Kommunismus: Folgeerscheinungen des Zusammenbruchs des Kommunismus (Privatisationschecks und Zertifikate)

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Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in fast allen Ländern Anfang der 1990-er Jahre und der Einführung von Wirtschaftssystemen nach kapitalistischem Vorbild kam es hier und da zu recht merkwürdigen Konstrukten.

Ein Beispiel hierfür sind die Privatisationsschecks in Rußland.

Rußland, 10.000 Rubel, 1992, P-251, Privatisationsscheck

Hier sollte das Zauberwort Privatisation seine Früchte tragen.
Es handelt sich eigentlich nicht um eine Banknote. Das Papier diente der Rusischen Regierung als Geldbeschaffungsmaßnahme. Es sollte den Bürgern ermöglichen, sich etwa nach dem Vorbild westlicher Aktiengesellschaften in einen Betrieb anteilsmäßig einzukaufen.
Zum Zeitpunkt der Ausgabe war es ca. 35 US$ wert. Durch die starke Inflation in dieser Zeit sank sein wahrer Wert aber innerhalb kurzer Zeit jedoch auf Null. Nicht zu Unrecht fühlten sich die Menschen, die solche Zertifikate erworben hatten, betrogen.


Auch in der Ukraine wurde nach diesem Muster verfahren. Es handelt sich nicht unm Banknoten, obwohl diese Zertifikate auch unter den Bürgern als Zahlungsmittel verwendet wurden.


Ukraine, 2.000.000 Karbovantsiv, 1992, P-91B, Privatisationszertifikat


Ukraine, 1.050.000 Karbovantsiv, 1995, P-101, Privatisationszertifikat


Ein von vornherein aufgelegter Schwindel waren die sogenannten Mawrodi-Scheine. Ein russische "Unternehmer" namens Mawrodi gründete ca. 1990 eine "Bank", die eine Art Pyramidenspiel bzw. Schneeballsystem initiierte.


Mawrodi-Bank, verschiedene "Werte", ca. 1990, Teilnahmescheine an einem Schneeballsystem

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