. Die Scheine dienten als Sammlerobjekte und als Lose. Die Serie bestand aus den Werten 2, 5, 10, 20, 50, 100, 500 & 1.000 Paperdollari.
ALF – Wernick
Wernick ist die Währung auf Alfs Planeten Melmac. In der Alf-Wiki wird angegeben, dass 1 Wernick in etwa 10 US-Dollar entspricht. Gedeckt ist die Währung durch die auf Melmac seltenen und deshalb wertvollen Materialien Seifenblasen, Fussel und Kieselsteine (anstelle durch Gold und Silber).
http://alf.wikia.com/wiki/Wernick
Afrika - Afro
Für die Harald-Schmidt-Show vom Juni 2008 (?) wurden Banknoten einer afrikanischen Währung, dem "Afro" kreiert. Die Noten erinnern an Euro-Noten, zeigten jedoch bei genauerem Hinsehen afrikanische Motive wie Löwen, Menschen mit dunkler Hautfarbe oder Sehenswürdigkeiten wie die Sphinx. Etwa 10 Jahre vorher hatte das Satiremagazin Titanic über Helmut Kohl getitelt "Jetzt will er den Afro" (gemeint war hier eine Währungsunion Europas mit Afrika).
Captain Future – Systemdollars
In den Captain-Future-Romanen werden „Systemdollars“ erwähnt. Implizit wurde damit von einer Währungsunion auf den neun Planeten des Sonnensystems gesprochen.
Entenhausen
Bei den Talern und Kreuzern aus Entenhausen handelt es sich um keine erfundenen Währungen, vielmehr ist der „Entenhausener Taler“ zunächst dem amerikanische Dollar nachgebildet. Die Übersetzung erinnert insbesondere mit seiner Untereinheit (1 Taler = 100 Kreuzer) an den altdeutschen Thaler.
Euro Zone - Sinoamerikanische Währungsunion, Dollüans
Pierre Bordage erzählt in seiner Kurzgeschichte "Euro Zone" von einer politisch wie wirtschaftlich bedeutungslosen Euroraum und einem Krieg zwischen der islamischen Welt einerseits und einem amerikanisch-chinesischen Bündnis andererseits. Der Satz "Aber der Euro ist doch absolut nichts mehr wert," sowie die Antwort "Irrtum, Pibe. Bis zum 31. Juli kann man Euros noch gegen Riyals oder Dollüans eintauschen" lässt auf die dort herrschenden politischen Verhältnisse schließen.
Später im Roman wird das Aussehen der Banknote beschrieben: "Der Dollüan war die Währung der chinesisch-amerikanischen Achse, der sowohl dem Euro als auch dem Riyal den Rang abgelaufen hatte. Ich fand den grünlichen, von zwei roten Balken durchzogenen Schein ziemlich hässlich."
Europa der Zukunft - Euros aus dem Banknotendrucker
Banknoten, die aus dem heimischen Drucker kommen, erwähnt der Autor Thanassis Vembos in seiner Kurzgeschichte "Wer bezahlt den Fährmann?" Schlüsselsatz ist hier der Satz "Kostbare Euro, die auf dem Minidrucker zu gestärkten, druckfrischen Tausender-Scheinen wurden." (S. 167) Dabei mag er an jene Drucker gedacht haben, an denen man in verschiedenen Märkten heute schon Einkaufsgutscheine ausdruckt, die an der Kasse wie Bargeld behandelt werden. Der nächste Satz "Genug für die wöchentlichen Ausgaben. Nächste Woche die gleiche Arbeit" lassen auf ein Monatseinkommen des - als wohlhabend beschriebenen - Protagonisten von wohl nicht unter 10.000 Euro schließen.
Genovien - Euro
Genovien ist ein fiktiver europäischer Zwergstaat, der vom Geschlecht Grimaldi regiert wird. Der Disney-Spielfilm "Plötzlich Prinzessin" ortet ihn irgendwo auf dem alten Kontinent. In diesem Zusammenhang taucht kurz ein 20 Euro-Schein auf, so dass der Zwergstaat Genovien ähnlich wie Monaco Teil der Europäischen Währungsunion sein dürfte.
Howard the Duck (film) – Entendollar
Die Ente Howard stammt von einem Planeten, der von Enten anstelle von Menschen beherrscht wird. Dementsprechend ist auf dem 1-$-Schein der „United States of Anatidae“ auch George Washington mit einem Entenschnabel zu sehen.
http://www.tumblr.com/tagged/howard-the-duck?before=1340174101
Kampfstern Galactica - Cubits
Für den Film bzw. die Fernsehserie Kampfstern Galactica ist eine Währung namens Cubits erfunden worden. Es werden Silber- und Goldmünzen gezeigt, die jedoch rechteckig statt rund sind. Das Papiergeld hat „normales“ Aussehen.
