David Hansemann: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach seiner Heirat 1821 machte er zudem den Ausbau des Eisenbahnnetzes im Rheinland zu seiner Aufgabe. Er verfasste mehrere Denkschriften, wurde Aktionär der ''Aktiengesellschaft Rheinische Eisenbahn'', wurde schliesslich von 1837 bis 1844 Vizepräsident der ''Rheinischen Eisenbahngesellschaft'' und war später mit seinem Kapital an der Gründung zahlreicher anderer Eisenbahngesellschaften beteiligt.<br> | Nach seiner Heirat 1821 machte er zudem den Ausbau des Eisenbahnnetzes im Rheinland zu seiner Aufgabe. Er verfasste mehrere Denkschriften, wurde Aktionär der ''Aktiengesellschaft Rheinische Eisenbahn'', wurde schliesslich von 1837 bis 1844 Vizepräsident der ''Rheinischen Eisenbahngesellschaft'' und war später mit seinem Kapital an der Gründung zahlreicher anderer Eisenbahngesellschaften beteiligt.<br> | ||
Daneben engagierte Hansemann sich zunehmend auch in der Politik; so wurde er 1843 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags und saß ab 1847 im preußischen Vereinigten Landtag. Er stieg zu einem der führenden Köpfe des deutschen Liberalismus auf. 1848 gehörte er als Finanzminister sogar kurzzeitig der sogenannten ''Märzregierung'' an. In dieser Zeit entstand seine Idee eine einheitliche Notenbank zu schaffen; zunächst wollte er in den einzelnen Staaten private Notenbanken etablieren. Seine Ideen veröffentlichte er 1857 unter dem Titel ''Banknotensystem für deutsche Bundesstaaten''. Allerdings gelang es ihm niemals dieses Ziel durchzusetzen.<br> | Daneben engagierte Hansemann sich zunehmend auch in der Politik; so wurde er 1843 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags und saß ab 1847 im preußischen Vereinigten Landtag. Er stieg zu einem der führenden Köpfe des deutschen Liberalismus auf. 1848 gehörte er als Finanzminister sogar kurzzeitig der sogenannten ''Märzregierung'' an. In dieser Zeit entstand seine Idee eine einheitliche Notenbank zu schaffen; zunächst wollte er in den einzelnen Staaten private Notenbanken etablieren. Seine Ideen veröffentlichte er 1857 unter dem Titel ''Banknotensystem für deutsche Bundesstaaten''. Allerdings gelang es ihm niemals dieses Ziel durchzusetzen.<br> | ||
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Hansemann starb am 04.08.1864 bei einem Kuraufenthalt in Schlangenbad im Taunus. Sein Portrait ist auf verschiedenen deutschen Banknoten zu finden.<br> | Hansemann starb am 04.08.1864 bei einem Kuraufenthalt in Schlangenbad im Taunus. Sein Portrait ist auf verschiedenen deutschen Banknoten zu finden.<br> | ||
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Aktuelle Version vom 29. Juni 2011, 18:09 Uhr
Biografie von David Justus Ludwig Hansemann
David Justus Ludwig Hansemann war ein preußischer Politiker und Bankier.
Hansemann wurde am 12.07.1790 in Finkenwerder als Sohn eines Pfarrers geboren. Von 1804-09 machte er eine kaufmännische Lehre in Rehda und wurde dann ab 1810 Kontorist und Handelsreisender einer Tuchfabrik. Als seine erste eigene Unternehmung eröffnete er 1817 ein Wollgeschäft in Aachen. In den folgenden Jahren gründetet er eine Vielzahl verschiedener Unternehmen, mit denen er schon bald einen großen Reichtum erlangte; so unter anderem 1824 die Aachener Feuerversicherungs-Gesellschaft.
Nach seiner Heirat 1821 machte er zudem den Ausbau des Eisenbahnnetzes im Rheinland zu seiner Aufgabe. Er verfasste mehrere Denkschriften, wurde Aktionär der Aktiengesellschaft Rheinische Eisenbahn, wurde schliesslich von 1837 bis 1844 Vizepräsident der Rheinischen Eisenbahngesellschaft und war später mit seinem Kapital an der Gründung zahlreicher anderer Eisenbahngesellschaften beteiligt.
Daneben engagierte Hansemann sich zunehmend auch in der Politik; so wurde er 1843 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags und saß ab 1847 im preußischen Vereinigten Landtag. Er stieg zu einem der führenden Köpfe des deutschen Liberalismus auf. 1848 gehörte er als Finanzminister sogar kurzzeitig der sogenannten Märzregierung an. In dieser Zeit entstand seine Idee eine einheitliche Notenbank zu schaffen; zunächst wollte er in den einzelnen Staaten private Notenbanken etablieren. Seine Ideen veröffentlichte er 1857 unter dem Titel Banknotensystem für deutsche Bundesstaaten. Allerdings gelang es ihm niemals dieses Ziel durchzusetzen.
Stattdessen zog er sich 1857 nach Anfeindungen aus verschiedenen Lagern aus der Politik zurück und gründete in Berlin die Deutsche Disconto-Gesellschaft, die schon bald zu einem der erfolgreichsten deutschen Bankinstitute aufstieg und 1929 in einer Fusion in der späteren Deutschen Bank aufging.
Hansemann starb am 04.08.1864 bei einem Kuraufenthalt in Schlangenbad im Taunus. Sein Portrait ist auf verschiedenen deutschen Banknoten zu finden.
Deutschland, Ro-181, 50 Reichsmark, 1933 (1945), Porträt Hansemann
Deutschland, Handelskammer Aachen, 5 Millionen Mark, 1923, Porträt Hansemann