Italien: British Military Authority 1943: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 10. Juli 1943 landeten alliierte Truppen auf Sizilien, und am 17. August war die Befreiung der ganzen Insel abgeschlossen. Um seine Truppen und die Kosten für die Besetzung zu bezahlen gab das britische Militärkommando Banknoten der ''British Military Authority'' (BMA) aus, und zwar in den Werten 6 Pence, 1 Shilling, 2 Shilling 6 Pence (2/6), 5, 10 Shillings und 1 Pfund (Great Britain P-M1 – P-M6).<br>
 
Am 10. Juli 1943 landeten alliierte Truppen auf Sizilien, und am 17. August war die Befreiung der ganzen Insel abgeschlossen. Um seine Truppen und die Kosten für die Besetzung zu bezahlen gab das britische Militärkommando Banknoten der ''British Military Authority'' (BMA) aus, und zwar in den Werten 6 Pence, 1 Shilling, 2 Shilling 6 Pence (2/6), 5, 10 Shillings und 1 Pfund (Great Britain P-M1 – P-M6).<br>
 
Alle Noten enthielten als Fälschungsschutz einen metallenen Sicherheitsfaden.<br>
 
Alle Noten enthielten als Fälschungsschutz einen metallenen Sicherheitsfaden.<br>
Diese Noten waren bereits im Frühling desselben Jahres im besetzten Tripolitanien ausgegeben worden. Der dortigen Bevölkerung war aber der Umgang mit der ungewohnten Unterteilung des Pfundes in 20 Shillings zu je 12 Pence absolut nicht beizubringen, woraufhin man dort eine auf ''Lire'' lautende Militärwährung einführte.<br>
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Diese Noten waren bereits im Frühling desselben Jahres im [[Libyen: Military Authority in Tripolitania 1943|besetzten Tripolitanien]] ausgegeben worden. Der dortigen Bevölkerung war aber der Umgang mit der ungewohnten Unterteilung des Pfundes in 20 Shillings zu je 12 Pence absolut nicht beizubringen, woraufhin man dort eine auf ''Lire'' lautende Militärwährung einführte.<br>
 
Auch in Italien erwies sich das Volk im Umgang mit den Shilling- und Pence-Werten als schwer von Begriff. Dennoch wurde per Verlautbarung durch die italienische Regierung vom 24. September 1943 das ''BMA-Pound'' zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Diese Verlautbarung wurde allerdings erst am 18. November 1943 veröffentlicht. Die Verzögerung entstand, da die italienische Regierung versuchte, durch Verhandlungen mit den Briten einen günstigeren, d.h. einen die Lira nicht noch weiter schwächenden Wechselkurs zu erreichen.<br>
 
Auch in Italien erwies sich das Volk im Umgang mit den Shilling- und Pence-Werten als schwer von Begriff. Dennoch wurde per Verlautbarung durch die italienische Regierung vom 24. September 1943 das ''BMA-Pound'' zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Diese Verlautbarung wurde allerdings erst am 18. November 1943 veröffentlicht. Die Verzögerung entstand, da die italienische Regierung versuchte, durch Verhandlungen mit den Briten einen günstigeren, d.h. einen die Lira nicht noch weiter schwächenden Wechselkurs zu erreichen.<br>
 
Sogar König Viktor Emanuel III. sandte entsprechende Bitten an den Präsidenten der USA und den König von England; allerdings ohne Erfolg.<br>
 
Sogar König Viktor Emanuel III. sandte entsprechende Bitten an den Präsidenten der USA und den König von England; allerdings ohne Erfolg.<br>
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Als Blöcke existieren die Buchstaben ''A B C D E F K L P R S X'' für alle Werte von 1 Shilling aufwärts. ''P'' ist ausschließlich für Specimen reserviert, von den Buchstaben ''S'' und ''X'' (sehr selten) hat man sowohl reguläre Noten als auch Specimen gefunden. Besonders das reguläre Stück mit Block ''X'' ist eine große Seltenheit.<br>
 
Als Blöcke existieren die Buchstaben ''A B C D E F K L P R S X'' für alle Werte von 1 Shilling aufwärts. ''P'' ist ausschließlich für Specimen reserviert, von den Buchstaben ''S'' und ''X'' (sehr selten) hat man sowohl reguläre Noten als auch Specimen gefunden. Besonders das reguläre Stück mit Block ''X'' ist eine große Seltenheit.<br>
Die auf ''Pound'' lautenden BMA-Noten wurden, wie berichtet, zuerst in Tripolitanien (ohne Erfolg) ausgegeben, später aber auch in Griechenland. Es gibt auch 1-Pfund-Noten mit den Überdrucken ''BULGARIA'', ''GREECE'' und ''FRANCE'', genauer: 50 Stück für Frankreich und je 25 für die anderen beiden Länder. Es handelt sich hier wohl nur um Versuchsaufdrucke. In Frankreich und Bulgarien sind diese Noten überhaupt nie umgelaufen, und in Griechenland - soweit bekannt -  normalerweise ohne Aufdruck.<br>
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Die auf ''Pound'' lautenden BMA-Noten wurden, wie berichtet, zuerst in [[Libyen: Military Authority in Tripolitania 1943|Tripolitanien]] (ohne Erfolg) ausgegeben, später aber auch in Griechenland. Es gibt auch 1-Pound-Noten mit den Überdrucken ''BULGARIA'', ''GREECE'' und ''FRANCE'', genauer: 50 Stück für Frankreich und je 25 für die anderen beiden Länder. Es handelt sich hier wohl nur um Versuchsaufdrucke. In Frankreich und Bulgarien sind diese Noten überhaupt nie umgelaufen, und in Griechenland - soweit bekannt -  normalerweise ohne Aufdruck.<br>
 
