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* Shira (Swaheli für ''Segel''), erloschen, der älteste der Vulkane im Kilimandscharo-Massiv | * Shira (Swaheli für ''Segel''), erloschen, der älteste der Vulkane im Kilimandscharo-Massiv | ||
* Kibo (Swaheli für ''der Helle''), ruhend, der höchste der Vulkane mit dem Sekundärkrater ''Inner Cone'' im Hauptkrater | * Kibo (Swaheli für ''der Helle''), ruhend, der höchste der Vulkane mit dem Sekundärkrater ''Inner Cone'' im Hauptkrater | ||
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Aktuelle Version vom 30. April 2011, 16:27 Uhr
Der Kilimandscharo ist mit 5.895 Metern das höchste Bergmassiv in Afrika. Es liegt im Norden von Tansania, nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Moshi und besteht aus drei Vulkanen, die als erloschen oder ruhend gelten. Der letzte Ausbruch war vor ca. 300 Jahren. Die drei Vulkane sind (von Westen nach Osten):
- Shira (Swaheli für Segel), erloschen, der älteste der Vulkane im Kilimandscharo-Massiv
- Kibo (Swaheli für der Helle), ruhend, der höchste der Vulkane mit dem Sekundärkrater Inner Cone im Hauptkrater
- Mawenzi (Swaheli für der Dunkle), erloschen, der zerklüftetste der drei Vulkane
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Das Massiv ist vulkanischen Ursprungs und ist Teil des ostafrikanischen Grabenbruchs, der vor etwa 20 Millionen Jahren entstand und erst vor 1,5 Millionen Jahren zur Ruhe kam. In dieser Endphase entstanden auch die drei Vulkane. Der im Osten liegende Shira war zunächst sehr aktiv, erlosch aber schon vor etwa 800.000 Jahren. Nur der Kibo und der Mawenzi blieben weiterhin aktiv. Vor etwa 400.000 Jahren erlosch auch der Mawenzi. Der Kibo türmte sich in der Folgezeit bis auf das doppelte seiner heutigen Höhe auf. Vor etwa 360.000 Jahren explodierte der Berg und sackte in sich zusammen. Das Eruptivgestein findet sich noch Tausende Kilometer vom Kilimandscharo entfernt. Es folgten viele kleinere Ausbrüche bis in jüngere Zeit. Mehr als 250 kleinere Krater zeugen noch heute davon. Am Ende der Eiszeit (vor ca. 12.000 Jahren) entstand die Gletscherkuppe auf dem Kibo. Danach gab es nur noch Eruptionen aus dem Sekundärkrater des Kibo (Inner Cone). Heute brodelt das flüssige Gestein etwa 400 Meter unter der Oberfläche des Kibo, der ab und zu vulkanische Gase ablässt. Ein Ausbruch in absehbarer Zeit ist unwahrscheinlich.
Geschichtliches
Schon im 1. Jahrhundert tauchten in Europa die ersten Hinweise auf einen schneebedeckten Berg in Afrika auf. Obwohl diese Hinweise in den folgenden Jahrhunderten mehrmals bestätigt wurden, blieb man in Europa skeptisch, da man sich Schnee unweit des Äquators nicht vorstellen konnte. Selbst als ein deutscher Missionar 1849 von seiner Afrika-Reise zurückkehrte und vom schneebedeckten Gipfel berichtete, überlegte man sich, ob der Mann in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden solle. Erst als die ersten Bestrebungen zur Erlangung des Schutzgebietes in Ostafrika begannen und mehrere Expeditionen die Schneehaube auf dem Berg bestätigten, schenkte man den Berichten Glauben.
Bergsteigen
Ab 1861 versuchten mehrere Europäer den Kibo zu erklimmen, aber erst 1889 gelang es einem Trio aus einem Deutschen (Hans Meyer), einem Österreicher (Ludwig Purtscheller) und einem einheimischen Jagga (Yohani Kinyala Lauwo) den höchsten Gipfel zu bezwingen. Der Gipfel wurde daraufhin in Kaiser-Wilhelm-Spitze umbenannt. Nach Ende des 1. Weltkriegs erfolgte die Rückbenennung in Uhuru Peak (Gipfel der Freiheit). Die beiden kleineren Berge sind deutlich schwerer zu besteigen als der Kibo. Der Mawenzi ist seit einigen Jahren wegen starker Lawinengefahr sogar ganz für Bergsteiger gesperrt. Pro Jahr versuchen mehr als 15.000 Touristen den Kibo oder einen der Nebengipfel zu besteigen, etwa 7.500 schaffen es bis zum Gipfel. Die Besteigung ist nur mit einem ortskundigen Führer zulässig, dazu kommen in der Regel noch zwei Träger. Viele Bergsteiger erklimmen vor dem Aufstieg ins Kilimandscharo-Massiv den 65 km entfernten Mount Meru zur Akklimatisation.
Temperaturen
Die Temperaturen am Kilimandscharo-Massiv sind höchst unterschiedlich. Am Fuß sind es 30°C am Tag, oberhalb der Baumgrenze werden es regelmäßig 40°C, ganz oben am Gipfel steigt die Temperatur auch tagsüber kaum über 0°C. Nachts kühlt es am Gipfel auf etwa -10°C ab. Seit etwa 120 Jahren hat die Niederschlagsmenge am Gipfel stark nachgelassen, dadurch gehen die vereisten Flächen stark zurück. Im Jahr 2040 werden bei gleich bleibenden Wetterbedingungen die letzten Spuren des Schneegipfels verschwunden sein.
Die wichtigsten Gipfel des Kilimandscharo-Massivs
Berg | Höchster Punkt | Name | Letzter großer Ausbruch | Koordinaten Kratermittelpunkt |
Kibo | 5895 m | Uhuru Peak | vor ca. 360.000 Jahren | 3°4'8'' S 37°21'32'' E |
Kibo II | 5835 m | Inner Cone | vor ca. 5.000 Jahren | 3°3'53'' S 37°21'30'' E |
Shira | 3962 m | Johnsell Point | vor ca. 800.000 Jahren | 3°2'35'' S 37°13'50'' E |
Mawenzi | 5148 m | Mawenzi Peak | vor ca. 400.000 Jahren | 3°5'47'' S 37°27'39'' E |