Andrés de Santa Cruz: Unterschied zwischen den Versionen

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Andrés de Santa Cruz y Calahumana war ein Militär und Politiker in Peru und Bolivien.<br>
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Andrés de Santa Cruz y Calahumana war ein Militär und Politiker in Peru und [[Bolivien: Daten|Bolivien]].<br>
 
Geboren wurde er am 05.08.1792 in La Paz, das damals noch zum spanischen Peru gehörte. Sein Vater war ein Kreole und sein Mutter eine Einheimische. In späteren Jahren behauptete Santa Cruz, seine Mutter wäre eine direkte Nachfahrin der alten Inka-Herrscher.<br>  
 
Geboren wurde er am 05.08.1792 in La Paz, das damals noch zum spanischen Peru gehörte. Sein Vater war ein Kreole und sein Mutter eine Einheimische. In späteren Jahren behauptete Santa Cruz, seine Mutter wäre eine direkte Nachfahrin der alten Inka-Herrscher.<br>  
Nach seiner Schulbildung am San Francisco-Kloster in La Paz studierte er in Cuzco. 1809 kehrte er zurück und sein Vater brachte ihn bei den Dragonern des Apolobamba Regiments der spanischen Armee unter. Mit dieser Einheit nahm er an mehreren Schlachten gegen revolutionären Truppen aus Argentinien teil, die damals in Peru einzudringen versuchten. 1817 wurde er gefangengenommen und nach Buenos Aires gebracht; ihm gelang jedoch die Flucht.<br>  
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Nach seiner Schulbildung am San Francisco-Kloster in La Paz studierte er in Cuzco. 1809 kehrte er zurück und sein Vater brachte ihn bei den Dragonern des Apolobamba Regiments der spanischen Armee unter. Mit dieser Einheit nahm er an mehreren Schlachten gegen revolutionären Truppen aus [[Argentinien]] teil, die damals in Peru einzudringen versuchten. 1817 wurde er gefangengenommen und nach Buenos Aires gebracht; ihm gelang jedoch die Flucht.<br>  
 
1820 landete eine Rebellenarmee unter dem Kommando von José de San Martín an der peruanischen Küste bei Huarochirí. Santa Cruz war Kommandant der Milizkräfte in dieser Region. Am 06.12.1820 kam es zu einem Gefecht, bei dem die spanischen Truppen besiegt wurden. Santa Cruz wurde festgenommen und ins Hauptquartier von San Martín gebracht. Hier wechselte er die Seiten und trat der Rebellenarmee bei, wo er schnell aufstieg und schon ein Jahr später den Rang eines Oberst bekleidete. 1822 führte er die nunmehr mehrheitlich peruanischen Truppen als Brigade-General in die Schlacht von Pichincha gegen die Spanier. <br>
 
1820 landete eine Rebellenarmee unter dem Kommando von José de San Martín an der peruanischen Küste bei Huarochirí. Santa Cruz war Kommandant der Milizkräfte in dieser Region. Am 06.12.1820 kam es zu einem Gefecht, bei dem die spanischen Truppen besiegt wurden. Santa Cruz wurde festgenommen und ins Hauptquartier von San Martín gebracht. Hier wechselte er die Seiten und trat der Rebellenarmee bei, wo er schnell aufstieg und schon ein Jahr später den Rang eines Oberst bekleidete. 1822 führte er die nunmehr mehrheitlich peruanischen Truppen als Brigade-General in die Schlacht von Pichincha gegen die Spanier. <br>
 
1823 lehnte er sich, unterstützt von seinen Truppen, gegen den peruanischen Kongreß auf und zwang ihn, den Mann seines Vertrauens, José de la Riva Agüero, als Präsident zu wählen.
 
1823 lehnte er sich, unterstützt von seinen Truppen, gegen den peruanischen Kongreß auf und zwang ihn, den Mann seines Vertrauens, José de la Riva Agüero, als Präsident zu wählen.
 
