Bank: Agricultural Bank of Four Provinces
Agricultural Bank of Four Provinces - Honan, Hupeh, Anhui und Kiangsi
Geschichte der Bank
Die Gründung der Agricultural Bank of Four Provinces geht massgeblich auf den Einfluß von Chiang Kai-shek während des chinesischen Bürgerkrieges zurück. Im November 1932 sammelte er seine militärischen Kräfte für den Kampf gegen die Kommunisten. Die Kommandozentrale für dieses Unternehmen befand sich in Hankou (heute Teil von Wuhan/武漢市). Zur Finanzierung dieses Feldzuges benötigte Chiang Kai-shek viel Kapital. Um dieses zu beschaffen und zu kontrollieren forcierte er die Gründung einer Bank.
Das bereits in Hankou bestehende Büro zu Unterstützung des Finanzwesens der Bauerndörfer (chinesisch: nongmin jinrong jiujichu, 農村金融救濟處) wurde zur Agricultural Bank of Four Provinces – Honan, Hupeh Anhui und Kiangsi (auf Chinesisch 四省農民銀行 - 豫郭院讀, sisheng nongmin yinhang - Yu-E-Wan-Gan) umorganisiert.
Das Startkapital von 10 Millionen Yuan sollte wie folgt zusammen kommen: 3 Millionen Yuan sollten aus dem Staatschatz kommen und jeweils 500.000 Yuan von den Schatzämtern der vier Provinzen. Die restlichen 5 Millionen Yuan sollten private Geschäftsleute aufbringen. Ob dies nur das vorgesehene Kapital war oder ob diese Summe auch wirklich zusammenkam ist unklar. Nach einer westlichen Quelle soll die Bank lediglich mit 3 Millionen Yuan ausgestattet gewesen sein, wovon 2,25 Millionen Yuan aus dem Büro Chiang Kai-shek gekommen sein sollen.
Der Hauptsitz der Bank lag in Hankou in der Hunanstrasse im 3. Bezirk. Neben dieser Zentrale gab es noch Zweigstellen in Nanchang (南昌) und Wuhu (蕪湖) sowie 10 weitere kleine Büros auf dem Land. Chiang Kai-shek bestimmte Guo Waifeng (郭外峰) zum ersten Generaldirektor. Seine Unterschrift findet sich auch auf den ersten in Umlauf gebrachten Banknoten. Da Guo Waifeng jedoch bald starb findet sich ab Juli 1934 die Signatur seines Nachfolgers Xu Jizhuang (徐繼莊) auf den Banknoten.
Nach Außen hin verkündete man als Hauptaufgabe der Bank, die Unterstützung der Bauern und bäuerlichen Genossenschaften in jenen Gebieten in denen die Guomindang die Kommunisten zurückdrängen konnte. So sollten Darlehen an die Bauern ausgegeben werden zum Erwerb von Land und der Finanzierung von Saatgut und bäuerlicher Ausrüstung. In der taiwanesischen Literatur wir die Rolle der Bank sehr positiv gesehen und als sehr erfolgreich dargestellt. Die Quellen aus der Volksrepublik China sehen die Bank eher kritisch. So soll sich die Bank aus Steuern auf Opiumverkäufe finanziert haben und den Bauern dieses Geld dann nur gegen überhöhte Zinsen geliehen und Banknoten mit Zwangskurs in Umlauf gebracht haben.
Um noch mehr Geld für seine Militäroperationen zu gewinnen, drängte Chiang Kai-shek seinen Regierungschef Wang Jingwei (汪精衛) dazu das Geschäftsfeld der Bank auf das ganze Land ausweiten zu dürfen. Am 1.4.1935 wurde die Agricultural Bank of Four Provinces in die Farmers Bank of China (中國農民銀行) umgewandelt. Xu Jizhuang blieb Generaldirektor.
Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Hr. Erwin Beyer