Nepal: Die Krone der Shah-Könige: Unterschied zwischen den Versionen

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Kurze Zeit später führte Mahendra das Gottkönigtum wieder ein, ließ sich als Inkarnation des Gottes Vishnu verehren und übte ungehindert die Macht im Lande aus. Nachdem er das gewählte Government 1960 abgesetzt hatte, ließ er die Krone in England im britischen Stil neu gestalten. Keine andere Krone sollte so strahlen, wie die von Nepal. Dicht an dicht ist sie mit glitzernden Diamanten und Perlen besetzt.  Kaskaden von tropfenförmigen, pflaumengroßen Rubinen und Smaragden hingen den Königen von der Krone ins Gesicht. Oben, gefaßt in weitere Diamanten, fielen die Paradiesvogelfedern in weitem Bogen über Kopf und Schultern der Herrscher. Die turbanähnliche Krone der Shah-Könige ist mit einigen der feinsten und größten Diamanten besetzt, die jemals gefunden wurden!  
 
Kurze Zeit später führte Mahendra das Gottkönigtum wieder ein, ließ sich als Inkarnation des Gottes Vishnu verehren und übte ungehindert die Macht im Lande aus. Nachdem er das gewählte Government 1960 abgesetzt hatte, ließ er die Krone in England im britischen Stil neu gestalten. Keine andere Krone sollte so strahlen, wie die von Nepal. Dicht an dicht ist sie mit glitzernden Diamanten und Perlen besetzt.  Kaskaden von tropfenförmigen, pflaumengroßen Rubinen und Smaragden hingen den Königen von der Krone ins Gesicht. Oben, gefaßt in weitere Diamanten, fielen die Paradiesvogelfedern in weitem Bogen über Kopf und Schultern der Herrscher. Die turbanähnliche Krone der Shah-Könige ist mit einigen der feinsten und größten Diamanten besetzt, die jemals gefunden wurden!  
  
Doch auch die Banknoten der Regierungszeit Mahendras kommen nicht ohne die Abbildung der Krone aus. Alle Banknoten des Königreiches zeigen im Wasserzeichen die Krone  oder die Silhouette des jeweiligen Königs mit der gefiederten Krone.  Auch an der Spitze des Staatswappens ist immer die Krone zu sehen
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Doch auch die Banknoten der Regierungszeit Mahendras kommen nicht ohne die Abbildung der Krone aus. Alle Banknoten des Königreiches zeigen im Wasserzeichen die Krone  oder die Silhouette des jeweiligen Königs mit der gefiederten Krone.  Auch an der Spitze des Staatswappens ist immer die Krone zu sehen.
  
 
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Version vom 3. März 2011, 11:13 Uhr

König Gyanendra mit "Hut", P-48b, 50 Rupees, 2005

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"Die Krone ist ein Hut, in den es hinreinregnet" - vielleicht dachten die Autoren des SCWPM an diesen Ausspruch Friedrichs II, König von Preußen, als sie die Kopfbedeckung des nepalesischen Königs Gyanendra, die er auf dem 50 Rupee Schein P-48b trägt, lapidar als "hat" (Hut) bezeichneten. Der "Hut" der Herrscher der Shah-Dynastie von Nepal dürfte allerdings einer der wertvollsten aller Zeiten sein - und ganz nebenbei ist er das am häufigsten abgebildete Objekt auf den Banknoten des Königreiches Nepal.

Eine Krone ist ein Zeichen der Macht und sie erhebt ihren Träger über die Masse seiner Untertanen. Auch die Könige von Nepal machten sich diesen Effekt zu Nutzen. Seit der Gründung der Shah-Dynastie im Jahre 1768 durch König Prithivi Narayan Shah trugen sie ihre eigene Krone, die traditionelle Shri pech. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts zeichnete sie sich durch einen besonderen Schmuck aus: einen "Schweif" aus den Federn des Paradiesvogels.

Auf den Banknoten des Köngireiches ist die gefiederte Krone fast überall zu finden. Das Portrait des gekrönten Königs Tribhuvan Bir Bikram Shah Dev (1911-1955) zierte bereits die erste Banknote des Landes, und die Könige Birendra Bir Bikram Shah Dev (1972-2001) und Gyanendra Bir Bikram Shah Dev (2001–2008) folgten, von wenigen Banknoten abgesehen, dieser Tradition.


Einzig die Banknotenausgaben unter König Mahendra Bir Bikram Shah Dev (1955–1972) fallen aus dem Rahmen - der Herrscher ließ sich darauf mit einem Bhatgaunle Topi (traditonelle nepalesische Kopfbedeckung) und mit Uniformmütze abbilden. Ein erstaunlicher Umstand, denn gerade dieser machtbewußte Herrscher setzte gezielt auf die Wirkung der Krone. Diese machte jedoch zunächst unerwartete Probleme. Der Federnschweif war zerschlissen und der Handel mit den Federn der bedrohten Vogelart aus Papua Neuguinea mittlerweile verboten. Da die Krönung Mahendras im Jahr 1956 ohne die Krone undenkbar gewesen wäre, schickten die Amerikaner kostbare Paradiesvogelfedern, die von den US-Zollbehörden beschlagnahmt worden waren, nach Nepal.

Kurze Zeit später führte Mahendra das Gottkönigtum wieder ein, ließ sich als Inkarnation des Gottes Vishnu verehren und übte ungehindert die Macht im Lande aus. Nachdem er das gewählte Government 1960 abgesetzt hatte, ließ er die Krone in England im britischen Stil neu gestalten. Keine andere Krone sollte so strahlen, wie die von Nepal. Dicht an dicht ist sie mit glitzernden Diamanten und Perlen besetzt. Kaskaden von tropfenförmigen, pflaumengroßen Rubinen und Smaragden hingen den Königen von der Krone ins Gesicht. Oben, gefaßt in weitere Diamanten, fielen die Paradiesvogelfedern in weitem Bogen über Kopf und Schultern der Herrscher. Die turbanähnliche Krone der Shah-Könige ist mit einigen der feinsten und größten Diamanten besetzt, die jemals gefunden wurden!

Doch auch die Banknoten der Regierungszeit Mahendras kommen nicht ohne die Abbildung der Krone aus. Alle Banknoten des Königreiches zeigen im Wasserzeichen die Krone oder die Silhouette des jeweiligen Königs mit der gefiederten Krone. Auch an der Spitze des Staatswappens ist immer die Krone zu sehen.

Die Ausrufung der Republik Nepal im Jahr 2008 beendete nicht nur 240 Jahre Monarchie, sondern auch die Zeit der Abbildungen der Krone auf den Banknoten oder im Wasserzeichen. Ihr letzter Träger, der abgesetzte König Gyanendra, weigerte sich zunächst hartnäckig, die Shri pech aus der Hand zu geben. In Kathmandu wurde gar befürchtet, er würde ihre wertvollen Edelsteine und Perlen außer Landes schaffen, um sie zu verkaufen. Gerüchte machten die Runde, die Krone sei in England in einem Auktionshaus versteigert worden. Als Gyanendra jedoch am 11. Juni 2008 als "einfacher Bürger" den Narayanhiti - Palast in Kathmandu verließ, übergaben seine Mitarbeiter den Staatsbeamten tatsächlich die echte gefiederte Krone der Könige von Nepal. Sie soll im zukünftigen Palastmuseum ausgestellt werden.

Die letzten Banknoten mit dem Bild eines gekrönten Königs oder seiner Krone im Wasserzeichen werden im April 2011 von der Nepal Rastra Bank aus dem Umlauf genommen. Das Ende einer königlichen Banknoten-Ära.