Ungültigkeitsmerkmale: Unterschied zwischen den Versionen

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(Abschneidung (A))
(Falsch! Prüfungsstelle Reichsbankhauptkasse, RB, rot)
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=== Stempel, Text ===
 
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==== Falsch! Prüfungsstelle Reichsbankhauptkasse, RB, rot ====
 
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<center>[[Datei:DE-Ro-0168b-UW-FALSCH-rs-str42-mp.jpg|thumb|none|600px|Angehaltene Fälschung mit Stempel "Falsch! Prüfungsstelle Reichsbankhauptkasse", 1933, Sammlung 2014 ]]</center>
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==== Wertlos, RD, schwarz ====
 
==== Wertlos, RD, schwarz ====

Version vom 7. August 2015, 16:50 Uhr

Ungültigkeitsmerkmale (Entwertungen)

Ungültigkeitsmerkmale dienen dazu Schein- und Notenformulare als entwertet zu kennzeichnen, so dass sie für den Umlauf und für die Einlösung bei einer Kasse ungeeignet sind.

Eigentlich alle Scheine und Banknotenformulare werden am Ende ihres Lebenszyklus mit einem Ungültigkeitsmerkmal versehen, nämlich dann, wenn sie das letzte Mal eingelöst wurden und wegen Abnutzung oder weil der Typ von Geldzeichen aufgerufen wurde, nicht wieder in den Umlauf gegeben werden. Stattdessen werden sie vom Herausgeber gelöscht, entwertet und durch ein Ungültigkeitsmerkmal kenntlich gemacht, schon bevor sie schließlich vernichtet werden. Meist sind solche Exemplare durch grobe Lochungen gekennzeichnet, aber es gibt auch andere Merkmale.

Solche Formulare, welche mit Bedacht nicht für den Umlauf hergestellt wurden, erhalten das Ungültigkeitsmerkmal bereits zu Beginn ihres Lebenszykluses, fast immer in der Druckerei. Ihre Herstellung dient anderen Zwecken als dem Umlauf, nämlich zu Testzwecken in der Druckerei, als Druckmuster für Kunden, oder bei neuen Typen von Geldzeichen als Anschauungs- und Vergleichsmaterial für die Kassen. Solche Exemplare werden in der Regel bereits in der Druckerei per zusätzlichem Aufdruck gekennzeichnet.

Auch Fälschungen haben, wenn sie angehalten wurden, das Ende ihres Lebenszyklusses erreicht, erhalten aber eine andere Behandlung als verschlissene oder aufgerufene Geldzeichen. Meist werden die Geldzeichen von den Kassen und vom Herausgeber begutachtet, per Vermerk und Falschstempel gekennzeichnet und mit einer Angabe über die Fälschungsklasse versehen.

Sammlermuster wurden mittels Aufdruck des Wortes "MUSTER" in einer Druckerei aus umlauffähigen Papiergeld hergestellt, welches durch die Inflation wertlos gewordenen war und wurden dadurch an Sammler verkaufbar gemacht. Als Ausgangsmaterial wurde sowohl kassenfrisches, als auch stark umgelaufenes Papiergeld verwendet. Sammlermuster wurden in Kassenkuverts ausgeliefert.

Untenstehende Auflistung orientiert sich ausschließlich an formalen Eigenschaften der Ungültigkeitsmerkmale (morphologische Einteilung), nach:

  • Aufdruck (D)
  • Stempel (S)
  • Lochung (L)
  • Handschrifen (H)
  • Abschneidungen (A)
  • Formular (F)

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Aufdrucke (D)

Aufdrucke, Text

MUSTER, RD, rot

Specimen mit Aufdruck "MUSTER", RD, 1924

MUSTER, G&D, rot

Specimen mit Aufdruck "Muster", Giesecke&Devrient, 1924, Sammlung Gerber, 2015

Mufter, FZ WB, rot

Specimen?? mit Aufdruck "Muster", Firmenzeichen WB, 1923

MUSTER, Königsberg, schwarz

Blanket mit Aufdruck "Muster", Königsberg 1918, Sammlung Banspach 2015

Sammler-MUSTER, RD, rot

Sammlermuster mit Aufdruck "MUSTER" im Kassenkuvert, RD frühestens 1922, Sammlung Komoll 2015

Musterdruck, G&D, rot

Specimen mit Aufdruck "Muster", Giesecke&Devrient, 1900, Sammlung Gerber 2015

Muster-Abdruck-werthlos, RD, schwarz

Druckprobe mit Aufdruck "Muster-Abdruck-werthlos", 1876, Münzkabinett Berlin

Mufterabdruck-Wertlos, RD, rot

Druckprobe mit Aufdruck "Musterabdruck-wertlos", RD 1910

Mufterabdruck Wertlos, RD, rot

Specimen mit Aufdruck "Musterabdruck Wertlos", RD 1910

Musterabdruck Wertlos, RD, rot

thumb|none|600px|Reichsgesetzblatt 1???, S.???

