Notgeld: Breslau: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Julius Kemna kam aus Barmen nach Schlesien und war zunächst in der Landwirtschaft tätig. 1867 gründete er in Breslau eine Werkstätte für den Bau landwirtschaftlicher Maschinen. 1871 nahm er den Vertrieb englischer Dampfdreschsysteme, 1882 die Produktion von Straßenbaumaschinen auf. Die Entwicklung des Unternehmens zum industriellen Großbetrieb begann um die Jahrhundertwende; nach Kapazitätserweiterungen wurden 1905 etwa 900 Arbeitnehmer auf einem 52 000 qm großen Industriegelände beschäftigt. Mit einem Gespür für kommende Entwicklungen hatte K. erkannt, daß die Dampfmaschine nicht nur für die Industrie revolutionierend war, sondern auch in der Landwirtschaft und im Straßenbau. Wesentlich für den anhaltenden Aufschwung des Unternehmens waren seine langjährigen Erfahrungen mit englischen Dampfpflugsystemen (Fowler-Patente). Die Firma Julius Kemna wurde das führende Dampfpflug-Unternehmen auf dem europäischen Kontinent und drang auf dem Weltmarkt in die Monopolstellung englischer Firmen ein. Historisch ist der Dampfpflug das erste Gerät zur Bodenbearbeitung, das tierische Kräfte durch maschinelle ersetzte. Das Dampfpflügen mit 2 Lokomobilen, zwischen denen der Pflug hin- und hergezogen wurde, ist dann in den 20er Jahren nach und nach durch den von Kohle und Wasser unabhängigen Traktor abgelöst worden. Auf diese Marktsituation stellte sich das Unternehmen durch Produktionsverlagerung ein. Es brachte 1923 als erstes in Deutschland eine Straßenwalze mit einem Rohölmotor (Deutz-Diesel-Motor) auf den Markt. Die Maschinenfabrik →Julius Kemna bestand bis 1945, ihr Produktionsprogramm wurde dann in Lizenz von der Firma Hagelstein, Travemünde, übernommen. In der Bundesrepublik existiert noch heute (1975) die Firma Kemna Bau Andreae & Co. in Pinneberg (früher Kemna KG Hamburg), die 1931 aus der Schlesischen Maschinenfabrik hervorgegangen ist. | ||
+ | Literatur | ||
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+ | Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz40522.html <br> | ||
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+ | Anmerkung: <br> | ||
Die Firma Kemna existiert auch heute noch. Hier ein Link zur | Die Firma Kemna existiert auch heute noch. Hier ein Link zur | ||
Hier ein Link zur [https://www.kemna.de/content/historie.php Historie der Firma] <br> | Hier ein Link zur [https://www.kemna.de/content/historie.php Historie der Firma] <br> |
Version vom 19. März 2020, 16:05 Uhr
Not- & Ersatzgeld der Stadt Breslau /
Privatausgaben /
Gutscheine /
Notgeldmünzen & Pfandmarken /
Inhaltsverzeichnis
- 1 Altershilfe des Deutschen Volkes - Provinz Niederschlesien (Serienscheine)
- 2 Archimedes Aktiengesellschaft für Stahl- & Eisen-Industrie (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
- 3 Busch - Circus - Hamburg-Berlin-Breslau (Verrechnungsanweisung)
- 4 Breslauer Consum-Verein (Gegenmarken) 1922 bis 1924
- 5 Dorndorf - Mechanische Schuhfabrik 1923
- 6 Eisenbahn-Werkstättenamt (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
- 7 Eisenbahn-Werkstättenamt 1b (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
- 8 Evangelisch-kirchlicher Arbeitsausschuß Hoffmann, Just - Schlesische Lutherfestspiele 1921 (Serienscheine)
- 9 Haertel, Paul - Kolonialwarenhandlung & Feinkostgeschäft
- 10 Heeres-Standortkasse Breslau - Wehrmacht - (Steuergutschein April 1945)
- 11 Herbergen zur Heimat der Kirchenprovinz Schlesien
- 12 Herzig, Herrmann - Früchtehandlung
- 13 Hilfswerk >>Mutter und Kind<< - Gau Niederschlesien (1945)
- 14 Kaliss, Georg - Delikatessen & Weinhandlung
