Buch: Der Welt ein Zeichen geben: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 9. Januar 2010, 12:09 Uhr

Der Welt ein Zeichen geben

Das Freigeldexperiment von Wörgl/Tirol 1932/33

Der Welt ein Zeichen geben

Fachbuch


Produktinformation

Autor: Gebhard Ottacher
Seiten: 80
Format: 210 x 148 mm
Broschur
Klebebindung
Verlag: Gauke GmbH/Verlag für Sozialökonomie Kiel
Auflage: 2007
Sprache: Deutsch

online bestellen:
ISBN 978-3-87998-450-3

Buchinformation

Aus dem Umschlagtext:

Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftkrise versuchte die österreichische Marktgemeinde Wörgl auf Initiative ihres Bürgermeisters Michael Unterguggenberger, auf kommunaler Ebene einen Ausweg aus der Deflationskrise und der Arbeitslosigkeit zu finden. Durch Ausgabe von sogenanntem Freigeld wurde der Finanzierungsspielraum der Gemeinde erweitert, so dass ein Investitions- und Beschäftigungsprogramm durchgeführt werden konnte. Die Aktion beruhte auf der Geldreformtheorie von Silvio Gesell. Dieser hatte Anfang des 20. Jahrhunderts vorgeschlagen, Geld unter einen Umlaufzwang zu setzen, um das wirtschaftshemmende Horten von Geld zu verhindern. In diesem Sinne wurde das Wörgler Freigeld mit einer Entwertung von 12 % pro Jahr belegt. Tatsächlich gelang es in recht kurzer Zeit, die regionale Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, den Gemeindehaushalt teilweise zu sanieren und die Arbeitslosigkeit zu vermindern.

Die Wörgler Selbsthilfeaktion befand sich aber nicht in Übereinstimmung mit der Geldpolitik der Österreichischen Notenbank und verstieß zudem gegen den Artikel 122 des Notenbankgesetzes, der das Geldausgabemonopol ausschließlich der Notenbank zusprach. Erst nach dem Durchlaufen aller Berufungsinstanzen wurde die Aktion am 18. November 1933 vom Verwaltungsgerichtshof endgültig untersagt.

Gleichwohl fand das Wörgler Freigeld danach noch Nachahmerin anderen Ländern. In der internationalen Fachliteratur gilt Wörgl als Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von einigen Komponenten der Reformtheorie von Silvio Gesell.