Bilder sind hier zu finden: http://www.battlestarprops.com/cubits/ http://www.tvacres.com/images/money_cubits2.jpg
Die Mauer steht am Rhein – Mark der DRD
Der Roman beschreibt eine Wiedervereinigung Deutschlands unter sozialistischen statt kapitalistischen Vorzeichen: Nicht die DDR tritt der BRD bei, sondern die BRD wird an die DDR angeschlossen. Die Währung des daraus entstehenden „Demokratischen Republik Deutschland“ (DRD) wird nur indirekt erwähnt, aber man kann sich zumindest eine Banknotenserie im Stile des 20-Mark-Scheins von 1989 vorstellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Mauer_steht_am_Rhein
Metropolis – Mark
In seinem Zukunftsfilm Metropolis verwendete Fritz Lang fiktive, eigens für den Film hergestellte 100-Mark-Scheine, wie sie durchaus für die im Film dargestellte Stadt glaubhaft sind. Es sind auch Abbildungen von höheren Werten (500 M und 1000 M) bekannt.
http://forex-sd.ru/article/strategy/log_in_psar
Paperopoli - Fantastiliardi
In den 1990-er Jahren ließ Walt Disney Italia in Zusammenarbeit mit der Banca Nazionale del Lavoro (BNL) eine Serie von Geldscheinen herstellen, die sie dem "Topolino" Heft Nr. 2165 beilegte. Die Motive zeigen Portraits der dort beheimateten Comic-Figuren (Paperino = Donald Duck, Paperina = Daisy Duck, Gastone = Gustav Gans, Rockerduck = Klaas Klever, Paperon de Paperoni = Dagobert Duck). Die Werte lauteten auf 1, 10, 50, 100, 500 und 1.000 Fantastiliardi, das ausgebende Institut war die "Banca di Paperopoli". (Paperopoli entspricht dem deutschen Entenhausen; Papero = Gänserich, poli = Großstadt).
Prinz aus Zamunda – Pfund
Ein 100-Pfund-Schein des fiktiven afrikanischen Staates Zamunda ist im Film „Der Prinz von Zamunda“ zu sehen. Die Note ähnelt einer alten 1-Pfund-Note aus den sechziger Jahren, anstelle der Königin ist Eddy Murphy zu sehen. Ein Wechselkurs wird nicht genannt.
Sliders (Pilotfilm) – Dollar der „Sozialiatischen Staaten von Amerika“
In einer Parallelwelt sind die USA von russischen bzw. sowjetischen Truppen besetzt. Wer noch grüne Dollarnoten besitzt, gilt als Verräter, gesetzliches Zahlungsmittel sind nur die roten (Besatzungs-)Dollars. Die 1-Dollar-Noten der „Sozialistischen Staaten von Amerika“ haben das Portrait von Nikita Chruschtschow.
SpongeBob - Dollar
Der Dollar-Schein von SpongeBob zeigt - wie könnte es anders sein - statt Washington einen Meeresbewohner, nämlich eine Muschel.
Total Recall – Marsbanknoten
In diesem Film werden rote Banknoten einer fiktiven Marswährung gezeigt. Diese haben Ähnlichkeiten mit US-Dollars, jedoch sind sie mit dunkler Farbe auf (mars-!)rotem Papier gedruckt. Das Bild von Arnold Schwarzenegger (Hauptdarsteller des Filmes) sowie die anderen feinen Unterschiede sind bei "normaler" Betrachtung des Filmes nicht auffällig.
fiktive Wirtschaftssysteme ohne Banknoten
Babylon 5 – Krediteinheiten
Die Währung auf der Erde des Babylon-5-Universums sind Krediteinheiten, die jedoch nie als Bargeld gezeigt werden. Damit scheint eine (gesamt-)irdische Buchwährung gemeint zu sein. Bargeld wird nie gezeigt, jedoch erwähnt ("Mit allen Mitteln", Season 1). Die Beträge, die in den verschiedenen Folgen erwähnt werden, lassen eine Kaufkraft in etwa 1:1 mit dem heutigen US-Dollar annehmen. In einer Folge ("Minbari lügen nicht") fällt der Satz, man bezahle nicht mehr mit Bargeld, sondern mit Kreditchips. Andererseits lässt in einer anderen Folge ("Die Macht des Geistes") eine Telepathin eine Münze durch die Luft fliegen, die einem amerikansichen Penny zumindest sehr ähnelt.
Babylon 5 – Centauri-Dukaten
Für das außerirdische Volk der Centauri werden Centauri-Dukaten erwähnt. Vermutlich handelt es sich dabei um Münzgeld.
Bayern - Bazi
Die satirische ZDF-Sendung "Heute Show" schlug dem unabhängigen Freistaat Bayern im Falle eines EU-Austritts die neue Währungsbezeichnung "BAZI" vor. Der Wechselkurs wurde mit 2 Bazi = 1 Drachme angegeben. Interessanterweise zeigt die Münze der Republik Bayern nicht den kurz darauf erwähnten Märchenkönig Seehofer, sondern den bayerischen Kaiser.
Harry Potter – Galleone
In Anlehnung auf das alte britische Währungssystem (1 Pfund = 20 Shilling, 1 Shilling = 12 Pence) wurde von Joanne K. Rowling für die Harry-Potter-Romane ein noch komplizierteres Währungssystem entwickelt: 1 goldene Galleone = 17 silberne Sickel, 1 Sickel = 29 bronzene Knuts.
Für das Portrait einer eventuellen Banknote, die zum Zeitpunkt der Romanhandlung gültig ist, ist übrigens Merlin wahrscheinlicher als Harry Potter. Andererseits werden in Buch und Roman nur Münzen erwähnt.
Die Autorin sagte in einem Interview, 1 Galleone habe eine Kaufkraft von etwa 5 Pfund Sterling.
http://de.wikipedia.org/wiki/Begriffe_der_Harry-Potter-Romane#Geld
Star Trek – Metallbarren
Das Thema „Währung“ wird auch in den Star-Trek-Filmen erwähnt, in diesem Universum wurde jedoch die Geldwirtschaft positiv überwunden. Lediglich die Ferengi handeln noch, Zahlungsmittel sind jedoch keine Münzen in unserem Verständnis, sondern Barren eines Metalls namens Latinum.