Malta: Mdina

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Mdina

Mdina
St.Peter and Paul Cathedral
Palazzo Vilhena
typische Straße in Mdina


Die Gegend um Mdina (sprich Imdina) soll seit der Bronzezeit besiedelt sein und die Phönizier errichteten dort eine erste Festung. Unter den Römern war Mdina Hauptstadt der Insel Malta, damals umfasste der Melita genannte Ort auch einen Teil der heutigen Nachbarstadt Rabat. In byzantinischer Zeit wurde die antike Stadt geteilt und das von drei Seiten durch natürliche Felsabbrüche geschützte Stadtgebiet zur Festung ausgebaut. Der heute Name Mdina geht auf die arabische Epoche zurück und bedeutet wörtlich "Ort der Religion". Nach der Eroberung Maltas durch die Normannen war Mdina ab 1140 Sitz des Consiglio Populare und ab 1397 der Universitá; beides Selbstverwaltungsgremien des maltesischen Adels. 1427 verlieh König Alfonso V. von Aragón der Stadt den Titel Citta Notabile und band Malta als ewiges Lehen an die Krone. Diese Ewigkeit war allerdings 1530 zu Ende, als Malta an den Johanniterorden fiel. Die alte Hauptstadt verlor schnell an Bedeutung, da für die seefahrenden Ritter Städte an der Küste wichtiger waren als das landeinwärts gelegene Mdina. Trotzdem musste jeder neu gewählte Großmeister des Ritterordens schwören, die Rechte der weiter in Mdina sitzenden Universitá zu wahren. Größere bauliche Veränderung erlebte die Stadt nach dem großen Erdbeben von 1693, das auch die alte Bischofskirche zerstörte. So stammen die meisten repräsentativen Bauten aus der Zeit des Wiederaufbauprogramms von Großmeister Manoel de Vilhena in den Jahren 1723 bis 1738. Auch die den Ort überragende St. Peter and Paul Cathedral, die Banca Giuratale und der Palazzo Vilhena datieren aus dieser Zeit. Unter der britischen Herrschaft wurde die Universitá aufgelöst und Mdina entwickelte sich zu einer stillen Stadt. Heute leben dort etwa 500 Einwohner; die meisten stammen aus uralten Adelsfamilien, die nach wie vor ihre Traditionen pflegen und auf ihren Privilegien beharren. Das mittelalterliche Stadtbild ist geprägt von autofreien schmalen Gassen. Es gibt dort ein Hotel und wenige Restaurants, so daß die meisten Besucher noch vor dem Abend die Stadt verlassen, die sich danach nahezu menschenleer präsentiert.


Malta: P-31a, 1 Lira, L.1967/1973, Rückseite, Mdina

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