1825 befreite [[Simón Bolívar]] das Land endgültig von der spanischen Vorherrschaft und übernahm die Präsidentschaft von Peru. Santa Cruz wurde Stabschef der Truppen. Danach wurde er Präfekt von Ayacucho und später zum Stabschef der Patriotenarmee während der Kampagne für die Befreiung der Region von Bolivien ernannt. Als Belohnung für seine Dienste verlieh man ihm im April 1825 den Titel ''Marschall''.<br>
 
1825 befreite [[Simón Bolívar]] das Land endgültig von der spanischen Vorherrschaft und übernahm die Präsidentschaft von Peru. Santa Cruz wurde Stabschef der Truppen. Danach wurde er Präfekt von Ayacucho und später zum Stabschef der Patriotenarmee während der Kampagne für die Befreiung der Region von Bolivien ernannt. Als Belohnung für seine Dienste verlieh man ihm im April 1825 den Titel ''Marschall''.<br>
Als Präsident des Regierungsrates in Lima übernahm er, als [[Simón Bolívar|Bolívar]] 1826 wieder nach Kolumbien ging, die Regierungsgeschäfte. Offiziell wurde ihm das Amt des Präsidenten von Peru vom 28.01.1827 bis zum 09.06.1827 übertragen. Dann wählte der Kongreß José de la Mar zum Präsidenten.<br>  
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Als Präsident des Regierungsrates in Lima übernahm er, als Bolívar 1826 wieder nach Kolumbien ging, die Regierungsgeschäfte. Offiziell wurde ihm das Amt des Präsidenten von Peru vom 28.01.1827 bis zum 09.06.1827 übertragen. Dann wählte der Kongreß José de la Mar zum Präsidenten.<br>  
 
Nach dem Verlust der Macht wurde er Botschafter in Chile.<br>
 
Nach dem Verlust der Macht wurde er Botschafter in Chile.<br>
 
Doch bereits 24.05.1829 wurde er als Präsident des mittlerweile eigenständigen Bolivien berufen. Er fand ein fast bankrottes und zerüttetes Land vor. Er installierte ein autoritäres Militärregime, beseitigte Verschwörer, straffte die Bürokratie, gab eine neue Währung aus und erließ ein neues Zivilgesetzbuch. Bolivien wurde stabiler als die meisten anderen Länder der Region in jener Zeit. Santa Cruz wandte sich nun seinem Hauptziel zu, einem peruanisch-bolivianischen Bündnis.
 
Doch bereits 24.05.1829 wurde er als Präsident des mittlerweile eigenständigen Bolivien berufen. Er fand ein fast bankrottes und zerüttetes Land vor. Er installierte ein autoritäres Militärregime, beseitigte Verschwörer, straffte die Bürokratie, gab eine neue Währung aus und erließ ein neues Zivilgesetzbuch. Bolivien wurde stabiler als die meisten anderen Länder der Region in jener Zeit. Santa Cruz wandte sich nun seinem Hauptziel zu, einem peruanisch-bolivianischen Bündnis.
 
Die peruanische Regierung lehnte dies Ansinnen mehrmals ab und erst 1835, als Santa Cruz mit seinen Truppen dem schwachen Peru bei der Niederschlagung einer Rebellion half, kam man diesem Staatenbund näher. Nach zahlreichen Querelen unterstellten sich am 01.05.1837 die peruanischen Provinzen für 10 Jahre dem Schutz von Santa Cruz und verliehen ihm den Titel ''Supremo Protector de la Confederación Peruboliviana''.<br>
 
