Banknotenersatzserie: Unterschied zwischen den Versionen

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(Jugoslawien)
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* Es sind Andruckproben aller 8 Wertstufen bekannt
 
* Es sind Andruckproben aller 8 Wertstufen bekannt
  
Ende der 1980er Jahre begann die Inflation zu galoppieren, der Dinar verlor täglich an Wert. Nun strömten aber 1989 wie jedes Jahr Touristen massenhaft ins Land und tauschten Devisen gegen jugoslawisches Papiergeld. Jugoslawien hatte ein Problem: In den Touristenhochburgen wurden schnell die Vorräte an 100.000ern knapp (Gegenwert an Saisonanfang ca. 10 DM, an Saisonende ca. 6 DM!) und die Zentralbank musste schleunigst Bargeld liefern. Es blieb aber weder die Zeit, um höhere Werte im Stil der umlaufenden Serie zu entwickeln oder massenhaft 100.000er zu produzieren. So griff man auf die Reserveklischees zurück, ersetzte das Portrait Titos durch das eines weiteren Bauwerk und die Wertangabe 1000 durch 2.000.000.  Ende der Saison kam noch ein 500.000er dazu.
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Ende der 1980er Jahre begann die Inflation zu galoppieren, der Dinar verlor täglich an Wert. Nun strömten aber 1989 wie jedes Jahr Touristen massenhaft ins Land und wollten Devisen gegen jugoslawisches Papiergeld tauschen. Jugoslawien hatte ein Problem: Der höchste Schein, der 100.000er war zu Beginn der Saison nur noch 10 DM wert. Es war auch nicht möglich, die Masse an Scheinen, die benötigt wurde, innerhalb der geforderten Zeit nachzudrucken und man entschoss sich, einen Schein im Gegenwert von 200 DM auszugeben. Da die Entwicklung einer Banknote vom ersten Entwurf bis zum fertigen Produkt zu lange gedauert hätte, entschloss man sich, auf die Reserveklischees auszuweichen. Im Wesentlichen änderte man nur zwei Dinge: Titos Portrait wurde ausgetauscht und die Zahl 1000 durch die Zahl 2.000.000 ersetzt.
  
 
Ein paar Jahre später kamen dann ein fertig gestellter grüner Hunderter und gelber 1000er auf den Sammlermarkt, inzwischen sind verschiedene Farbvarianten der Tito - Noten aufgetaucht. (rot, grün, blau, gelb). Es steht zu vermuten, dass diese für den Sammlermarkt nachproduziert wurden.
 
Ein paar Jahre später kamen dann ein fertig gestellter grüner Hunderter und gelber 1000er auf den Sammlermarkt, inzwischen sind verschiedene Farbvarianten der Tito - Noten aufgetaucht. (rot, grün, blau, gelb). Es steht zu vermuten, dass diese für den Sammlermarkt nachproduziert wurden.

Version vom 27. September 2023, 12:28 Uhr

Banknotenersatzserien sind Banknotenserien, die von den Zentralbanken entworfen, gedruckt, eingelagert aber nie ausgegeben wurden, um im Falle größerer Störungen des Geldumlaufes gewappnet zu sein.

Geschichte

Zu Beginn der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entschlossen sich viele Zentralbanken oder ihre Regierungen zu Reserve- oder Ersatzserien. Sie entwarfen oder realisierten Banknoten, ohne die Absicht haben, sie in absehbarer Zeit in den Umlauf zu geben. Die Gründe hierfür lassen sich nur vermuten.
Vermutlich wollte man im Falle größerer Störungen des Geldumlaufs einen schnellen Austausch der Banknoten vornehmen können.
Möglicherweise standen Szenarien wie die Kubakrise, eine neue Berlin-Blockade oder die Erinnerung an die „Operation Bernhard“ hierfür Pate, in der etwa die Gegner des kalten Krieges den westlichen Zahlungsverkehr durch fast perfekte Blüten massiv stören sollten.
Viele Serien wurden realisiert und eingelagert, andere Zentralbanken begnügten sich mit der Herstellung der Ersatzklischees.
Inzwischen veralten Sicherheitsmerkmale schneller als im 20. Jahrhundert, so dass man von dieser Praxis wieder abgekommen ist. Insbesondere von den Serien BBk III bzw. der derzeit umlaufenden Euroserie gibt es keine Ersatzserie.

Dänemark

Es sind Banknoten zu 1, 10 und 100 Kronen bekannt.

