Bank: Palmstruch-Bank: Unterschied zwischen den Versionen
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Sie war eine Wechsel- und Leihbank nach dem Vorbild der deutschen und niederländischen Banken. Palmstruch finanzierte den schwedischen Staatshaushalt und bekam als Gegenleistung das Recht, eine eigene Bank zu gründen und Geld zu verleihen. 50% der Einnahmen musste er sich mit dem schwedischen Finanzminister teilen. | Sie war eine Wechsel- und Leihbank nach dem Vorbild der deutschen und niederländischen Banken. Palmstruch finanzierte den schwedischen Staatshaushalt und bekam als Gegenleistung das Recht, eine eigene Bank zu gründen und Geld zu verleihen. 50% der Einnahmen musste er sich mit dem schwedischen Finanzminister teilen. | ||
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+ | Die ''Palmstruchska bank'' gilt als die älteste Notenbank der Welt. Johan Palmstruch gab das erste Papiergeld aus, welches angeblich durch Gold abgesichert war. Schwedens Geld bestand bis dahin aus großen unhandlichen Kupfermünzen, die bis zu 20 kg schwer waren. 1663 ging die Bank zum Zeitpunkt der schwedischen Kupferkrise dennoch in Konkurs, da bekannt wurde, dass auch die Banknoten nicht ''goldabgesichert'' waren. Palmstruch zum Tode verurteilt, bald jedoch – von Banken aus den Niederlanden und England gerettet und im März 1670, wenige Monate vor seinem Tode im Februar 1671 - begnadigt und entlassen. | ||
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+ | Palmstruch gilt als Pionier der Banknote. Er erbrachte den Beweis, dass man Geld verleihen kann, ohne dass dieses voll gegen Gold abgesichert ist. Banken sicherten Gold bis dahin meist 1:10 unter Ausgabe von Depositscheinen ab, welche wie Gold als frei tauschbare Zahlungsmittel galten, d.h., sie finanzierten den Herrschern ihren Haushalt für das Recht der Geldverleihung zu ihren eigenen Ausgabebedingungen. Das Konzept von Banknoten auf Papier wurde von allen jüdischen Banken sofort übernommen. | ||
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+ | Papiergeld gab es bis dahin nicht. Chinesen kannten zwar Schuldscheine, welche seit Marco Polo im Westen oft als Banknoten angesehen wurden (und vermutlich Palmstruch die Idee mit dem Papiergeld gab). Die Chinesen hatten seit Urzeiten den Brauch beim Tod eines Menschen Papier zu verbrennen, um zu symbolisieren, dass alle Schuld(scheine) mit dem Tod aufgelöst und als erlassen gelten. Banknoten im heutigen Sinn zu drucken, setzte eine Drucktechnik voraus welche damals noch nicht existierte. |
Aktuelle Version vom 24. August 2007, 20:58 Uhr
Palmstruch-Bank (schwedisch: Palmstruchska banken) wurde 1656 von Johan Palmstruch, einem Kaufmann aus Riga gegründet und gilt als die älteste Notenbank der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Art
Sie war eine Wechsel- und Leihbank nach dem Vorbild der deutschen und niederländischen Banken. Palmstruch finanzierte den schwedischen Staatshaushalt und bekam als Gegenleistung das Recht, eine eigene Bank zu gründen und Geld zu verleihen. 50% der Einnahmen musste er sich mit dem schwedischen Finanzminister teilen.
Geschichte der Bank
Die Palmstruchska bank gilt als die älteste Notenbank der Welt. Johan Palmstruch gab das erste Papiergeld aus, welches angeblich durch Gold abgesichert war. Schwedens Geld bestand bis dahin aus großen unhandlichen Kupfermünzen, die bis zu 20 kg schwer waren. 1663 ging die Bank zum Zeitpunkt der schwedischen Kupferkrise dennoch in Konkurs, da bekannt wurde, dass auch die Banknoten nicht goldabgesichert waren. Palmstruch zum Tode verurteilt, bald jedoch – von Banken aus den Niederlanden und England gerettet und im März 1670, wenige Monate vor seinem Tode im Februar 1671 - begnadigt und entlassen.
Prinzip der Palmstruch-Bank
Palmstruch gilt als Pionier der Banknote. Er erbrachte den Beweis, dass man Geld verleihen kann, ohne dass dieses voll gegen Gold abgesichert ist. Banken sicherten Gold bis dahin meist 1:10 unter Ausgabe von Depositscheinen ab, welche wie Gold als frei tauschbare Zahlungsmittel galten, d.h., sie finanzierten den Herrschern ihren Haushalt für das Recht der Geldverleihung zu ihren eigenen Ausgabebedingungen. Das Konzept von Banknoten auf Papier wurde von allen jüdischen Banken sofort übernommen.
Papiergeld
Papiergeld gab es bis dahin nicht. Chinesen kannten zwar Schuldscheine, welche seit Marco Polo im Westen oft als Banknoten angesehen wurden (und vermutlich Palmstruch die Idee mit dem Papiergeld gab). Die Chinesen hatten seit Urzeiten den Brauch beim Tod eines Menschen Papier zu verbrennen, um zu symbolisieren, dass alle Schuld(scheine) mit dem Tod aufgelöst und als erlassen gelten. Banknoten im heutigen Sinn zu drucken, setzte eine Drucktechnik voraus welche damals noch nicht existierte.