DDR: Druckvermerke: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. September 2017, 12:50 Uhr
Diese Seite befindet sich noch im Aufbau, hier entsteht ein Verzeichnis der Druckereien der DDR, die anhand ihrer Druckereinummern identifiziert werden konnten. Ergänzungen und Mitarbeit sind erwünscht.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Sammler von gedruckten Belegen der DDR werden zwangsläufig auf die Druckvermerke stoßen, dazu zählen insbesondere Exemplare aus dem numismatischen Teilbereich "Papiergeld und geldähnliche Belege". Meist lassen sich aus den vollständigen Vermerken Angaben zur Druckerei und zum Jahr der Freigabe bzw. der Herstellung der gedruckten Sache ableiten.
Jedoch wurden nicht alle gedruckten Dinge mit einem solchen Vermerk versehen, dazu zählen beispielsweise alle Banknoten der DDR. Andere Kennzeichnungssysteme finden sich auf Lebensmitteletiketten.
Aus Gründen der Zensur mussten bereits im Dritten Reich Drucksachen mit Druckfreigabevermerken gekennzeichnet werden, daher finden sich bereits auf Belegen ab etwa 1943 solche Vermerke, auf denen die ausführenden Druckerei in verschlüsselter Form vermerkt war. Die regionale Zuordnung erfolgte über Großbuchstaben, die sich vermutlich an der Einteilung der Gaue orientierte, so stand z.B. das "M" für Sachsen.
Dieses System wurde nach dem Kriegsende über die Zeit der sowjetischen Besatzung und der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 bis zum Frühjahr 1951 weitergeführt.
Das neue System wurde vermutlich Anfang März 1951 eingeführt und könnte zeitlich mit der Einführung des Druckgenehmigungsverfahrens und der Lizenznummern für Verlage und Bücher einher gehen. Dies kann anhand von Vordrucken aus dem Schriftverkehr von Banken und den Bogenrandsignaturen von Sonderbriefmarken, die in der Deutschen Wertpapierdruckerei Leipzig hergestellt wurden, belegt werden: Die Serie zur Leipziger Frühjahrsmesse (Ausgabe: 04.03.1951) trägt noch die alte Druckereinummer "M 301", während die Folgeserie zur Deutsch-Polnischen Freundschaft (Ausgabe: 22.04.1951) bereits die neue Druckereinummer "III/18/185" enthält.
Man kann davon ausgehen, dass die hier näher beschriebene Systematik in das System der Zensur in der DDR eingebettet war und es scheint, dass diese Informationen heute nicht mehr im Komplex zugänglich sind, denn es ist bisher kein Verzeichnis oder Katalog bekannt, aus dem eine Zuordnung ersichtlich ist.
Das System der Druckereinummern ab 1951
Eine Druckereinummer (siehe Beispiel "III/18/185") setzt sich aus einer dreigliedrigen, voneinander getrennten Ziffernfolge zusammen, wobei der erste Block in der Regel eine römische Zahl ist. An zweiter Stelle der Nummer erscheint die Nummer des Landkreises und an dritter Stelle ist der Druckereibetrieb verschlüsselt. Die untergeordneten Hierarchiebenen wurden jeweils fortlaufend durchnummeriert.
Die Blöcke sind meist durch den Schrägstrich "/" voneinander getrennt, Leerzeichen " " oder Bindestriche "-" kommen ebenfalls als Trennzeichen vor oder eine Kombination aus diesen Zeichen. Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel einheitlich das Trennzeichen Bindestrich "-" verwendet.
erster Block - Landeskennziffer
Die Einführung der Druckereinummern hat noch vor der Auflösung der Länder und der Bildung der Bezirke (25. Juli 1952) stattgefunden, daher findet man an erster Stelle die römsichen Ziffern von I bis V mit folgender Bedeutung:
Länderkürzel | Land | entspricht etwa den DDR-Bezirken ab Ende Juli 1952 |
---|---|---|
I | Land Brandenburg | Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam |
II | Land Mecklenburg | Neubrandenburg, Rostock und Schwerin |
III | Land Sachsen | Chemnitz/Karl-Marx-Stadt, Dresden und Leipzig |
IV | Land Sachsen-Anhalt | Halle und Magdeburg |
V | Land Thüringen | Erfurt, Gera und Suhl |
Für Berlin (Hauptstadt der DDR) sind zwei- bzw. dreistellige Zahlen anstelle der römischen Zahlen bekannt.
zweiter Block - Landkreiskennziffer
Maßgeblich für die Nummerierung dürfte die Kreisstruktur zum Zeitpunkt der konzeptionellen Erstellung des Systems gewesen sein. Zum Zeitpunkt der Gründung der DDR betrug die Anzahl der Kreise 178, diese änderte sich durch Auflösungen und Neubildungen im Zuge der ersten Kreisreform zum 1. Juli 1950 auf 140, hierbei wurden v.a. die bisherigen Stadtkreise mit dem Umland zu neuen Landkreisen gebildet. Die genaue Grundlage ist daher aufgrund fehlender Unterlagen noch ungesichert, sicher ist jedoch, dass die Nummerierung der Landkreise für jedes Land fortlaufend ab 1 erfolgt ist.
Land | 07.10.1949 - Landkreise | 07.10.1949 - Stadtkreise | 01.07.1950 - Landkreise | 01.07.1950 - Stadtkreise |
---|---|---|---|---|
Land Brandenburg | 21 | 9 | 21 | 2 |
Land Mecklenburg | 21 | 6 | 20 | 4 |
Land Sachsen | 29 | 6 | 28 | 6 |
Land Sachsen-Anhalt | 33 | 19 | 30 | 4 |
Land Thüringen | 22 | 12 | 21 | 4 |
dritter Block - Druckereikennziffer
Land Brandenburg
Druckereinummer | Druckerei, Ort | numismatische Belege |
---|---|---|
III-12-1 | Testdruckerei, Testort | LPG-Geld |
Land Mecklenburg
Druckereinummer | Druckerei, Ort | numismatische Belege |
---|---|---|
III-12-1 | Testdruckerei, Testort | LPG-Geld |
Land Sachsen
Druckereinummer | Druckerei, Ort | numismatische Belege |
---|---|---|
III-12-1 | Testdruckerei, Testort | LPG-Geld |
Land Sachsen-Anhalt
Druckereinummer | Druckerei, Ort | numismatische Belege |
---|---|---|
III-12-1 | Testdruckerei, Testort | LPG-Geld |
Land Thüringen
Druckereinummer | Druckerei, Ort | numismatische Belege |
---|---|---|
III-12-1 | Testdruckerei, Testort | LPG-Geld |