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Er wurde am 7. November 1836 in Santa Cruz in Bolivien als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Sein Vater war am obersten Gerichtshof tätig. Moreno begann seine schulische Ausbildung in Santa Cruz und schloß sie am ''Colegio Nacional Junín de Sucre'' ab. Ab 1856 studierte er in Chile Philosophie und Recht. Bis zu seinem Tod lebte er nun überwiegend in Chile, kehrte aber immer wieder für mehrere Jahre nach Bolivien zurück; verbrachte aber auch einige Jahre in [[Argentinien]] und war 1881/82 auch in Europa.<br> | Er wurde am 7. November 1836 in Santa Cruz in Bolivien als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Sein Vater war am obersten Gerichtshof tätig. Moreno begann seine schulische Ausbildung in Santa Cruz und schloß sie am ''Colegio Nacional Junín de Sucre'' ab. Ab 1856 studierte er in Chile Philosophie und Recht. Bis zu seinem Tod lebte er nun überwiegend in Chile, kehrte aber immer wieder für mehrere Jahre nach Bolivien zurück; verbrachte aber auch einige Jahre in [[Argentinien]] und war 1881/82 auch in Europa.<br> | ||
| − | Ab 1864 erhielt Moreno einen Lehrauftrag an der ältesten Schule von Chile, dem ''Instituto Nacional de Santiago''. Daneben fungierte er als Interimskurator der dortigen Bibliothek. 1868 wurde er zum Direktor dieser Bilbliothek ernannt und legte dort den Grundstein für seine dokumentarischen und historischen Arbeiten. Moreno begann mit der Erstellung bibliografischer Kataloge von großer Qualität und Tiefe. Trotz der Distanz widmete Moreno den größten Teil seiner Forschungsarbeit der bolivianischen Geschichte und Kultur. So war seine erste wichtige Publikation eine Studie über zeitgenössische bolivianische Dichter. Ab 1871 reiste er nach Bolivien, wo er neue Forschungsprojekte initiieren konnte. Zur Schaffung eines nationalen Archivs von Bolivien sammelte, kaufte und kopierte er zahlreiche historische Dokumente aus den unterschiedlichsten nationalen Quellen. Mit der Katalogisierung und Kommentierung dieser Stücke schuf Moreno die erste wissenschaftlich fundierte Zusammenfassung der | + | Ab 1864 erhielt Moreno einen Lehrauftrag an der ältesten Schule von Chile, dem ''Instituto Nacional de Santiago''. Daneben fungierte er als Interimskurator der dortigen Bibliothek. 1868 wurde er zum Direktor dieser Bilbliothek ernannt und legte dort den Grundstein für seine dokumentarischen und historischen Arbeiten. Moreno begann mit der Erstellung bibliografischer Kataloge von großer Qualität und Tiefe. Trotz der Distanz widmete Moreno den größten Teil seiner Forschungsarbeit der bolivianischen Geschichte und Kultur. So war seine erste wichtige Publikation eine Studie über zeitgenössische bolivianische Dichter. Ab 1871 reiste er nach Bolivien, wo er neue Forschungsprojekte initiieren konnte. Zur Schaffung eines nationalen Archivs von Bolivien sammelte, kaufte und kopierte er zahlreiche historische Dokumente aus den unterschiedlichsten nationalen Quellen. Mit der Katalogisierung und Kommentierung dieser Stücke schuf Moreno die erste wissenschaftlich fundierte Zusammenfassung der bolivianischen Geschichte. Seine Arbeiten und bibliographischen Sammlungen waren grundlegend für die Schaffung und Einrichtung des Nationalarchivs von Bolivien.<br> Moreno starb am 28. April 1908 in Valparaíso in Chile.<br> |
Die Universität in seiner Geburtsstadt Santa Cruz trägt heute den Namen Gabriel René Moreno. Sein Porträt war von 1987 bis 2017 auf der Banknote über 100 Bolivianos.<br> | Die Universität in seiner Geburtsstadt Santa Cruz trägt heute den Namen Gabriel René Moreno. Sein Porträt war von 1987 bis 2017 auf der Banknote über 100 Bolivianos.<br> | ||
Aktuelle Version vom 17. Februar 2019, 21:21 Uhr
Biografie von Gabriel René Moreno
Gabriel René Moreno del Rivero war ein Bibliograph und Historiker, der in Bolivien und Chile lebte.
Er wurde am 7. November 1836 in Santa Cruz in Bolivien als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Sein Vater war am obersten Gerichtshof tätig. Moreno begann seine schulische Ausbildung in Santa Cruz und schloß sie am Colegio Nacional Junín de Sucre ab. Ab 1856 studierte er in Chile Philosophie und Recht. Bis zu seinem Tod lebte er nun überwiegend in Chile, kehrte aber immer wieder für mehrere Jahre nach Bolivien zurück; verbrachte aber auch einige Jahre in Argentinien und war 1881/82 auch in Europa.
Ab 1864 erhielt Moreno einen Lehrauftrag an der ältesten Schule von Chile, dem Instituto Nacional de Santiago. Daneben fungierte er als Interimskurator der dortigen Bibliothek. 1868 wurde er zum Direktor dieser Bilbliothek ernannt und legte dort den Grundstein für seine dokumentarischen und historischen Arbeiten. Moreno begann mit der Erstellung bibliografischer Kataloge von großer Qualität und Tiefe. Trotz der Distanz widmete Moreno den größten Teil seiner Forschungsarbeit der bolivianischen Geschichte und Kultur. So war seine erste wichtige Publikation eine Studie über zeitgenössische bolivianische Dichter. Ab 1871 reiste er nach Bolivien, wo er neue Forschungsprojekte initiieren konnte. Zur Schaffung eines nationalen Archivs von Bolivien sammelte, kaufte und kopierte er zahlreiche historische Dokumente aus den unterschiedlichsten nationalen Quellen. Mit der Katalogisierung und Kommentierung dieser Stücke schuf Moreno die erste wissenschaftlich fundierte Zusammenfassung der bolivianischen Geschichte. Seine Arbeiten und bibliographischen Sammlungen waren grundlegend für die Schaffung und Einrichtung des Nationalarchivs von Bolivien.
Moreno starb am 28. April 1908 in Valparaíso in Chile.
Die Universität in seiner Geburtsstadt Santa Cruz trägt heute den Namen Gabriel René Moreno. Sein Porträt war von 1987 bis 2017 auf der Banknote über 100 Bolivianos.
Bolivien: P-231, 100 Bolivianos, Porträt Gabriel René Moreno