Die peruanische Regierung lehnte dies Ansinnen mehrmals ab und erst 1835, als Santa Cruz mit seinen Truppen dem schwachen Peru bei der Niederschlagung einer Rebellion half, kam man diesem Staatenbund näher. Nach zahlreichen Querelen unterstellten sich am 01.05.1837 die peruanischen Provinzen für 10 Jahre dem Schutz von Santa Cruz und verliehen ihm den Titel ''Supremo Protector de la Confederación Peruboliviana''.<br>
Santa Cruz versuchte nun, die harte Politik, die in Bolivien so erfolgreich war, auch in Peru anzuwenden. Er setzte auch hier ein neues Zivilgesetzbuch in Kraft, verbesserte Zoll- und Steuervorschriften und erließ eine neue Handelsordnung. Doch mit dieser Politik machte er sich Feinde, vor allem unter den peruanischen Nationalisten. Etliche von ihnen gingen nach Chile, um von dort aus gegen das Bündnis zu arbeiten. Sie fanden dort Unterstützung beim einflussreichen Minister Diego Portales und man schaffte es, eine militärische Invasion gegen Santa Cruz auszusenden. Die Truppen wurden jedoch eingekesselt und mussten am 17.11.1837 kapitulieren. Die chilenische Regierung organisierte jedoch eine zweite Expedition, die die Truppen von Santa Cruz in der Schlacht von Yungay 20.01.1839 besiegte und damit die Auflösung des Bündnisses erzwang.<br>  
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Santa Cruz versuchte nun, die harte Politik, die in Bolivien so erfolgreich war, auch in Peru anzuwenden. Er setzte auch hier ein neues Zivilgesetzbuch in Kraft, verbesserte Zoll- und Steuervorschriften und erließ eine neue Handelsordnung. Doch mit dieser Politik machte er sich Feinde, vor allem unter den peruanischen Nationalisten. Etliche von ihnen gingen nach [[Chile: Daten|Chile]], um von dort aus gegen das Bündnis zu arbeiten. Sie fanden dort Unterstützung beim einflussreichen Minister Diego Portales und man schaffte es, eine militärische Invasion gegen Santa Cruz auszusenden. Die Truppen wurden jedoch eingekesselt und mussten am 17.11.1837 kapitulieren. Die chilenische Regierung organisierte jedoch eine zweite Expedition, die die Truppen von Santa Cruz in der Schlacht von Yungay 20.01.1839 besiegte und damit die Auflösung des Bündnisses erzwang.<br>  
Santa Cruz floh nach Ecuador, fand hier aber keine Verbündeten für seine Pläne. So versuchte er, sich 1843 nach Bolivien einzuschiffen, wurde aber verhaftet und an Chile ausgeliefert. Von 1844 - 1846 war er dort in Haft. Nach seiner Freilassung wurde er Botschafter von Bolivien in verschiedenen Ländern Europas. Er stellte sich auch noch einmal einer Wahl zum Präsidenten, verlor aber und verließ die Politik. Seine letzten Jahre verbrachte er in Argentinien und Frankreich.<br>  
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Santa Cruz floh nach Ecuador, fand hier aber keine Verbündeten für seine Pläne. So versuchte er, sich 1843 nach Bolivien einzuschiffen, wurde aber verhaftet und an Chile ausgeliefert. Von 1844 - 1846 war er dort in Haft. Nach seiner Freilassung wurde er Botschafter von Bolivien in verschiedenen Ländern Europas. Er stellte sich auch noch einmal einer Wahl zum Präsidenten, verlor aber und verließ die Politik. Seine letzten Jahre verbrachte er in Argentinien und [[Frankreich]].<br>  
 
Er starb am 25.08.1865 in Beauvoir in der Nähe von Nantes.
 
Er starb am 25.08.1865 in Beauvoir in der Nähe von Nantes.
  

