Marcus Garvey

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Biographie von Marcus Garvey

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Anfang des 20. Jahrhunderts formierten sich in den USA im Kampf um die Rechte der Farbigen zwei Bewegungen: Eine öffentliche, die NAACP (National Association for the Advancement of the Colored People) und eine, die Heim nach Afrika hiess und das Licht der Öffentlichkeit eher zu scheuen versuchte. Letztere wurde von dem Jamaika-Neger Marcus Manasseth Garvey gegründet.
Garvey wurde bald nach seiner Ankunft in New York im Negerbezirk Harlem bei einem Streit zwischen Weissen und Farbigen angeschossen und erlangte dadurch eine gewisse Berühmtheit. Diese benutzte er dazu, andere Neger um sich zu sammeln und 1921 hatte seine Bewegung, deren Kader einen strengen Bund bildeten, etwa vier Millionen Mitglieder. Garvey vertrat die Ansicht, dass Amerika von den Weissen kolonisiert worden sei, und dass nun die Neger an der Reihe wären, Afrika zu kolonisieren. Die amerikanischen Neger seien dazu besonders geeignet, denn sie hätten ja schon eine Kolonisation miterlebt und seien die höchstzivilisierten unter ihren Rassegenossen.
Er ernannte sich selbst zum *Vorläufigen Präsidenten von Afrika*, fand aber bald, dass die Republik seiner nicht ganz würdig sei und gründete einen Hofstaat nach englischem Muster. Es gab Negerherzöge von Garveys Gnaden, Ritter des alten Äthiopischen Ordens sowie des Höchsten Ordens am Nil - Bezeichnungen, die recht gut auch von Cagliostro stammen könnten.
Lief auch Garveys Tätigkeit darauf hinaus, das Nationalbewusstsein und das Selbstgefühl der Neger zu steigern, so ist es doch klar, dass er den Gruppen in die Hände arbeitete, die eine Vernegerung der USA befürchteten und den Farbigen feindlich gesinnt waren: den Parteigängern des Ku-Klux-Clans, der Amerikanischen Legion und dem Angelsachsenbund.
Dank der Duldung dieser Kreise, die sonst jede Initiative der Neger argwöhnisch überwachten, hatte Garvey die Möglichkeit, seine Afrikanische Legion aufzustellen, dazu ein Afrikanisches Motorkorps und eine Schwesternschaft vom Schwarzen Kreuz. Garvey scheiterte letztes Endes wie so manches Oberhaupt geheimer Bünde an der Bundeskasse. Sie war zunächst gut gefüllt. Garvey erhielt Geld von allen Seiten: von den Negern und von denen, die sie los sein wollten. Man schickte ihm Blankoschecks, und er gab sie seiner Frau, die über die vielen Gelder nicht Buch führte. Die drei Schiffe, die Garvey aus Überschussbeständen von der amerikanischen Marine angekauft hatte, um auf ihnen die ersten Auswanderer nach Afrika zu bringen, erwiesen sich als nicht seetüchtig, und mit einem Mal war die finanzielle Katastrophe da: Garveys Bund hatte eine halbe Million Dollar Schulden, und niemand wusste, wohin das Geld gekommen war. Da Garvey auch vor Gericht den Mund zu voll nahm und sich unter anderem seiner Alkohol-Schmuggeleien rühmte, erhielt er fünf Jahre Gefängnis, wurde jedoch bald begnadigt und nach London abgeschoben, wo er 1940 starb.
Garveys Hirngespinste hatten in einer Zeit schwerster Bedrohung die Einmütigkeit der Neger gebrochen, in einer Zeit, wo auch der Ku-Klux-Clan seine Tätigkeit wieder aufnahm und noch ärgeren Schrecken verbreitete als ein halbes Jahrhundert zuvor.
Es ist daher völlig unverständlich, welche Verdienste dieser Mann für wen erworben haben soll, die es rechtfertigen, auf einer Banknote abgebildet zu sein. Er hat bestimmt nichts für Jamaika getan und für die Neger allgemein schon gar nicht.


Jamaika: P-53a, 50 Cents, 1970

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