Sozialismus: Nicaragua
Das Vorbild der Nicaraguanischen Revolution, Augusto César Sandino, Sohn einer Bauernfamilie, erlebte im Juli 1912 mit 17 Jahren die Intervention amerikanischer Streitkräfte in Nicaragua gegen einen Aufstand gegen den nicaraguanischen Präsidenten Adolfo Díaz. Nach einem Mordanschlag auf einen konservativen Dorfprominenten floh er 1921 nach Honduras, Guatemala und möglicherweise Mexiko. Dabei kam er mit verschiedenen religiösen Gruppen, aber auch mit Freimaurern und anti-imperialistischen, anarchistischen und kommunistischen Revolutionären in Kontakt. 1926 kehrte er nach Nicaragua zurück und beteiligte sich am Widerstand der Liberalen Partei gegen das US-gestützte konservative Regime. Er brachte es zum Generalsrang.
Trotz enormer Anstrengungen war das US-Militär niemals imstande, ihn zu fassen oder zu töten. Zeitweilig hielt er es jedoch für nötig, ein falsches Begräbnis für sich selbst abhalten zu lassen, um seine Beobachter loszuwerden.
Ausgelöst durch Korruption und staatlichen Machtmißbrauch des Diktators Anastasio Somoza kam es 1977 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die in einen Bürgerkrieg mündeten und das ganze Land erfassten. Am 17. Juli 1979 wurde Somoza durch die Nicaraguanische Revolution gestürzt.
Zunächst verfolgten die Sandinisten ein durchaus friedliches Programm; eine breit angelegte Bildungskampagne auch bei Erwachsenen führte zu einer deutlichen Senkung der Analphabetenrate.
Das Gesundheitswesen wurde entwickelt, und auch hier gelang es, auf dem Lande Krankenstationen zu etablieren.