Eva Perón
Biographie von Eva Perón
María Eva Duarte, auch Eva Ibarguren, genannt Evita, wurde am 07.05.1919 in Los Toldos geboren. Sie war die First Lady von Argentinien und die zweite Frau von Präsident Juan Perón.
Sie wurde als eines von fünf illegitimen, aber anerkannten Kindern der unverheirateten Köchin Juana Ibarguren (1894 - 1971) und ihres verheirateten Liebhabers, des Farmers Juan Duarte (1872 - 1926) geboren und wuchs in der Nähe von Junín auf. Im Alter von 15 Jahren ging sie nach Buenos Aires, wo sie Radio- und Filmschauspielerin wurde. Sie traf Juan Perón zum ersten Mal bei der Arbeit in Filmmelodramen und Seifenopern für Radio El Mundo. Nach einer kurzen Zeit als seine Geliebte heiratete sie ihn 1945.
Evita unterstützte ihren Mann massiv im Präsidentschaftswahlkampf 1946. In ihrer wöchentlichen Radiosendung hielt sie populistische Reden, in denen sie die Armen zum Aufstand aufforderte. Obwohl sie durch ihre Radioerfolge recht wohlhabend wurde, betonte sie immer wieder ihr eigenes Aufwachsen in Armut, um Solidarität mit den verarmten Klassen zu zeigen.
Aufgrund ihrer Wurzeln und ihrer Neigungen hielt sie sich für geeignet, als Führerin der Descamisados (Hemdlose), also der Organisation zur politischen Unterstützung von Juan Perón, aufzutreten. Nach der Wahl Peróns zum Präsidenten nahm Evita sofort eine wichtige Rolle in der Regierung ein, obwohl sie nie ein offizielles Amt bekleidete. Sie gründete die Eva Perón Stiftung, eine Institution zur Armenhilfe und die Frauenorganisation der Peronistischen Partei. Ab 1949 wurde sie die einflussreichste Person Argentiniens. Sie wurde der Mittelpunkt eines unglaublichen Personenkults. Ihr Bild und ihr Name tauchen noch heute überall auf. Trotz ihrer Dominanz und politischen Macht achtete sie immer darauf, die wichtige symbolische Rolle ihres Ehemannes nicht zu beeinträchtigen.
Obwohl sie die Kontrolle über die Angelegenheiten des Präsidenten hatte, war sie immer bestrebt, ihre Handlungen als durch die Weisheit Peróns inspiriert oder ermutigt zu rechtfertigen. Im Privatleben war die Ehe aber oft gespannt. Das Paar hatte nie Kinder, was zu kontroversen Debatten über ihr Sexualleben führte.
Die Angehörigen der Arbeiterklasse verehrten Evita, dagegen wurde sie von Argentiniens reicher anglophiler Elite gehasst. Sie verabscheuten ihre ärmlichen Wurzeln und beriefen sich auf ihre frühere Promiskuität. Viele meinten, eine Frau wie sie spielte eine viel zu aktive Rolle in der Politik. Dieser Hass beruhte auf Gegenseitigkeit.
1950 ging sie auf die berühmte Regenbogen-Tour nach Europa, wo sie etliche Staatsoberhäupter traf, darunter auch Francisco Franco. Das Ziel war, massiv Werbung für das Perón-Regime zu machen, das in der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg als zunehmend faschistisch angesehen wurde. Schliesslich versuchte Evita 1951 ihrer Macht durch die Kandidatur zur Vizepräsidentschaft eine reelle Grundlage zu geben. Dieser Schritt verärgerte viele Militärs, die sie verachteten und ihren zunehmenden Einfluss auf die Regierung ablehnten. Unter diesem starken Druck zog Juan Perón dann ihre Nominierung zurück.
Eva Perón starb mit 33 Jahren an Gebärmutterkrebs. Ihr Körper wurde einbalsamiert und zur Schau gestellt, bis ihr Mann 1955 einem Militärputsch zum Opfer fiel. Die Leiche wurde nach Mailand ausgeflogen und unter dem Namen Maria Maggi beerdigt. 16 Jahre später wurde der Körper exhumiert und nach Spanien gebracht.
Juan Perón kehrte nach dem Exil als Präsident nach Argentinien zurück und starb dort 1974. Evitas Leiche wurde nach Argentinien zurückgebracht und wieder kurz neben der ihres Mannes in der Öffentlichkeit präsentiert. Sie wurde danach endgültig im Familiengrab der Duartes auf dem Friedhof La Recoleta in Buenos Aires begraben. Noch heute pilgern Tausende Menschen jeden Tag dorthin.
Ihre Lebensgeschichte wurde im britischen Musical Evita von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice dargestellt. Dieses wurde später mit Madonna in der Hauptrolle verfilmt. Auch im Fernsehen wurde ihre Geschichte gezeigt (mit Faye Dunaway als Evita).