Die BMA-Noten sind in gebrauchtem Zustand nicht schwer zu finden, wohingegen sie in unzirkuliert sehr selten sind (besonders die 6-Pence- und 1-Pound-Note sind extrem selten).
 
Die BMA-Noten sind in gebrauchtem Zustand nicht schwer zu finden, wohingegen sie in unzirkuliert sehr selten sind (besonders die 6-Pence- und 1-Pound-Note sind extrem selten).
  

Aktuelle Version vom 21. Februar 2010, 11:08 Uhr

Britische Besetzung Italiens - British Military Authority 1943

Am 10. Juli 1943 landeten alliierte Truppen auf Sizilien, und am 17. August war die Befreiung der ganzen Insel abgeschlossen. Um seine Truppen und die Kosten für die Besetzung zu bezahlen gab das britische Militärkommando Banknoten der British Military Authority (BMA) aus, und zwar in den Werten 6 Pence, 1 Shilling, 2 Shilling 6 Pence (2/6), 5, 10 Shillings und 1 Pfund (Great Britain P-M1 – P-M6).
Alle Noten enthielten als Fälschungsschutz einen metallenen Sicherheitsfaden.
Diese Noten waren bereits im Frühling desselben Jahres im besetzten Tripolitanien ausgegeben worden. Der dortigen Bevölkerung war aber der Umgang mit der ungewohnten Unterteilung des Pfundes in 20 Shillings zu je 12 Pence absolut nicht beizubringen, woraufhin man dort eine auf Lire lautende Militärwährung einführte.
Auch in Italien erwies sich das Volk im Umgang mit den Shilling- und Pence-Werten als schwer von Begriff. Dennoch wurde per Verlautbarung durch die italienische Regierung vom 24. September 1943 das BMA-Pound zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Diese Verlautbarung wurde allerdings erst am 18. November 1943 veröffentlicht. Die Verzögerung entstand, da die italienische Regierung versuchte, durch Verhandlungen mit den Briten einen günstigeren, d.h. einen die Lira nicht noch weiter schwächenden Wechselkurs zu erreichen.
Sogar König Viktor Emanuel III. sandte entsprechende Bitten an den Präsidenten der USA und den König von England; allerdings ohne Erfolg.
Der Wechselkurs vom Pfund zur Lira wurde mit 400 Lire pro Pfund festgesetzt. 10 Shillings entsprachend also 200 Lire, die 6 Pence-Note war also 10 Lire wert.

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Die BMA-Noten zirkulierten in der Folge bis zum 31. Mai 1945 in ganz Italien. An diesem Tage entschied die Alliierte Militärregierung das Ende der Funktion eines gesetzlichen Zahlungsmittels. Bis zum 31. August hatten alle Noten eingetauscht zu sein. Jene, die dieser Anordung nicht nachkamen, erwarteten schwere Strafen.

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Die 6-Pence-Note hat keinen Kennbuchstaben und keine Kontrollnummer, die 1-, 2/6-, und 5-Shilling-Scheine haben lediglich einen Block-Buchstaben, während die 10-Shilling- und 1-Pound-Note eine Kontrollnummer mit alphanumerischem Präfix haben.

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Als Blöcke existieren die Buchstaben A B C D E F K L P R S X für alle Werte von 1 Shilling aufwärts. P ist ausschließlich für Specimen reserviert, von den Buchstaben S und X (sehr selten) hat man sowohl reguläre Noten als auch Specimen gefunden. Besonders das reguläre Stück mit Block X ist eine große Seltenheit.
Die auf Pound lautenden BMA-Noten wurden, wie berichtet, zuerst in Tripolitanien (ohne Erfolg) ausgegeben, später aber auch in Griechenland. Es gibt auch 1-Pound-Noten mit den Überdrucken BULGARIA, GREECE und FRANCE, genauer: 50 Stück für Frankreich und je 25 für die anderen beiden Länder. Es handelt sich hier wohl nur um Versuchsaufdrucke. In Frankreich und Bulgarien sind diese Noten überhaupt nie umgelaufen, und in Griechenland - soweit bekannt - normalerweise ohne Aufdruck.
Die BMA-Noten sind in gebrauchtem Zustand nicht schwer zu finden, wohingegen sie in unzirkuliert sehr selten sind (besonders die 6-Pence- und 1-Pound-Note sind extrem selten).


Quelle: Guido Crapanzano, Soldi d'Italia - Un secolo di cartamoneta Fondazione Cassa di Risparmio di Parma, 1995