Version vom 21. Dezember 2007, 19:50 Uhr

Biographie von Andrés de Santa Cruz

Bio andres Santa Cruz.jpg

Andrés de Santa Cruz y Calahumana war ein Militär und Politiker in Peru und Bolivien.
Geboren wurde er am 05.08.1792 in La Paz, das damals noch zum spanischen Peru gehörte. Sein Vater war ein Kreole und sein Mutter eine Einheimische. In späteren Jahren behauptete Santa Cruz, seine Mutter wäre eine direkte Nachfahrin der alten Inka-Herrscher.
Nach seiner Schulbildung am San Francisco-Kloster in La Paz studierte er in Cuzco. 1809 kehrte er zurück und sein Vater brachte ihn bei den Dragonern des Apolobamba Regiments der spanischen Armee unter. Mit dieser Einheit nahm er an mehreren Schlachten gegen revolutionären Truppen aus Argentinien teil, die damals in Peru einzudringen versuchten. 1817 wurde er gefangengenommen und nach Buenos Aires gebracht; ihm gelang jedoch die Flucht.
1820 landete eine Rebellenarmee unter dem Kommando von José de San Martín an der peruanischen Küste bei Huarochirí. Santa Cruz war Kommandant der Milizkräfte in dieser Region. Am 06.12.1820 kam es zu einem Gefecht, bei dem die spanischen Truppen besiegt wurden. Santa Cruz wurde festgenommen und ins Hauptquartier von San Martín gebracht. Hier wechselte er die Seiten und trat der Rebellenarmee bei, wo er schnell aufstieg und schon ein Jahr später den Rang eines Oberst bekleidete. 1822 führte er die nunmehr mehrheitlich peruanischen Truppen als Brigade-General in die Schlacht von Pichincha gegen die Spanier.
1823 lehnte er sich, unterstützt von seinen Truppen, gegen den peruanischen Kongreß auf und zwang ihn, den Mann seines Vertrauens, José de la Riva Agüero, als Präsident zu wählen. 1825 befreite Simón Bolívar das Land endgültig von der spanischen Vorherrschaft und übernahm die Präsidentschaft von Peru. Santa Cruz wurde Stabschef der Truppen. Danach wurde er Präfekt von Ayacucho und später zum Stabschef der Patriotenarmee während der Kampagne für die Befreiung der Region von Bolivien ernannt. Als Belohnung für seine Dienste verlieh man ihm im April 1825 den Titel Marschall.
Als Präsident des Regierungsrates in Lima übernahm er, als Bolívar 1826 wieder nach Kolumbien ging, die Regierungsgeschäfte. Offiziell wurde ihm das Amt des Präsidenten von Peru vom 28.01.1827 bis zum 09.06.1827 übertragen. Dann wählte der Kongreß José de la Mar zum Präsidenten.
Nach dem Verlust der Macht wurde er Botschafter in Chile.
Doch bereits 24.05.1829 wurde er als Präsident des mittlerweile eigenständigen Bolivien berufen. Er fand ein fast bankrottes und zerüttetes Land vor. Er installierte ein autoritäres Militärregime, beseitigte Verschwörer, straffte die Bürokratie, gab eine neue Währung aus und erließ ein neues Zivilgesetzbuch. Bolivien wurde stabiler als die meisten anderen Länder der Region in jener Zeit. Santa Cruz wandte sich nun seinem Hauptziel zu, einem peruanisch-bolivianischen Bündnis. Die peruanische Regierung lehnte dies Ansinnen mehrmals ab und erst 1835, als Santa Cruz mit seinen Truppen dem schwachen Peru bei der Niederschlagung einer Rebellion half, kam man diesem Staatenbund näher. Nach zahlreichen Querelen unterstellten sich am 01.05.1837 die peruanischen Provinzen für 10 Jahre dem Schutz von Santa Cruz und verliehen ihm den Titel Supremo Protector de la Confederación Peruboliviana.
Santa Cruz versuchte nun, die harte Politik, die in Bolivien so erfolgreich war, auch in Peru anzuwenden. Er setzte auch hier ein neues Zivilgesetzbuch in Kraft, verbesserte Zoll- und Steuervorschriften und erließ eine neue Handelsordnung. Doch mit dieser Politik machte er sich Feinde, vor allem unter den peruanischen Nationalisten. Etliche von ihnen gingen nach Chile, um von dort aus gegen das Bündnis zu arbeiten. Sie fanden dort Unterstützung beim einflussreichen Minister Diego Portales und man schaffte es, eine militärische Invasion gegen Santa Cruz auszusenden. Die Truppen wurden jedoch eingekesselt und mussten am 17.11.1837 kapitulieren. Die chilenische Regierung organisierte jedoch eine zweite Expedition, die die Truppen von Santa Cruz in der Schlacht von Yungay 20.01.1839 besiegte und damit die Auflösung des Bündnisses erzwang.
Santa Cruz floh nach Ecuador, fand hier aber keine Verbündeten für seine Pläne. So versuchte er, sich 1843 nach Bolivien einzuschiffen, wurde aber verhaftet und an Chile ausgeliefert. Von 1844 - 1846 war er dort in Haft. Nach seiner Freilassung wurde er Botschafter von Bolivien in verschiedenen Ländern Europas. Er stellte sich auch noch einmal einer Wahl zum Präsidenten, verlor aber und verließ die Politik. Seine letzten Jahre verbrachte er in Argentinien und Frankreich.
Er starb am 25.08.1865 in Beauvoir in der Nähe von Nantes.


Bolivien: P-169a, 10.000 Pesos Bolivianos, 10.02.1984, Porträt Andrés de Santa Cruz

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