Kommunismus: Kambodscha
Mit einer vernichtenden Niederlage der französischen Truppen geg3en den Viet-Minh endet am 7. Mai 1954 in der Schlacht von Dién-Bién-Phu der Kolonialkrieg der Franzosen in Indochina.
Aus Französisch-Indochina entstehen vier Staaten (Nord-Vietnam, Süd-Vietnam, Laos und Kambodscha).
Der umittelbar darauf folgende Krieg zwischen Nord-Vietnam und den USA (Vietnam-Krieg) griff immer mehr auf das anfangs unter Prinz Sihanouk neutrale Kambodscha über. 1972 marschierten südvietnamesische und US-amerikanische Truppen in Kambodscha ein.
Sihanouk floh nach Peking und gründete dort die Nationale Einheitsfront von Kampuchea (FUNK). Eine Untergruppe der FUNK waren die Roten Khmer, deren Guerillaaktivitäten gegen die Regierung in Phnom Penh sich bald zu einem Bürgerkrieg entwickelten. Von Nordvietnam unterstützt, konnten die Roten Khmer 1975 schließlich die Hauptstadt erobern und riefen die Demokratische Volksrepublik Kampuchea aus. Neuer Staatschef wurde Khieu Samphan, neuer Ministerpräsident Pol Pot.
Das neue Regime begann mit einer durchgreifenden Umgestaltung der Gesellschaft: Betriebe wurden verstaatlicht und Privateigentum abgeschafft, man siedelte Menschen aus den Städten aufs Land um, um Kooperativen für Reisanbau zu bilden.
Obwohl 1975 eine Banknotenserie gedruckt wurde, entschied sich Pol Pot für eine geldlose Argrargesellschaft.
Die Banknoten sind nie in Umlauf gekmmen.
Seit 1977 war Kambodscha in Grenzstreitigkeiten mit Vietnam verwickelt. Die Roten Khmer verfolgten Einwohner der Grenzgebiete und töteten sie. Als sich innerhalb der Regierung eine Opposition bilden konnte, die das wiedervereinigte Vietnam um Hilfe bat, griff Vietnam Ende 1978 ein. Phnom Penh wurde Anfang 1979 erobert. Die Roten Khmer zogen sich nach Nordwestkambodscha zurück und begannen einen neuen Guerillakrieg.
1979 wurde nach fünf Jahren geldloser Gesellschaft wieder eine Banknotenserie in den Umlauf gegeben.
Das Land war jetzt weitgehend abhängig von Vietnam. Als sich gegen Ende der Achtzigerjahre die wirtschaftliche Schwächung der Sowjetunion auf Vietnam auswirkte, zog Vietnam bis 1989 seine Truppen ab.
1991 schlossen die vier Bürgerkriegsparteien einen Friedensvertrag, der einen Waffenstillstand bestimmte und für 1993 Neuwahlen ansetzte. Kambodscha kam für 18 Monate unter eine UN-Übergangsregierung. Wahlsieger und Koalitionspartner wurden Sihanouks Sohn (Erster Ministerpräsident, F+hrer der royalistischen Partei) und Heng Samrin (Zweiter Ministerpräsident, Führer der Kambodschanischen Volkspartei).
Die Roten Khmer jedoch, die den Vertrag mitunterzeichnet hatten, boykottierten die Wahlen in den von ihnen besetzten Nordgebieten und ließen sich nicht entwaffnen. Sie setzten ihren Guerillakampf fort. Nachdem sie noch einmal ihre Kämpfe verschärft hatten, wobei Tausende aus Angst vor neuen Massenmorden flohen, begann die Gruppe ab 1996 auseinanderzubrechen. Ende 1998 ergaben sich die letzten Einheiten der Roten Khmer im kambodschanisch-thailändischen Grenzgebiet.
Lokale Ausgaben der Roten Khmer (sehr wahrscheinlich auf Farbkopiergeräten in Thailand hergestellt):