Erdöl

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Erdöl ist ein brennbares Kohlenwasserstoffgemisch, das frei in Zwischenräumen von Seditmentgesteinen oder porösen Gesteinen aufgesaugt vorkommt. Entstanden ist es in Jahrmillionen durch Ablagerung von Kleinlebewesen auf Meer- und Seeböden, anschließende Umwandlung in Faulschlamm und bakterielle Zersetzung.

Rohöl ist dickflüssig, schwarzbraun und meist grünlich fluoreszierend.

Förderung

Erdöllager werden durch Tiefbohrung erschlossen, zumehmend auch durch Unterwasserbohrungen in Küstennähe (z.B. Golf von Mexico, Nordsee, Golf von Guinea, SO-Sizilien).


Saudi-Arabien, P-15a, 100 Riyals, ausgegeben 1966, Erdölförderturm im Vordergrund, im Hintergrund Raffinerie

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Nigeria, P-30, 500 Naira, 2001, Förderplattform im Golf von Guinea vor der Küste Nigerias

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Das Erdöl fließt durch Gasdruck oder artesischen Druck durch eingebaute Steigrohre von selbst aus oder wird durch Schöpfen (Pistonnieren) mittels Schöpfbuchsen im Bohrrohr oder durch Tiefpumpen mittels ins Bohrloch versenkter Pumpen gefördert.
Beim Liftverfahren preßt man Luft oder Erdgas in ein Bohrloch, wodurch das Erdöl in einem anderen hochgedrückt wird.


Saudi-Arabien, P-18, 10 Riyals, 1977, Erdöltanks im Vordergund, im Hintergrund Raffinerie

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Das Rohöl wird in Tanks gesammelt.
Sodann wird es durch Ölleitungen (Pipelines) zum Verarbeitungsort oder Ausfuhrhafen gefördert.


Irak, P-62, 1/2 Dinar, 1973, Pipelines zu einer Raffinerie

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Große Pipelines haben ähnlich einem Gewehrlauf schraubenförmige Führungen, durch die das Öl einen Drall erhält. Dadurch wird mitgegebenes Wasser an die Rohrwandung getrieben und Reibung und Förderarbeit verringert.

Verarbeitung

Das Rohöl wird durch fraktionierte Destillation in turmartigen Destillierkolonnen in seine verschieden hoch siedenden Teile zerlegt. Die Destillate werden gereinigt (raffiniert), gecrackt und durch Filterpressen gepreßt, wodurch man verschiedene Benzine, Dieselöle, Leichtöle, Schmieröle, Paraffin und Asphaltbitumen erhält.

Libyen, P-58b, 1/2 Dinar, 1991, Turm für die fraktionierte Destillierung in einer Raffinerie

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Unter Cracken versteht man die Aufspaltung höher siedender Kohlenwasserstoffe in niedriger siedende zur Gewinnung klopffester Fahrbenzine. Das Cracken wird durch Temperatur- und Druckregelung sowie durch Katalysatoren gelenkt. Durch Spaltung von Kohlenstoffverbindungen entstehen Olefine und Paraffine, durch Ringschluß Naphtene, durch Dehydrierung dieser Verbindungen Aromate. Nach dem Cracken wird das Öl durch Filterpressen gedrückt, wobei man die verschiedenen Treibstoffe bis hinunter zum Asphalt erhält.

Irak, P-63a, 1 Dinar, 1973, Ölverarbeitung

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In Deutschland hat sich die Kombination der Spaltung mit der Erdölhydrierung nach einem abgewandelten Verfahren (Kohlehydrierung) besonders im 2. Weltkrieg als sehr wichtig erwiesen.

Die Erdölgewinnung, die die seit dem Mittelalter im Gange ist, hatte jahrhundertelang nur örtliche Bedeutung. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden größere Erdölfelder erschlossen und planmäßig ausgebeutet (z.B. Pennsylvania, Texas, Aserbaidschan oder Rumänien). Von da an nahm die Erschließung neuer Felder großen Aufschwung (Naher Osten, Nordafrika, Nordsee, Südostasien oder Golf von Guinea). In Deutschland begann die Erschliessung von Erdöllagerstätten um 1880 in der Lüneburger Heide.

Das Erdöl wurde zum wichtigsten Kraftstoff für Wirtschaft und Rüstung. Aus den Kämpfen rivalisierender Gruppen um Gewinnung und Absatz von Erdöl (Rockefellers Standard Oil Company und Deterdings Royal Dutch) entwickelten sich die Kämpfe der großen Mächte um Einflußnahme in kleineren ölerzeugenden Ländern und um den Erwerb von Konzessionen.

Weltkonzerne sind Exxon, Royal Dutch/Shell, Gulf Oil Corporation, Texaco und British Petroleum.

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Peter Scholle, ein Geologe in New-Mexico, widmet seine Freizeit den Briefmarken, Postkarten, Telefonkarten, Münzen, Medaillen und Banknoten mit Abbildungen von Bohrinseln, Raffinerien etc. also alles, was mit Öl zu tun hat.

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