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Geboren in Lima am 21.03.1771 als Sohn des José Manuel Tagle Isasaga (der dritte Marquis von Torre-Tagle) und der Josefa de las Mercedes Zamudio y Portocarrero, beides Mitglieder des peruanischen kolonialen Hochadels. | Geboren in Lima am 21.03.1771 als Sohn des José Manuel Tagle Isasaga (der dritte Marquis von Torre-Tagle) und der Josefa de las Mercedes Zamudio y Portocarrero, beides Mitglieder des peruanischen kolonialen Hochadels. | ||
− | José Bernardo war mit Mariana Micaela Echevarría y Santiago-Ulloa verheiratet. Sie hatten zwei Kinder. Er wählte die militärische Laufbahn und wurde 1812 zum Oberst ernannt. Gleichzeitig wurde er als Abgeordneter für Peru an den Hof von Cádiz berufen. 1812 bis 1817 residierte er in Spanien. | + | José Bernardo war mit Mariana Micaela Echevarría y Santiago-Ulloa verheiratet. Sie hatten zwei Kinder. Er wählte die militärische Laufbahn und wurde 1812 zum Oberst ernannt. Gleichzeitig wurde er als Abgeordneter für [[Peru]] an den Hof von Cádiz berufen. 1812 bis 1817 residierte er in [[Spanien]]. |
Bei seiner Rückkehr nach Peru wurde er zum Gouverneur von Trujillo ernannt. Bei Ankunft des Befreiers General San Martín rief er die Unabhängigkeit dieser Stadt aus. | Bei seiner Rückkehr nach Peru wurde er zum Gouverneur von Trujillo ernannt. Bei Ankunft des Befreiers General San Martín rief er die Unabhängigkeit dieser Stadt aus. | ||
− | 1823 übernahm er das Amt des Präsidenten von Peru. Seine Amtszeit war stürmisch, und ihm oblag die Aufgabe, die Verfassung Perus zu propagieren und in die Realität umzusetzen. Er widmete sich dieser Aufgabe bis zur Ankunft Simón Bolívars, dem er sich unterordnete. | + | 1823 übernahm er das Amt des Präsidenten von Peru. Seine Amtszeit war stürmisch, und ihm oblag die Aufgabe, die Verfassung Perus zu propagieren und in die Realität umzusetzen. Er widmete sich dieser Aufgabe bis zur Ankunft [[Simón Bolívar|Simón Bolívars]], dem er sich unterordnete. |
Im Februar 1824 kehrten die Königstreuen ("Realistas") nach Lima zurück und begannen, die peruanischen Nationalisten zu vertreiben. Simón Bolívar beschloß, sich bis Pativilca zurückzuziehen, um von dort die Unabhängigkeit ganz Perus vorzubereiten. José de Torre Tagle versuchte unterdessen, mit den Spaniern über die Lage Perus zu verhandeln. 1824 wurde er jedoch des Präsidentenamtes enthoben und zum Gefangenen der Truppen König Felipes in Callao, wo er am 26.09.1825 starb. | Im Februar 1824 kehrten die Königstreuen ("Realistas") nach Lima zurück und begannen, die peruanischen Nationalisten zu vertreiben. Simón Bolívar beschloß, sich bis Pativilca zurückzuziehen, um von dort die Unabhängigkeit ganz Perus vorzubereiten. José de Torre Tagle versuchte unterdessen, mit den Spaniern über die Lage Perus zu verhandeln. 1824 wurde er jedoch des Präsidentenamtes enthoben und zum Gefangenen der Truppen König Felipes in Callao, wo er am 26.09.1825 starb. | ||
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[[Bild:PERNEW20-2004FCOr.JPG|thumb|none|500px|Peru, 20 Nuevos Soles, 28.10.2004, Rückseite; der Torre Tagle Palast in Lima]] | [[Bild:PERNEW20-2004FCOr.JPG|thumb|none|500px|Peru, 20 Nuevos Soles, 28.10.2004, Rückseite; der Torre Tagle Palast in Lima]] | ||
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An Torre Tagle erinnert uns im Zentrum von Lima der nach ihm benannte, ca. in den 1720-er Jahren im sevillanischen Barock erbaute Palast (Palacio de Torre Tagle). Das Gebäude befindet sich in der Ucayali-Straße Nr. 363, nicht weit von der Plaza de Armas. Ursprünglich die Privatresidenz des Schatzmeisters der Königlichen Spanischen Flotte, gehört es heute dem Außenministerium der Republik Peru.<br> | An Torre Tagle erinnert uns im Zentrum von Lima der nach ihm benannte, ca. in den 1720-er Jahren im sevillanischen Barock erbaute Palast (Palacio de Torre Tagle). Das Gebäude befindet sich in der Ucayali-Straße Nr. 363, nicht weit von der Plaza de Armas. Ursprünglich die Privatresidenz des Schatzmeisters der Königlichen Spanischen Flotte, gehört es heute dem Außenministerium der Republik Peru.<br> | ||
Das Baumaterial für dessen Errichtung stammt aus Spanien, Panama und anderen zentralamerikanischen Ländern. | Das Baumaterial für dessen Errichtung stammt aus Spanien, Panama und anderen zentralamerikanischen Ländern. | ||
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[[Bild:Palaciott.jpg|thumb|none|300px|Der Torre Tagle Palast an der Ucayali 363 in Lima]] | [[Bild:Palaciott.jpg|thumb|none|300px|Der Torre Tagle Palast an der Ucayali 363 in Lima]] | ||
