Juho Kusti Paasikivi: Unterschied zwischen den Versionen
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Paasikivi arbeitete zunächst als Rechtsanwalt, wurde dann aber 1902 Assistenz-Professor für Verwaltungsrecht an der Universität Helsinki.<br> | Paasikivi arbeitete zunächst als Rechtsanwalt, wurde dann aber 1902 Assistenz-Professor für Verwaltungsrecht an der Universität Helsinki.<br> | ||
1903 wechselte er in den Staatsdienst und arbeitete bis 1914 im finnischen Finanzministerium als Leiter des Schatzamtes. Daneben begann er auch in der Politik tätig zu werden und war von 1907 bis 1913 Mitglied des Parlaments. 1908-1909 war er zudem im Senat Leiter des Finanzausschusses. | 1903 wechselte er in den Staatsdienst und arbeitete bis 1914 im finnischen Finanzministerium als Leiter des Schatzamtes. Daneben begann er auch in der Politik tätig zu werden und war von 1907 bis 1913 Mitglied des Parlaments. 1908-1909 war er zudem im Senat Leiter des Finanzausschusses. | ||
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Ab 1914 wurde er Generaldirektor einer Bank, der ''Kansallis-Osake-Pankki'' (KOP), eine Position die er bis 1934 inne hatte.<br> | Ab 1914 wurde er Generaldirektor einer Bank, der ''Kansallis-Osake-Pankki'' (KOP), eine Position die er bis 1934 inne hatte.<br> | ||
− | Nach der russischen Revolution 1917 ernannte man Paasikivi zum Leiter einer Kommission, der im nun unabhängigen | + | Nach der russischen Revolution 1917 ernannte man Paasikivi zum Leiter einer Kommission, der im nun unabhängigen Finnland ein Großherzogtum mit deutscher Unterstützung etablieren sollte. 1918 setzte er diesen Auftrag als Premierminister fort. Mit Kriegsende und der Niederlage der Deutschen scheiterte dies Vorhaben jedoch, und Paasikivi zog sich wieder auf seinen Bankposten zurück.<br> |
− | 1931 starb seine erste Frau und er nahm zunächst den Posten des Botschafters in [[Schweden]] an, wurde dann aber Vertreter | + | 1931 starb seine erste Frau und er nahm zunächst den Posten des Botschafters in [[Schweden]] an, wurde dann aber Vertreter Finnlands in der Sowjetunion. 1936 heiratete er zum zweiten Mal.<br> |
− | Im Winterkrieg 1939 wurde er zum Chefunterhändler in den Waffenstillstandverhandlungen bestimmt und erreichte es, daß | + | Im Winterkrieg 1939 wurde er zum Chefunterhändler in den Waffenstillstandverhandlungen bestimmt und erreichte es, daß Finnland mit Gebietsverlusten selbstständig blieb. |
− | Paasikivi war 1941 gegen die Beiteiligung | + | Paasikivi war 1941 gegen die Beiteiligung Finnland auf Seiten der Achsenmächte am Krieg gegen die Sowjetunion, fand kaum Mitstreiter.<br> |
Nach dem Ende des 2.Weltkriegs war Paasikivi dann in der ersten Nachkriegsregierung von 1944-1946 Premierminister und 1946 wurde er Präsident der Republik. Sein Hauptanliegen war die Verbesserung der Beziehungen ins Ausland und eine Stabilisierung des Landes im Schatten der Sowjetunion. 1950 wurde er wiedergewählt und richtete sein Hauptaugenmerk nun auf die Innenpolitik.<br> | Nach dem Ende des 2.Weltkriegs war Paasikivi dann in der ersten Nachkriegsregierung von 1944-1946 Premierminister und 1946 wurde er Präsident der Republik. Sein Hauptanliegen war die Verbesserung der Beziehungen ins Ausland und eine Stabilisierung des Landes im Schatten der Sowjetunion. 1950 wurde er wiedergewählt und richtete sein Hauptaugenmerk nun auf die Innenpolitik.<br> | ||
Einer weiteren Wiederwahl stellte Paasikivi sich 1956 nicht und starb am 14.12.1956. | Einer weiteren Wiederwahl stellte Paasikivi sich 1956 nicht und starb am 14.12.1956. | ||
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Aktuelle Version vom 18. Juli 2011, 18:22 Uhr
Biographie von Juho Kusti Paasikivi
Juho Kusti Paasikivi war ein finnischer Diplomat und Politiker. Von 1946 bis 1956 war er Präsident von Finnland.
Er wurde am 27.11.1870 in Westfinnland goboren. Im Alter von 14 Jahren starben seine Eltern und die Erziehung wurde von einer Tante übernommen. Ab 1890 begann er an der Universität von Helsinki zunächst Philosophie zu studieren, wechselte dann aber und schloß 1897 ein Jurastudium ab. Im selben Jahr heiratet er seine erste Frau.
Paasikivi arbeitete zunächst als Rechtsanwalt, wurde dann aber 1902 Assistenz-Professor für Verwaltungsrecht an der Universität Helsinki.
1903 wechselte er in den Staatsdienst und arbeitete bis 1914 im finnischen Finanzministerium als Leiter des Schatzamtes. Daneben begann er auch in der Politik tätig zu werden und war von 1907 bis 1913 Mitglied des Parlaments. 1908-1909 war er zudem im Senat Leiter des Finanzausschusses.
Paasikivi trat für die Unabhängigkeit Finnlands von Rußland ein, war aber strikt gegen radikale Maßnahmen und für eine diplomatische Lösung.
Ab 1914 wurde er Generaldirektor einer Bank, der Kansallis-Osake-Pankki (KOP), eine Position die er bis 1934 inne hatte.
Nach der russischen Revolution 1917 ernannte man Paasikivi zum Leiter einer Kommission, der im nun unabhängigen Finnland ein Großherzogtum mit deutscher Unterstützung etablieren sollte. 1918 setzte er diesen Auftrag als Premierminister fort. Mit Kriegsende und der Niederlage der Deutschen scheiterte dies Vorhaben jedoch, und Paasikivi zog sich wieder auf seinen Bankposten zurück.
1931 starb seine erste Frau und er nahm zunächst den Posten des Botschafters in Schweden an, wurde dann aber Vertreter Finnlands in der Sowjetunion. 1936 heiratete er zum zweiten Mal.
Im Winterkrieg 1939 wurde er zum Chefunterhändler in den Waffenstillstandverhandlungen bestimmt und erreichte es, daß Finnland mit Gebietsverlusten selbstständig blieb.
Paasikivi war 1941 gegen die Beiteiligung Finnland auf Seiten der Achsenmächte am Krieg gegen die Sowjetunion, fand kaum Mitstreiter.
Nach dem Ende des 2.Weltkriegs war Paasikivi dann in der ersten Nachkriegsregierung von 1944-1946 Premierminister und 1946 wurde er Präsident der Republik. Sein Hauptanliegen war die Verbesserung der Beziehungen ins Ausland und eine Stabilisierung des Landes im Schatten der Sowjetunion. 1950 wurde er wiedergewählt und richtete sein Hauptaugenmerk nun auf die Innenpolitik.
Einer weiteren Wiederwahl stellte Paasikivi sich 1956 nicht und starb am 14.12.1956.
Finnland: P-104a, 10 Markkaa, 1963, Porträt Paasikivi