Jan Žižka: Unterschied zwischen den Versionen
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Žižka wurde um 1360 in einer verarmten Landadelsfamlie geboren. Ab 1390 stand er als Ritter im Dienste der böhmischen Könige; u.a. führte er 1410 etwa 3000 böhmische und mährische Söldner in die Schlacht bei Tannenberg. Bereits in dieser Zeit verlor Žižka ein Auge, weshalb er auch ''Žižka der Einäugige'' genannt wurde. Ab 1412 diente er als Burghauptmann in Prag und wurde dort ein Anhänger der Lehre von Jan Hus. Nach dessen Hinrichtung 1415 wurde er zum Wortführer der hussitischen Bewegung; so kam es 1419 auf seine Veranlassung hin zum berühmten Ersten Prager Fenstersturz.<br> | Žižka wurde um 1360 in einer verarmten Landadelsfamlie geboren. Ab 1390 stand er als Ritter im Dienste der böhmischen Könige; u.a. führte er 1410 etwa 3000 böhmische und mährische Söldner in die Schlacht bei Tannenberg. Bereits in dieser Zeit verlor Žižka ein Auge, weshalb er auch ''Žižka der Einäugige'' genannt wurde. Ab 1412 diente er als Burghauptmann in Prag und wurde dort ein Anhänger der Lehre von Jan Hus. Nach dessen Hinrichtung 1415 wurde er zum Wortführer der hussitischen Bewegung; so kam es 1419 auf seine Veranlassung hin zum berühmten Ersten Prager Fenstersturz.<br> | ||
1420 gelang es unter seiner Führung ein gegen die Hussiten geschicktes kaiserliches Heer auf dem Veitsberg bei Prag zu schlagen und die Stadt zu verteidigen. In den folgenden militärischen Auseinandersetzungen verlor Žižka 1421 auch sein zweites Auge, was ihn jedoch nicht an der Führung der hussitischen Heere hinderte.<br> | 1420 gelang es unter seiner Führung ein gegen die Hussiten geschicktes kaiserliches Heer auf dem Veitsberg bei Prag zu schlagen und die Stadt zu verteidigen. In den folgenden militärischen Auseinandersetzungen verlor Žižka 1421 auch sein zweites Auge, was ihn jedoch nicht an der Führung der hussitischen Heere hinderte.<br> | ||
Während der Belagerung von Přibyslav (Primislau) starb der blinde Heerführer am 11.10.1424 bei Schönfeld an einer Pestinfektion.<br> | Während der Belagerung von Přibyslav (Primislau) starb der blinde Heerführer am 11.10.1424 bei Schönfeld an einer Pestinfektion.<br> | ||
− | Auf dem Veitsberg (Vítkov) in Prag, der ihm zu Ehren in ''Vrch Žižkov'' umbenannt worden war, befindet sich das 1950 eingeweihte Jan-Žižka-Denkmal. Das 9 m hohe und 16,5 Tonnen schwere Monument gilt als die größte Bronzestatue der Welt. | + | Auf dem Veitsberg (''Vítkov'') in Prag, der ihm zu Ehren in ''Vrch Žižkov'' umbenannt worden war, befindet sich das 1950 eingeweihte Jan-Žižka-Denkmal. Das 9 m hohe und 16,5 Tonnen schwere Monument gilt als die größte Bronzestatue der Welt. |
Aktuelle Version vom 24. Juni 2009, 17:10 Uhr
Biografie von Jan Žižka
Jan Žižka (eingentlich Jan Žižka z Trocnova) war ein böhmischer Ritter und Führer der religiösen Gruppe der Hussiten.
Žižka wurde um 1360 in einer verarmten Landadelsfamlie geboren. Ab 1390 stand er als Ritter im Dienste der böhmischen Könige; u.a. führte er 1410 etwa 3000 böhmische und mährische Söldner in die Schlacht bei Tannenberg. Bereits in dieser Zeit verlor Žižka ein Auge, weshalb er auch Žižka der Einäugige genannt wurde. Ab 1412 diente er als Burghauptmann in Prag und wurde dort ein Anhänger der Lehre von Jan Hus. Nach dessen Hinrichtung 1415 wurde er zum Wortführer der hussitischen Bewegung; so kam es 1419 auf seine Veranlassung hin zum berühmten Ersten Prager Fenstersturz.
1420 gelang es unter seiner Führung ein gegen die Hussiten geschicktes kaiserliches Heer auf dem Veitsberg bei Prag zu schlagen und die Stadt zu verteidigen. In den folgenden militärischen Auseinandersetzungen verlor Žižka 1421 auch sein zweites Auge, was ihn jedoch nicht an der Führung der hussitischen Heere hinderte.
Während der Belagerung von Přibyslav (Primislau) starb der blinde Heerführer am 11.10.1424 bei Schönfeld an einer Pestinfektion.
Auf dem Veitsberg (Vítkov) in Prag, der ihm zu Ehren in Vrch Žižkov umbenannt worden war, befindet sich das 1950 eingeweihte Jan-Žižka-Denkmal. Das 9 m hohe und 16,5 Tonnen schwere Monument gilt als die größte Bronzestatue der Welt.
Tschechoslowakei, P-84b, 25 Korun, 1953, Jan-Žižka-Denkmal