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Neben den schönen zisellierten Säulen fällt der Palast vor allem durch seine aus dunklem Holz sehr filigran gearbeiteten Holzbalkone ("miradores") auf. Hier vermischt sich europäische Architektur mit örtlicher peruanischer Tradition. | Neben den schönen zisellierten Säulen fällt der Palast vor allem durch seine aus dunklem Holz sehr filigran gearbeiteten Holzbalkone ("miradores") auf. Hier vermischt sich europäische Architektur mit örtlicher peruanischer Tradition. | ||
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Im Innern finden wir Fliesen aus Sevilla, Säulen aus bemaltem Holz, Bögen im maurischen Stil und prächtige hohe Decken. Man sagt in Lima zu Recht, daß der Torre Tagle Palast eine typisch "limeña" (limanische) architektonische Originalität besitzt, die andalusische, maurische, kreolische und asiatische Stilrichtungen miteinander verbindet. | Im Innern finden wir Fliesen aus Sevilla, Säulen aus bemaltem Holz, Bögen im maurischen Stil und prächtige hohe Decken. Man sagt in Lima zu Recht, daß der Torre Tagle Palast eine typisch "limeña" (limanische) architektonische Originalität besitzt, die andalusische, maurische, kreolische und asiatische Stilrichtungen miteinander verbindet. | ||
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[[Bild:Palaciott1.jpg|thumb|none|200px|Blick in den Innenhof des Torre Tagle Palastes]] | [[Bild:Palaciott1.jpg|thumb|none|200px|Blick in den Innenhof des Torre Tagle Palastes]] | ||
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Normalerweise ist es nicht möglich, das Innere des Palastes zu besichtigen. Gelegentlich finden aber nach Absprache mit dem ''Imagen Institucional del Organismo Público'' Besuche statt. | Normalerweise ist es nicht möglich, das Innere des Palastes zu besichtigen. Gelegentlich finden aber nach Absprache mit dem ''Imagen Institucional del Organismo Público'' Besuche statt. |
Version vom 17. Juni 2009, 18:24 Uhr
José Bernardo de Tagle y Portocarrero
Geboren in Lima am 21.03.1771 als Sohn des José Manuel Tagle Isasaga (der dritte Marquis von Torre-Tagle) und der Josefa de las Mercedes Zamudio y Portocarrero, beides Mitglieder des peruanischen kolonialen Hochadels.
José Bernardo war mit Mariana Micaela Echevarría y Santiago-Ulloa verheiratet. Sie hatten zwei Kinder. Er wählte die militärische Laufbahn und wurde 1812 zum Oberst ernannt. Gleichzeitig wurde er als Abgeordneter für Peru an den Hof von Cádiz berufen. 1812 bis 1817 residierte er in Spanien.
Bei seiner Rückkehr nach Peru wurde er zum Gouverneur von Trujillo ernannt. Bei Ankunft des Befreiers General San Martín rief er die Unabhängigkeit dieser Stadt aus.
1823 übernahm er das Amt des Präsidenten von Peru. Seine Amtszeit war stürmisch, und ihm oblag die Aufgabe, die Verfassung Perus zu propagieren und in die Realität umzusetzen. Er widmete sich dieser Aufgabe bis zur Ankunft Simón Bolívars, dem er sich unterordnete.
Im Februar 1824 kehrten die Königstreuen ("Realistas") nach Lima zurück und begannen, die peruanischen Nationalisten zu vertreiben. Simón Bolívar beschloß, sich bis Pativilca zurückzuziehen, um von dort die Unabhängigkeit ganz Perus vorzubereiten. José de Torre Tagle versuchte unterdessen, mit den Spaniern über die Lage Perus zu verhandeln. 1824 wurde er jedoch des Präsidentenamtes enthoben und zum Gefangenen der Truppen König Felipes in Callao, wo er am 26.09.1825 starb.
An Torre Tagle erinnert uns im Zentrum von Lima der nach ihm benannte, ca. in den 1720-er Jahren im sevillanischen Barock erbaute Palast (Palacio de Torre Tagle). Das Gebäude befindet sich in der Ucayali-Straße Nr. 363, nicht weit von der Plaza de Armas. Ursprünglich die Privatresidenz des Schatzmeisters der Königlichen Spanischen Flotte, gehört es heute dem Außenministerium der Republik Peru.
Das Baumaterial für dessen Errichtung stammt aus Spanien, Panama und anderen zentralamerikanischen Ländern.
Neben den schönen zisellierten Säulen fällt der Palast vor allem durch seine aus dunklem Holz sehr filigran gearbeiteten Holzbalkone ("miradores") auf. Hier vermischt sich europäische Architektur mit örtlicher peruanischer Tradition.
Im Innern finden wir Fliesen aus Sevilla, Säulen aus bemaltem Holz, Bögen im maurischen Stil und prächtige hohe Decken. Man sagt in Lima zu Recht, daß der Torre Tagle Palast eine typisch "limeña" (limanische) architektonische Originalität besitzt, die andalusische, maurische, kreolische und asiatische Stilrichtungen miteinander verbindet.
Normalerweise ist es nicht möglich, das Innere des Palastes zu besichtigen. Gelegentlich finden aber nach Absprache mit dem Imagen Institucional del Organismo Público Besuche statt.