Druckprobe, RD, rot

Musterdruck mit Aufdruck "Druckprobe", RD 1895, Münzkabinett Berlin 2015

Wertlos, FZ E, rot

Specimen mit Aufdruck "Wertlos", Firmenzeichen: E, 1923, Sammlung Gerber 2015

WERTLOS, FZ OO, grau

Specimen mit Aufdruck "Wertlos", Firmenzeichen: OO, 1923

Wertlos, RD, rot

Blanket mit Aufdruck "Wertlos", RD 1874, Berliner Münzkabinett 2015

Wertlos, Büxenstein, rot

Specimen mit Aufdruck "WERTLOS", rot, Büxenstein, 1923

Aufdrucke, Form

Durchstreichung, KVG BS, rot

Durchstreichung und Wertüberdruck, KVG Braunschweig 1918, Sammlung Komoll

Stempel (S)

Stempel, Text

Falsch! Prüfungsstelle Reichsbankhauptkasse, RB, rot

Angehaltene Fälschung mit Stempel "Falsch! Prüfungsstelle Reichsbankhauptkasse", 1933, Sammlung Röbbel 2014

Wertlos, RD, schwarz

Musterdruck mit Stempel "Wertlos", RD 1895

Wertlos Reichsbank, RB, blau

Blanket mit Stempel "Wertlos Reichsbank", RB ca. 1908

falsch, blau

Angehaltene Fälschung mit Stempel "falsch"

MUSTER

ENTWERTET, blau

Stempel "ENTWERTET"

Stempel, Form

Wellenbalken

Blanket gestempelt mit "Wellenbalken", Eberswalde 1918, Sammlung Lindemann 2015

Handschriftlich (H)

Handschriftlich, Text

Ungültig, RD, schwarz

Reichsgesetzblatt 1???, S.???

Muster – Wertlos!, RD, rot

Specimen mit Notiz "Muster-Wertlos!", RD 1923, Sammlung Gerber 2015

Handschriftlich, Form

Durchstreichung, RD, rot

Reichsgesetzblatt 1???, S.???

Lochung (L)

Lochung, Text

DRUCKPROBE, RB

Lochung "DRUCKPROBE", RD 1910, Sammlung Gerber 2015

MUSTER, G&D

Lochung "MUSTER", G&D, 1900, Sammlung Gerber 2015

NICHT GÜLTIG, Hzgl. BS Finanzkollegium

Lochung "NICHT GÜLTIG", Hzgl. BS Finanzkollegium, 1918, Sammlung Komoll 2015

UNGÜLTIG, Stadt Bingen

Lochung "UNGÜLTIG", Stadt Bingen 1918

Lochung, Form

feine Lochung

Feine Lochung, G&D 1924, Sammlung Gerber 2015

grobe Lochung

Grobe Lochung, Bank für Süddeutschland

Abschneidung (A)

Die Entwertung durch Abschneidung von Ecken war insbesondere bei Zinsscheinen üblich. Sie wird für Reichsanleihen wie folgt beschrieben (1):

1909: "Die eingelösten Zinsscheine sind sofort nach der Einlösung - wenn irgend tunlichst bis zur Abnahme der Tageskasse - durch Abschneiden der unteren linken Ecke zu entwerten ..."

20967 v. 12.6.1919: "Die Entwertung der Zinsscheine der Reichsschuld hat seitens der amtlichen Dienststellen durch Abschneiden der beiden linken Ecken zu erfolgen, in der Form, dass hierbei die Hälfte der Schmalseite und ein gleichgroßer Teil der Längsseite abgetrennt wird, so dass beide Schnitte in der Mitte der linken Schmalseite zusammentreffen und dort einen rechten Winkel bilden."

Eckenabschneidung, Hzgl. Braunschweigische Sparkasse 1918, Sammlung Komoll 2015


Im Gegensatz dazu handelt es sich bei wellenförmigen Randabschneidungen um keine Entwertung, sondern um ein Sicherheitsmerkmal. Der Rand wurde vor der Ausgabe von Hand abgeschnitten und in der Bank aufbewahrt. Bei der Einlösung des in Umlauf gesetzten Geldzeichens wurde der abgeschnittene Rand wieder heraus gesucht. Passten Rand und Geldzeichen zusammen, war dies ein eindeutiges Kennzeichen der Echtheit, denn jeder Scherenschnitt war einzigartig und damit so gut wie nicht kopierbar. Bei westphälischen Zinscoupons findet sich dieses Sicherheitsmerkmal ebenfalls.

Seitenabschneidung (Sicherheitsmerkmal) und grobe Lochung (Entwertung), Frankfurter Bank


Westphälischer Zinscoupon mit Seitenabschneidung (Sicherheitsmerkmal), Sammlung Komoll 2015

Formular (F)

Formular mit Siegel, RB

Entwertungs-Formular mit Siegel und Handschrift und Stempel, 1911, Sammlung Gerber 2014

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Literaturnachweis

  • (1) Sammlung der Bestimmungen für den inneren Dienst der Reichsbank 1909, Band III, S.87, §108