Siehe auch

Deutschland BBk II

Für die grafischen Ausführung der Reservenoten der BBK II Serie wurde Max Bittrof von der Bundesbank beauftragt. Er gestaltete die Nominale zu 5, 10, 20, 50 und 100 DM und griff dabei auf eigene Entwürfe aus dem Jahre 1958 für die Serie BBk I zurück. Sie sind datiert auf den 1. Juli 1960 und waren für Westdeutschland vorgesehen.
Max Bittrof war bereits verantwortlich für Ro 252 (5 DM, Europa auf dem Stier) und die sogenannten Franzosenscheine (50 DM Ro 254 und 100 DM Ro 256) der Bank Deutscher Länder, so dass Ähnlichkeiten im Stil erkennbar sind: Typisch für Max Bittrofs Werk ist die Verwendung der Burmeester Kurvenschablone. Das Wasserzeichen zeigt durchgehend die dargestellten Portraits, die jedoch bewusst neu ausgearbeitet gestochen wurden und somit von denen der Serie [BBk I] abweichen.
Realisiert wurden die folgende Banknoten:

10 DM
20 DM
50 DM
100 DM

Auf der Webseite findet man eine Bildergalerie der Bundesbank, für hochauflösende Bilder muss man ein oder zwei mal klicken:
https://www.bundesbank.de/de/bundesbank/kunst-und-numismatik/muenz-und-geldscheinsammlung/bildarchiv/banknoten-der-ersatzserie-bbk-ii-fuer-westdeutschland-607232

Deutschland BBK IIa

5 DM, 1963 der Serie BBK IIa, Vorderseite (nicht ausgegeben)

Die BBK IIa Serie wurde entworfen von Rudolf Gerhardt. Die Porträts sind somit die selben wie auf den Banknoten BBk I. Sie war für Westberlin vorgesehen und dort eingelagert, etwa im Falle einer neuen Berlin-Blockade. Sie tragen alle das Ausgabedatum 1. Juli 1963 und weisen ein Flächenwasserzeichen auf, dass die Buchstaben "BBk" zeigt.

Für die Gestaltung dieser Noten legte man die Vorschläge zu Grunde, die Rudolf Gerhardt für die BBk I eingereicht hatte.

Wie man bereits seit Auftauchen des Fünfers vermutet hatte, wurden die folgende Banknoten realisiert:

5 DM
10 DM
20 DM
50 DM
100 DM

Die Serie ist hier zu sehen:
https://www.bundesbank.de/de/bundesbank/kunst-und-numismatik/muenz-und-geldscheinsammlung/bildarchiv/banknoten-der-ersatzserie-bbk-ii-fuer-westberlin-607234

Deutschland Bundeskassenscheine

Die Entwicklung der Bundeskassenscheine wurde von der Bundesbank zwar begleitet, jedoch nicht initiiert.

Es existierten die folgenden Werte:
5 PF
10 PF
50 PF
1 DM
2 DM

DDR

Auch in der DDR gab es zwei nicht ausgegebene Banknoten: 200 M und 500 M. Da die Kaufkraft von 200 "Ostmark" wesentlich höher war als die von 200 Westmark, hatte es für Werte dieser Höhe nie wirklich Bedarf gegeben.

Diese Werte waren von anfang an dazu bestimmt, im Kriegsfalle, z.B. während der "Operation Bordsteinkante", im (besetzten) Bundesgebiet im Umlauf zu gelangen.

Jugoslawien

Vorderseite Vorderseite
Rückseite Rückseite


Von den Tito-Noten sind Andrucke der Wertstufen zu 1, 5, 10, 50, 100, 500, 1000 und 5000 Dinar bekannt. Da sie erst in den 90er Jahren im Handel aufgetaucht sind, kann man folgern, dass die endgültige "Fertigstellung" erst zu diesem Zeitpunkt erfolgte und von vornherein an Sammler abgegeben werden sollte. Dennoch spricht vieles dafür, dass die Vorereitung einer Reserveserie nach Titos Tod weit fortgeschritten war:

  • Die Unterschrift verweist auf das Jahr 1978-80.
  • Der Zeitpunkt fällt mit Titos Tod zusammen, als man eine Destabiliserung des Landes befürchten musste (die dann auch eingetreten ist!)
  • Es sind Andruckproben aller 8 Wertstufen bekannt

Ende der 1980er Jahre begann die Inflation zu galoppieren, der Dinar verlor täglich an Wert. Nun strömten aber 1989 wie jedes Jahr Touristen massenhaft ins Land und wollten Devisen gegen jugoslawisches Papiergeld tauschen. Jugoslawien hatte ein Problem: Der höchste Schein, der 100.000er war zu Beginn der Saison nur noch 10 DM wert. Es war auch nicht möglich, die Masse an Scheinen, die benötigt wurde, innerhalb der geforderten Zeit nachzudrucken und man entschoss sich, einen Schein im Gegenwert von 200 DM auszugeben. Da die Entwicklung einer Banknote vom ersten Entwurf bis zum fertigen Produkt zu lange gedauert hätte, entschloss man sich, auf die Reserveklischees auszuweichen. Im Wesentlichen änderte man nur zwei Dinge: Titos Portrait wurde ausgetauscht und die Zahl 1000 durch die Zahl 2.000.000 ersetzt.

