Schiffsmotive: Küstenschiffe: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Charakteristikum dieser Schiffe ist der ausfahrbare Kommandoturm. Im abgesenkten Zustand kann das Schiff unter den Brücken der Binnenwasserstraßen passieren, auf See wird die Kommandobrücke dann hydraulisch um einige Meter nach oben gefahren, um vor Seeschlag besser geschützt zu sein.
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Auch im Fernen Osten, vor allem in Japan und China, werden große Mengen an Ladung aufgrund des schlechten Straßennetzes mit Küstenschiffen transportiert. Dementsprechend stark ist auch der Verkehr längs der Küsten dieser Länder.
  
 
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[[Kategorie:Abbildungen]]

Aktuelle Version vom 11. Mai 2011, 17:50 Uhr

Küstenschiffe ("Kümos", Coaster)

Erläuterung

Wie schon der Name sagt, wird mit solchen Schiffen die Schiffahrt in der Nähe der Küsten betrieben. Die Grenzen zur Binnenschiffahrt sind etwas fließend. Zwar können und dürfen reine Binnenschiffe nicht die offene See befahren, und der klassische "Kümo" (Kurzname für Küstenmotorschiff) ist wiederum bereits zu groß, um weit ins Binnenland zu fahren, doch wurden in den letzten Jahrzehnten auch kombinierte Schiffe gebaut, die sowohl das europäische Binnenwasserstraßennetz als auch die offene See befahren können. Ein Beispiel hierfür sind die RMS-Schiffe (Rhein-Maas-See). Letztere laden z.B. in Duisburg-Ruhrort direkt für London. Ein Charakteristikum dieser Schiffe ist der ausfahrbare Kommandoturm. Im abgesenkten Zustand kann das Schiff unter den Brücken der Binnenwasserstraßen passieren, auf See wird die Kommandobrücke dann hydraulisch um einige Meter nach oben gefahren, um vor Seeschlag besser geschützt zu sein.

Das eigentliche Einsatzgebiet eines europäischen "Kümos" sind die europäischen Küsten einschließlich der Häfen Nordafrikas und auf dem Atlantik hinunter bis etwa Casablanca. Weiter fort bewegen sie sich in aller Regel selten. Nicht, weil sie es nicht könnten (Kümos sind höchst seetüchtige Schiffe), sondern weil es sich nicht rechnet, mit deren begrenztem Fassungsvermögen interkontinentale Reisen zu schließen. Die Betriebskosten stehen dann in keiner Relation mehr zur Fracht.

Auch im Fernen Osten, vor allem in Japan und China, werden große Mengen an Ladung aufgrund des schlechten Straßennetzes mit Küstenschiffen transportiert. Dementsprechend stark ist auch der Verkehr längs der Küsten dieser Länder.

Island

P-38b, 10 Krónur, 1957

Coasterislandapeter.jpg

Ein klassisches Fahrtgebiet für Kümos ist z.B. Island. Das Ladungsaufkommen ist zu klein, als daß es sich lohnte, sehr große Einheiten dorthin zu schicken. Hier liegt ein schöner Kümo (erbaut ca. Anfang der 50er Jahre) in einer isländischen Bucht vor Anker. Er hat nur einen Laderaum und faßt etwa 1.000 Tonnen.

Paraguay

P-212, 500 Guaranies, 1952, Schiff auf dem Río Paraguay bei Asunción

Costieroparaguay.jpg

Ein Küstenschiff von Paraguay. Das Land ist mit dem Meer durch den Río Paraguay verbunden, der in das Flußsystem des mächtigen Río Paraná mündet. Letzterer bildet etwas östlich von Buenos Aires eine riesige trichterförmige Mündung, den Río de La Plata.

Das oben dargestellte Schiff hat einerseits einen so geringen Tiefgang, daß es bis Asunción gehen kann, ist aber durchaus seetüchtig genug, um auch das offene Meer zu befahren.

China

P-862b, 5 Fen, 1953, Küstenfrachter

Coastercina.jpg

Ein typischer chinesischer Küstenfrachter von bereits ganz ansehlichen Dimensionen. Vereinzelt sieht man so alte Schiffe noch heute im chinesischen Küstenhandel.

Zaïre

P-30b, 500 Zaïres, 1985, Hängebrücke über den Kongo bei Matadi

Pontecongo.jpg

Auf großer Küstenfahrt in Afrika!

Die Hängebrücke über den Kongo-Fluß bei Matadi ist unter Präsident Mobutus Zeiten erbaut worden. Ein kleiner afrikanischer Küstenfrachter passiert sie gerade.

Das Bild trügt. Die Herren von der Druckerei Giesecke & Devrient hätten sich das einmal vor Ort anschauen sollen. Genau an diesem Punkt sind die Gewässer des Kongo voller Wirbel und Stromschnellen und alles andere als friedlich. Hier hat das Schiff gerade den Chaudron d'Enfer ("Höllenkessel") hinter sich gelassen. Im "Höllenkessel" ist eine natürliche Verbreiterung, wo der Fluß einen 90°-Knick macht. So sieht das in natura aus:

Chaudrondenfer.jpg

Man sieht, hier gurgelt es ganz anständig. Die Strömung kommt mit ca. acht Knoten (15 km/h) in den "Höllenkessel" gerauscht und bildet dort ein gewaltiges Neer. Nur mit äußerster Maschinenkraft kann man dann noch Kurs halten. Schiffe über ca. 140 Meter Länge sind im "Höllenkessel" überhaupt nicht mehr steuerbar und dürfen deshalb nicht nach Matadi.

Gleich nachdem der "Höllenkessel" (meist mit Müh und Not) geschafft ist, geht es unter der Hängebrücke durch. Nun sind es nur noch knapp zwei Kilometer bis zu den Piers von Matadi.

Pontecongo1.jpg


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