Elissa (Dido)
Élissa
(auch Dido)
Élissa, auch Dido genannt, war der Gründungslegende Karthagos nach eine phönizische Prinzessin, die auf der Flucht vor ihrem machtgierigen Bruder an der Küste des heutigen Tunesiens landete. Der Name Dido ist phönizisch und bedeutet Heldin.
Sie stieß auf große Ablehnung seitens der Berberbevölkerung. Durch ihr Geschick schaffte sie es trotzdem: Sie bat den Häuptling, der das Gebiet des späteren Karthagos beherrschte, um Land. Dieser versprach ihr listig, dass sie soviel Land bekäme, wie sie mit einer Kuhhaut umspannen könne. Dido schnitt daraufhin die Kuhhaut in hauchdünne Streifen, legte sie aneinander und konnte so ein großes Stück Land markieren. Dieser Küstenstreifen bildete, so die Legende, die Byrsan, eine mauergeschützte Festung, welche die Keimzelle des phönizischen Handelszentrum Karthago bildete und über den Häfen der Stadt lag.
Am alten Hafen von Karthago (Port Punique / Phönizischer Hafen) zwischen La Goulette und Sidi Bou Saïd nahe Tunis)
Der Name der Élissa/Dido ist eng mit Aeneas verknüpft. Nach dessen Flucht aus dem brennenden Troja treibt er im Sturm an die Küste des neugegründeten Karthago an der Küste Tunesiens und berichtet ihr vom Untergang seiner Stadt. Dido nimmt ihn gastlich auf.
Durch eine Intrige der trojanerfeindlichen Göttin Hera verliebt sie sich unsterblich in Aeneas. Doch Zeus erinnert Aeneas an seine Pflichten - so verläßt er Karthago, was Dido in den Selbstmord treibt. Doch zuvor schwört sie Rache und schafft so die Grundlage für den späteren Konflikt zwischen Rom und Karthago. Die literarische Vollendung erfuhr diese Geschichte durch Vergils Aeneis – dem Gründungsmythos des Römischen Reichs.
Tunesien, P-NEW, 10 Dinars, 2005, Élissa/Dido