Joseph Simon Gallieni: Unterschied zwischen den Versionen
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1891 beförderte man Gallieni zum Colonel und versetzte ihn nach Indochina, wo er bis 1896 seinen Dienst ausübte. Gallieni erlangte dort eine gewisse Berühmtheit durch seinen gnadenlosen Kampf gegen die chinesischen Piraten. Mit Unterstützung der Fremdenlegion schaffte er es, die Lage in der Region zu stabilisieren, weshalb er 1896 zum ''Géneral de Brigade'' befördert wurde.<br> | 1891 beförderte man Gallieni zum Colonel und versetzte ihn nach Indochina, wo er bis 1896 seinen Dienst ausübte. Gallieni erlangte dort eine gewisse Berühmtheit durch seinen gnadenlosen Kampf gegen die chinesischen Piraten. Mit Unterstützung der Fremdenlegion schaffte er es, die Lage in der Region zu stabilisieren, weshalb er 1896 zum ''Géneral de Brigade'' befördert wurde.<br> | ||
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Schon im August 1914 wurde Gallieni wegen des Beginns des I. Weltkriegs reaktiviert und zunächst Militärbefehlshaber von Paris. Anschließend war er noch vom 29.10.1915 bis 16.03.1916 als Kriegsminister tätig. Dann zwangen ihn sein Alter und sein schlechter Gesundheitszustand zum Rücktritt.<br> | Schon im August 1914 wurde Gallieni wegen des Beginns des I. Weltkriegs reaktiviert und zunächst Militärbefehlshaber von Paris. Anschließend war er noch vom 29.10.1915 bis 16.03.1916 als Kriegsminister tätig. Dann zwangen ihn sein Alter und sein schlechter Gesundheitszustand zum Rücktritt.<br> | ||
Gallieni starb am 27.05.1916 in Versailles an den Folgen einer Operation. 1921 wurde er posthum zum Marschall von Frankreich ernannt.<br> | Gallieni starb am 27.05.1916 in Versailles an den Folgen einer Operation. 1921 wurde er posthum zum Marschall von Frankreich ernannt.<br> |
Version vom 4. Februar 2008, 13:06 Uhr
Biografie von Joseph Simon Gallieni
Joseph Simon Gallieni war ein französischer General und Gouverneur von Madagaskar.
Er wurde am 24.04.1849 in Saint-Beat als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Nach dem Besuch verschiedener Militärschulen begann er 1870 seinen aktiven Dienst in der französischen Marineinfanterie. 1870/71 nahm er am Deutsch-Französischen Krieg teil und geriet auch Gefangenschaft.
Ab 1873 setzte er seine militärische Karriere in den französischen Kolonien fort; zunächst auf der Insel Réunion, ab 1876 direkt auf dem afrikanischen Kontinent und von 1983 – 86 auf Martinique, wo er zum Lieutenant-Colonel befördert wurde.
Am 20.12.1886 wurde Gallieni zum Generalgouverneur der Französischen Kolonie Soudan française (der heutigen Republik Mali) ernannt.
1891 beförderte man Gallieni zum Colonel und versetzte ihn nach Indochina, wo er bis 1896 seinen Dienst ausübte. Gallieni erlangte dort eine gewisse Berühmtheit durch seinen gnadenlosen Kampf gegen die chinesischen Piraten. Mit Unterstützung der Fremdenlegion schaffte er es, die Lage in der Region zu stabilisieren, weshalb er 1896 zum Géneral de Brigade befördert wurde.
Von 1896 bis 1905 wurde Gallieni Generalgouverneur in Madagaskar. Er regierte die von Unruhen und Aufständen der Bevölkerung erschütterte Insel mit harter Hand und der militärischen Macht der Fremdenlegion. Am 09.08.1899 wurde er zum Géneral de Division (Generalmajor) befördert. Ausgezeichnet mit dem Großkreuz der Ehrenlegion trat er im April 1914 in den Ruhestand.
Schon im August 1914 wurde Gallieni wegen des Beginns des I. Weltkriegs reaktiviert und zunächst Militärbefehlshaber von Paris. Anschließend war er noch vom 29.10.1915 bis 16.03.1916 als Kriegsminister tätig. Dann zwangen ihn sein Alter und sein schlechter Gesundheitszustand zum Rücktritt.
Gallieni starb am 27.05.1916 in Versailles an den Folgen einer Operation. 1921 wurde er posthum zum Marschall von Frankreich ernannt.
Madagaskar: P-55, 5.000 Francs, 1961, links Porträt Joseph Gallieni