- 15 Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik
- 16 Kluska, Paul - Zigarrenimport (Briefmarkengeld)
- 17 Langer, E. - Delikatessen (Briefmarkengeld)
- 18 Meyer-Kauffmann - Textilwerke AG 1918/1919
- 19 Morczinietz - Hundezüchterei (Briefmarkengeld)
- 20 Mugdan, A.J. - Seidenhaus (Briefmarkengeld)
- 21 Nationaler Frauendienst
- 22 Pohl, B. - Fabrik & Spezialgeschäft für Schokolade & Kakao
- 23 Preiss, Carl - Nachfolger - Kolonialwaren & Wein
- 24 Rabatt-Spar-Verein Breslau e.V. (1941)
- 25 Reichsbahndirektionsbezirk Breslau - (Inflation - August bis November 1923)
- 26 Reichsbahn-Spar- und Darlehnskasse Breslau - Varia
- 27 Stadt Breslau - (Münzen 1923) (Entwürfe)
- 28 Stadt Breslau
- 29 Stadt Breslau
- 30 Städtische Straßenbahn Breslau
- 31 Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände 1923
- 32 Wappenhof - Konzerthaus (Briefmarkengeld)
- 33 Wilhelm, Johannes - Damenschneiderartikel (Briefmarkengeld)
Altershilfe des Deutschen Volkes - Provinz Niederschlesien (Serienscheine)
Anmerkung: Für diese Scheine gab es auch, so wie bei den Scheinen vom Ev. Arbeitsausschuß für die Lutherfestspiele eine kleine Papiertüte. Eine Abbilung liegt mir aber nicht vor.
Archimedes Aktiengesellschaft für Stahl- & Eisen-Industrie (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
Busch - Circus - Hamburg-Berlin-Breslau (Verrechnungsanweisung)
Breslauer Consum-Verein (Gegenmarken) 1922 bis 1924
Dorndorf - Mechanische Schuhfabrik 1923
Eisenbahn-Werkstättenamt (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
Eisenbahn-Werkstättenamt 1b (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
Evangelisch-kirchlicher Arbeitsausschuß Hoffmann, Just - Schlesische Lutherfestspiele 1921 (Serienscheine)
Haertel, Paul - Kolonialwarenhandlung & Feinkostgeschäft
Heeres-Standortkasse Breslau - Wehrmacht - (Steuergutschein April 1945)
Herbergen zur Heimat der Kirchenprovinz Schlesien
Herzig, Herrmann - Früchtehandlung
Hilfswerk >>Mutter und Kind<< - Gau Niederschlesien (1945)
Kaliss, Georg - Delikatessen & Weinhandlung
Anmerkung: Keller führt eine 5 zeilige Stempelvariante auf. Ich habe diese noch nicht gesehen.
Vielleicht verwechselt er das auch mit den Stempelvarianten von Haertel. Diese ist belegt.
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik (Kriegsgefangenenlager 1.WK - 1916)
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik (Kriegsgefangenenlager 1.WK - 1918)
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik (Notgeld 1922)
Kluska, Paul - Zigarrenimport (Briefmarkengeld)
Langer, E. - Delikatessen (Briefmarkengeld)
Meyer-Kauffmann - Textilwerke AG 1918/1919
Morczinietz - Hundezüchterei (Briefmarkengeld)
Mugdan, A.J. - Seidenhaus (Briefmarkengeld)
Nationaler Frauendienst
Pohl, B. - Fabrik & Spezialgeschäft für Schokolade & Kakao
Preiss, Carl - Nachfolger - Kolonialwaren & Wein
Rabatt-Spar-Verein Breslau e.V. (1941)
Reichsbahndirektionsbezirk Breslau - (Inflation - August bis November 1923)
Reichsbahn-Spar- und Darlehnskasse Breslau - Varia
Stadt Breslau - (Münzen 1923) (Entwürfe)
Stadt Breslau
Ich habe in den Verwaltungsberichten der Stadt Breslau von 1922 und 1929 aufschlussreiche Informationen zu den Notgeldausgaben der Stadt Breslau gefunden.
Viele Sachverhalte lassen sich auf die meisten Notgeldausgaben auch anderer deutscher Städte übertragen. Zudem sind Hinweise zu den Grafikern vorhanden, die für die Gestaltung der Notgeldscheine verantwortlich waren. Die Geschäftsberichte liegen mir als Original vor und ich möchte Auszüge hieraus für die interessierten Leser zur Verfügung stellen.
