Jean-Bédel Bokassa

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Biografie von Jean-Bédel Bokassa

Krönungszeremonie

Jean-Bédel Bokassa wurde 1921 in Belgisch-Kongo geboren. Später trat er der französischen Armee bei und diente dort bis 1964, dann wechselte er zur Armee der Zentralafrikanischen Republik, wo er weiter Karriere machte.

Am 1. Januar 1966 putschte Bokassa gegen den amtierenden Präsidenten David Dacko und wurde damit neuer Staatspräsident und Vorsitzender der Staatspartei. Schon am 4. Januar schaffte er die Verfassung ab und regierte durch Erlasse. Da er Frankreich auf seiner Seite hatte, konnte Bokassa auf deren Unterstützung bauen und holte sich zur Hilfe französische Soldaten ins Land. So konnte er seine Macht weiter festigen und seine Gegner nach und nach ausschalten.

1969 versuchten Gegner des Regimes einen Putsch gegen den neuen Staatspräsidenten, aber der Putsch schlug fehl und gab Bokassa die Gelegenheit, seine Macht noch weiter zu festigen und Reformen zu verabschieden. 1972 wurde er Präsident auf Lebenszeit und auch die folgenden Putschversuche und Attentate schlugen fehl. Politisch suchte Bokassa die Nähe Libyens und erreichte eine finanzielle Unterstützung seines Landes durch Ghaddafi, nach einem Treffen mit ihm trat er sogar offiziell zum Islam über und nannte sich Salah Eddine Ahmed Bokassa.

Auf Grund von Uran- und Diamantabbau erhielt Bokassa nicht nur die Unterstützung von Frankreich, auch die Schweiz und die USA unterstützten ihn und trieben Handel. Eine besonders tiefe Freundschaft verband ihn mit dem französischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing (französischer Präsident von 1974 bis 1981, "Vater" der EU-Verfassung), er lieferte das von Frankreich im Kalten Krieg dringend benötigte Uran zur Atomwaffenherstellung und erhielt dafür im Tausch Waffen und militärische Unterstützung.

Am 4. Dezember 1976 ließ sich Jean-Bédel Bokassa zum Kaiser Bokassa I. krönen. Vorher konvertierte er aber wieder zum Katholizismus. Er entließ die Regierung und machte das Land zu einer Monarchie. Bokassa regierte durch Terror, Folter und Ermordung jeglicher Opposition. Es wird ihm auch vorgeworfen, bei Folterungen selbst tätig geworden zu sein, ebenso wird er des Kannibalismus beschuldigt.

Immer engere Beziehungen zu Libyen und die immer weiter anwachsenden Grausamkeiten seiner Herrschaft sorgten in Frankreich für Besorgnis und sie entzogen ihm bis 1979 jegliche Unterstützung. 1979 fanden auch Schüler- und Studentenunruhen statt, die blutig niedergeschlagen wurden. Bei einem Besuch in Libyen putschte der ehemalige Präsident David Dacko am 21. Dezember 1979 gegen Bokassa und führte die Republik wieder ein.

Bokassa wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt, kehrte aber trotzdem 1986 in das Land zurück und die Strafe wurde in eine lebenslange Zwangsarbeit umgewandelt. 1993 wurde er allerdings begnadigt und lebte bis zu seinem Tod 1996 in Bangui. Man sagt, Bokassa soll mehr als 37 Kinder von 17 verschiedenen Frauen gehabt haben, andere Quellen gehen von einer deutlich höheren Kinderzahl aus.


Äquatorialafrikanische Staaten: P-7, 10.000 Francs, 1968, Vorderseite mit Porträt Bokassas

Äquatorial Afrika P-7 Vs.jpg