Ein paar Jahre später kamen dann ein fertig gestellter grüner Hunderter und gelber 1000er auf den Sammlermarkt, inzwischen sind verschiedene Farbvarianten der Tito - Noten aufgetaucht. (rot, grün, blau, gelb). Es steht zu vermuten, dass diese für den Sammlermarkt nachproduziert wurden.

Vorderseite Rückseite
Vorderseite Rückseite
Vorderseite Rückseite
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Luxemburg

Diverse Farbvarianten der luxemburgischen Banknotenserie existieren, die als Reserveserie für die Abspaltung Luxemburgs von der Währungsunion mit Belgien bereitgehalten wurden.
Sie zeigen das Bild des Großherzogs Jean (10, 20, 50, 100 FLUX) oder der Großherzogin Charlottte (10, 20, 50, 100, 500, 1000 FLUX).

Namibia

Eine Note zu 10 Kalahar existiert und wurde bereits auf eBay angeboten. Er stammt aus dem ersten Satz von Banknoten für Namibia. Diese Noten wurden von Tumba Schweden entworfen und gefertigt. Aber zum Einsatz kamen die Banknoten nicht. Gründe hierfür sind nicht bekannt. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Ersatzserie.

Niederlande

Vorderseite Rückseite
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Bekannt sind Reservebiljetten zu Hfl 10, 25, 100 und 1000. Die Farben stimmen in Größe und Wert im wesentlichen mit den umlaufenden Noten der 60er Jahre überein. Der 100er "Franz von Asisi" gilt als Fortsetzung des 25 Gulden "König Salomo"

Siehe auch Externer Link über Reservescheine 25 Gulden "Salomon"

Norwegen

Aus Norwegen sind zwei Werte bekannt: 100 und 1000 Kronen. Von weiteren Werten (5 und 10 Kronen) existieren zumindest Probedrucke.

Weiterführende Links und Bilder:

Österreich

Vorderseite Rückseite
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Es existierten zwei Banknoten zu 500 ATS (Otto Wagner) und 1000 ATS (Erwin Schroedinger). Sie wurden von Robert Kalina gestaltet und haben große Ähnlichkeit mit später ausgegebenen Banknoten der OeNB gleicher Wertstufe.

Schweden

Ersatznoten uu 5, 10 und 100 Kronen sind bekannt. Vermutlich hatten sie die Maße der damals umlaufenden Noten der "sitzenden Svea":
5 Kronen ca. 120 x 70 mm
10 Kronen ca. 120 x 70 mm
100 Kronen ca. 121 x 140 mm
Es waren Noten zu 1, 5, 10, 50, 100 und 1000 Kronen geplant.

Ähnlich wie die deutschen Reservenoten wurden sie an drei Orten in Schweden in Stollen eingelagert.

Weiterführende Links und Bilder:

Schweiz

Folgende Banknoten der SNB waren Reserveserien:


IV: Emission: http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie4 Realisiert wurden angeblich nur die Werte 50, 100 und 1000 Franken.

Von der V. Emmision sollen die Werte zu 50, 100, 500 und 1000 Franken ebenfalls als Reserveserie entworfen worden sein (http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie5)

Vorderseite Rückseite
Vorderseite Rückseite
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VII. Emission: http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie7
Realisiert wurden angeblich nur die Werte 20 - 1000 Franken, obwohl von alle Werten von 10 bis 5000 Franken fertige Entwürfe bekannt sind.

Tschechoslowakei

Es existieren Klebemarken-Serien aus der Zeit nach dem Prager Frühling. Diese zeigten keine Zahlen, sondern die buchstaben D, P und S, im Bedarfsfall wären drei der umlaufenden Noten (10, 25, 50 und 100) mit diesen Marken überklebt worden. Das S stand für Sto (=100) und wäre wohl für den Hunderter vorgesehen gewesen. D und P stände je nach bedarf für die Abkürzungen von 10, 25 und 50:


D = 10 Deset/Desať ; P = 50 Padesát/Päťdesiat
D = 10 Deset/Desať; P = 25 Pětadvacet / Pätadvadsat
D = 25 Dvacet/Dvadsať pět; P = 50 Padesát/Päťdesiat