Stadt Breslau
Anmerkung:
Die linke Unterschrift ist von ---------------
Noske führt auch weitere Scheine (50 Pf. - 12.11.1918-11.05.1920; 50 Pf. - 10.03.1919; 50 Pf. - 01.05.1920; 50 Pf. - 11.05.1920; 1 Mark - bis 30.05.1922; 1 Mark - bis 30.09.1922; 2 Mark - bis 30.05.1922; 100 Mark 13.10.1922 bis 05.02.1923; 500 Mark - 19.09.1923; 500 Mark 13.10.1922 bis 05.02.1923; 1.000 Mark 21.09.1922; 1.000 Mark 13.10.1922 bis 05.02.1923; 100.000 Mark September 1923; 500.000 Mark November 1923; 5 Mio. Mark - 28.08.1923; 20 Mio. Mark - 27.09.1923, 50 Mio. Mark - August 1923, 50 Mio. Mark - 27.09.1923, 100 Mio. Mark - August 1923, 500 Mio. Mark - August 1923, 500 Mio. Mark - September 1923; 50 Milliaden Mark - Oktober 1923; 50 Milliaden Mark - November 1923, 100 Milliaden Mark - Oktober 1923 sowie Scheine auf Goldbasis zu 5 GPf., 10 GPf., 20 GPf, 50 GPf., 1 GM, 2 GM, und 5 GM - 26.10.1923) auf. Er bezieht sich hier auf die Literatur von Lesiuk. Ich konnte diese Nominale weder in der einschlägigen Literatur der Stadt zu diesem Thema finden noch in irgendeiner Weise belegt finden. Ich denke, es handelt sich um eine Verwechslung oder Vermischung mit den Scheinen der Reichsbahndirektion Breslau und den Scheinen des Provinzialverband.
Stadt Breslau - (Notgeld 1917-18)
Stadt Breslau - (Notgeld 1922)
Stadt Breslau - (Notgeld 1923)
Stadt Breslau - Wohlfahrtsamt (Notstandsmaßnahme Dezember 1923)
Ich habe in dem Verwaltungsbericht der Stadt Breslau von 1929 auch Informationen zu den Notstandsmaßnahmen von 1923 gefunden, die die nachfolgende Gutscheinausgabe betreffen.
Stadt Breslau - (Steuergutschein 1939)
Städtische Straßenbahn Breslau
Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände 1923
Die linke Unterschrift ist von Carl Meinecke -
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Meinecke.
Die rechte Unterschrift konnte ich noch nicht identifizieren. -
siehe auch https://www.wikiwand.com/de/Hans-Wolfgang_Schimmelpfennig
Zitat hieraus:
,,Friedrich Eichberg holte ihn sowie Carl Meinecke und Kurt Fürer in die Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände (1920) und die Zentralstelle Breslauer Arbeitgeberverbände (1921). Knapp 30 Jahre alt, fand Schimmelpfennig als geschäftsführender Syndikus seine Lebensaufgabe. Er initiierte das Arbeitgeber-Notgeld, um das sich selbst die Großbanken und Breslaus Polizeipräsident bemühten. Neuer Kapitalbedarf nach der Kriegs- und Inflationszeit und ein harter Wettbewerb nach Schaffung der Reichsmark zwangen zur Unternehmenskonzentration, so auch die Linke-Hofmann-Lauchhammer AG (LHL) in Breslau. Ihr Generaldirektor war Eichberg. Als er die Hauptverwaltung nach Berlin verlegen musste, nahm er Schimmelpfennig als Abteilungsdirektor mit. In Berlin war aber inzwischen Friedrich Flick als Großaktionär von LHL aufgetreten. Eichberg zog sich zurück. Schimmelpfennig verzichtete auf die Industriekarriere und kehrte Ende 1925 als geschäftsführendes Präsidialmitglied zur Zentralstelle der schlesischen Arbeitgeberverbände zurück. Als die Arbeitgeberverbände wie die Gewerkschaften 1933 aufgelöst wurden, ließ Schimmelpfennig sich als Rechtsanwalt in Breslau nieder. Von 1935 bis 1938 war er zugleich Justitiar und stellvertretender Betriebsführer des Elektrizitätswerks Schlesien."