Simbabwe: Stromversorgung: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Das Wasserkraftwerk Kariba läuft seit März 2021 wieder mit allen Generatoren. Das Kohlekraftwerk Hwange I hatte am 10. Februar 2021 einen Brand in Unit 1. Deshalb ist dieser Block abgeschaltet. | + | Das Wasserkraftwerk Kariba läuft seit März 2021 wieder mit allen Generatoren. Das Kohlekraftwerk Hwange I hatte am 10. Februar 2021 einen Brand in Unit 1. Deshalb ist dieser Block abgeschaltet. Die anderen drei Blöcke laufen nur mit je maximal 75 MW. Im Erweiterungsbau Hwange II befindet sich Unit 6 nach zweijähriger Generalüberholung im Testbetrieb und der andere Block läuft nur mit maximal 150 MW. Im Neubau Hwange III ist ein Teilblock fertiggestellt und könnte 50 MW liefern. Weil ein Vertrag zwischen dem Betreiber und dem Finanzministerium noch nicht unterschrieben ist, ist er aber noch nicht am Netz. Das Kohlekraftwerk Bulawayo ist nach einer Pause von über zwei Jahren seit März 2021 mit einem Maximalwert von 20 MW wieder im Testbetrieb am Netz (man hat riesige Schwierigkeiten Ersatzteile für die alte Technik zu finden) Das Kohlekraftwerk Munyati läuft derzeit mit verminderter Leistung. Wegen überfälliger Wartungsmaßnahmen ist die Maximalleistung auf 20 MW begrenzt, meist werden aber nur 15 oder 16 MW erreicht. Das Kohlekraftwerk Harare II läuft komplett, Harare III dagegen nur tageweise mit minimaler Leistung. Hier wäre eine Generalüberholung und der Austausch einer defekten Turbine notwendig. Das im Bau befindliche Wasserkraftwerk Gwayi-Shangani soll 2022 fertig sein. Ob der Termin zu halten ist, ist fraglich, denn er wurde schon mehrfach verschoben. Das Wasserkraftwerk Tokwe-Mukosi ist zwar geplant und der Staudamm ist seit Jahren fertig, ob das Kraftwerk überhaupt gebaut wird, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Die Photovoltaik-Anlage Chiredzi sollte auch längst im Bau sein, wegen Problemen bei der Finanzierung und der CoViD-19-Pandemie ruht dieses Projekt derzeit. Alle anderen Kraftwerks-Ideen, wie der Batoka-Staudamm am Sambesi, kommen nur langsam oder gar nicht voran. Das ursprünglich mit 225 Diesel-Generatoren ausgerüstete Netzstabilisierungs-Kraftwerk Dema mit einer Spitzenlast von 200 MW wurde im Jahr 2016 in Betrieb genommen, 2017 auf 111 Generatoren verkleinert und 2018 wegen Unwirtschaftlichkeit abgeschaltet. Ob es je wieder in Betrieb geht, ist fraglich. |
== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 3. Mai 2021, 14:33 Uhr
Das Stromversorgung in Simbabwe gestaltet sich auf Grund der wirtschaftlichen Situation in Simbabwe schwierig. Der notwendige Gesamtleistung des Landes wird auf 2200 MW geschätzt (Stand 2021), realisiert wird das hauptsächlich durch Steinkohlekraftwerke. Daneben wird noch am Kariba-Staudamm Strom aus Wasserkraft gewonnen. Betreiber der simbabwischen Kraftwerke ist die Zimbabwe Power Company (ZPC). Die ZPC hat immense Zahlungsschwierigkeiten und ist mit der Bezahlung der Steinkohle für die Kraftwerke im Rückstand. Notwendige Wartungsarbeiten und Reparaturen an den Kraftwerken können nur dann durchgeführt werden, wenn private Investoren oder ausländische Organisationen die Arbeiten finanzieren. Die Folge sind ständige Stromausfälle im Land und Import von Strom auf Kredit.
