Bank: National Bank of Scotland
National Bank of Scotland
Die National Bank of Scotland wurde im März 1825 als Aktiengesellschaft gegründet. Das Unternehmen zog viele Kleinanleger an und verfügte schon bald über ein Grundkapital von 5 Millionen Pfund. Schon im ersten Jahr eröffnete man 13 Filialen, die zum grossen Teil von Mitaktionären geführt wurden. Zugleich gab man die ersten eigenen Banknoten heraus.
Als Zentrale diente ein Hotelgebäude am St. Andrews Square in Edinburgh, das später lediglich durch Zukäufe der umliegenden Grundstücke vergrössert wurde. Im August 1831 schaffte man es durch gezielte Lobbyarbeit die Royal Charter zu erhalten; sehr zum Ärger der älteren Commercial Bank of Scotland die schon länger vergeblich um dieses Privileg kämpfte.
Zur Vergrösserung des Geschäfts erwarb man 1833 die Aberdeen Commercial Banking Company (gegründet 1778) und im Jahre 1836 die Perth Union Banking Company (gegründet 1810). Um auch im Raum Glasgow aktiv werden zu können, wollte man 1843 die Mehrheit an der Glasgow & Ship Bank übernehmen, was aber nicht gelang.
Stattdessen eröffnete man dann im selben Jahr dort eine eigene Niederlassung und verstärkte diesen Zweig 1844 mit dem Erwerb der erst im Jahr zuvor gegründeten Bank of Glasgow. Damit hatte man nun endlich einen grösseren Anteil am wichtigen Finanzmarkt in Glasgow.
Im Jahre 1864 war man die erste schottische Bank, die eine Niederlassung in London gründete, die anderen Banken folgten diesem Bespiel später. Diese Filiale erwies sich schnell als sehr erfolgreich. Man gab hier auch die eigenen Banknoten aus, was den englischen Provinzbanken schon seit 1826 untersagt worden war. Zudem drang man in den Markt mit attraktiven Zinssätzen und bankfremden Dienstleistungen ein.
1882 wandelte man das Unternehmen nach dem Konkurs der City of Glasgow Bank, ebenso wie die Commercial Bank of Scotland in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung um. Zwischen 1881 und dem Beginn des ersten Weltkrieges war die National Bank of Scotland nach der führenden Bank of Scotland die zweitgrösste schottische Bankgesellschaft.
Nach Ende des Krieges begann, forciert durch englische Banken, eine grosse Fusionswelle; die schottischen Geldinstitute mussten darauf reagieren, um nicht gänzlich absorbiert zu werden. Im Juli 1918 erwarb die englische Lloyds Bank die Mehrheit an der National Bank of Scotland. In den Verhandlungen schaffte man es jedoch, das die National Bank of Scotland ein eigenständiges Bankhaus bleiben konnte, lediglich die Direktoren wurden ausgetauscht.
Die Zeit des 2. Weltkriegs überstand die Bank trotz des problematischen Personalmangels relativ gut. In den Jahren 1936 bis 1942 baute man sogar die Bankzentrale am St. Andrews Square um und erweiterte diese grosszügig. Im Jahre 1946 startete man auf der Isle of Lewis einen der ersten mobilen Bankschalter in einem Bus.
1959 trat die Commercial Bank of Scotland mit einem Angebot an die Lloyds Bank heran, ihre Anteile an der National Bank of Scotland zu übernehmen. Nach schwierigen Verhandlungen wurde schliesslich das Angebot akzeptiert und das Ergebnis der Fusion war die National Commercial Bank of Scotland.