Kraftwerke in Simbabwe
Bezeichnung | Primärenergie | Aufteilung | maximale Leistung |
Lage | Baubeginn | Fertigstellung |
Kariba Süd I | Wasserkraft | 6 Turbinen mit je 125 MW | 750 MW | 16°31'28'' S 28°45'52'' E | 1956 | 1959 |
Kariba Süd II | Wasserkraft | 2 Turbinen mit je 150 MW | 300 MW | 16°31'24'' S 28°45'54'' E | 2014 | 2018 |
Gwayi-Shangani (im Bau) | Wasserkraft | 1 Turbine | 10 MW | 18°27'57'' S 27°10'09'' E | 2012 | 2022 |
Tokwe-Mukosi (in Planung) | Wasserkraft | 1 Turbine | 15 MW | 20°43'33'' S 30°54'05'' E | 1998 | unbekannt |
Hwange I | Steinkohle | 4 Blöcke mit je 120 MW | 480 MW | 18°22'57'' S 26°28'14'' E | 1973 | 1983-1986 |
Hwange II | Steinkohle | 2 Blöcke mit je 220 MW | 440 MW | 18°23'01'' S 26°28'15'' E | 1973 | 1986-1987 |
Hwange III (im Bau) | Steinkohle | 2 Blöcke mit je 300 MW | 600 MW | 18°23'07'' S 26°28'15'' E | 2019 | 2021-2022 |
Bulawayo | Steinkohle | 6 Blöcke mit je 15 MW | 90 MW | 20°09'35'' S 28°34'35'' E | 1947 | 1957 |
Munyati | Steinkohle | 5 Blöcke mit je 20 MW | 100 MW | 18°39'18'' S 29°46'55'' E | 1946 | 1957 |
Harare II | Steinkohle | 1 Block mit 6 Turbinen | 20 MW | 17°50'46'' S 31°01'55'' E | 1952 | 1955 |
Harare III | Steinkohle | 1 Block mit 2 Turbinen | 60 MW | 17°50'42'' S 31°01'54'' E | 1952 | 1956-1957 |
Dema (Netzstabilisierung) | Diesel | 111 Diesel-Generatoren | 100 MW | 18°03'29'' S 31°11'44'' E | 2015 | 2016 |
Chiredzi (in Vorbereitung) | Solarenergie | Photovoltaik auf 241 Hektar | 90 MW | 21°03'15'' S 31°22'57'' E | 2021 | 2022 |
Situation 2021
Das Wasserkraftwerk Kariba läuft seit März 2021 wieder mit allen Generatoren. Das Kohlekraftwerk Hwange I hatte am 10. Februar 2021 einen Brand in Unit 1. Deshalb ist dieser Block abgeschaltet. Die anderen drei Blöcke laufen nur mit je maximal 75 MW. Im Erweiterungsbau Hwange II befindet sich Unit 6 nach zweijähriger Generalüberholung im Testbetrieb und der andere Block läuft nur mit maximal 150 MW. Im Neubau Hwange III ist ein Teilblock fertiggestellt und könnte 50 MW liefern. Weil ein Vertrag zwischen dem Betreiber und dem Finanzministerium noch nicht unterschrieben ist, ist er aber noch nicht am Netz. Das Kohlekraftwerk Bulawayo ist nach einer Pause von über zwei Jahren seit März 2021 mit einem Maximalwert von 20 MW wieder im Testbetrieb am Netz (man hat riesige Schwierigkeiten Ersatzteile für die alte Technik zu finden) Das Kohlekraftwerk Munyati läuft derzeit mit verminderter Leistung. Wegen überfälliger Wartungsmaßnahmen ist die Maximalleistung auf 20 MW begrenzt, meist werden aber nur 15 oder 16 MW erreicht. Das Kohlekraftwerk Harare II läuft komplett, Harare III dagegen nur tageweise mit minimaler Leistung. Hier wäre eine Generalüberholung und der Austausch einer defekten Turbine notwendig. Das im Bau befindliche Wasserkraftwerk Gwayi-Shangani soll 2022 fertig sein. Ob der Termin zu halten ist, ist fraglich, denn er wurde schon mehrfach verschoben. Das Wasserkraftwerk Tokwe-Mukosi ist zwar geplant und der Staudamm ist seit Jahren fertig, ob das Kraftwerk überhaupt gebaut wird, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Die Photovoltaik-Anlage Chiredzi sollte auch längst im Bau sein, wegen Problemen bei der Finanzierung und der CoViD-19-Pandemie ruht dieses Projekt derzeit. Alle anderen Kraftwerks-Ideen, wie der Batoka-Staudamm am Sambesi, kommen nur langsam oder gar nicht voran. Das ursprünglich mit 225 Diesel-Generatoren ausgerüstete Netzstabilisierungs-Kraftwerk Dema mit einer Spitzenlast von 200 MW wurde im Jahr 2016 in Betrieb genommen, 2017 auf 111 Generatoren verkleinert und 2018 wegen Unwirtschaftlichkeit abgeschaltet. Ob es je wieder in Betrieb geht, ist fraglich.
Weblinks
- Zimbabwe Power Company - http://www.zpc.co.zw
- NamPower - http://www.nampower.com.na/