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Sun Yat-sen wurde am 12. November 1866 im Dorf Cuiheng bei Zhongshan als Sohn eines Bauern geboren. Als er 13 Jahre alt war, ging er nach Hawaii, wo sein Bruder lebte und es durch Handel zu Wohlstand gebracht hatte. Dort bsuchte drei Jahre eine christliche Schule. Später kehrte er nach [[China]] zurück und studierte mit Erfolg Medizin in Hongkong, wo er auch später als Arzt tätig war.<br> | Sun Yat-sen wurde am 12. November 1866 im Dorf Cuiheng bei Zhongshan als Sohn eines Bauern geboren. Als er 13 Jahre alt war, ging er nach Hawaii, wo sein Bruder lebte und es durch Handel zu Wohlstand gebracht hatte. Dort bsuchte drei Jahre eine christliche Schule. Später kehrte er nach [[China]] zurück und studierte mit Erfolg Medizin in Hongkong, wo er auch später als Arzt tätig war.<br> | ||
− | Zu dieser Zeit begann Yat-sen sich politisch zu betätigen. Geprägt vom Westen, war er sehr unzufrieden mit der Regierung und gründete 1894 die Xing-Zhong-Gesellschaft als Ausgangspunkt für seine zukünftigen Aktivitäten. 1895 schlug der Versuch eines Aufstandes fehl: Yat-sen musste fliehen und verbrachte die nächsten 16 Jahre damit, Unterstützung und Geld für seine weitere Arbeit in Europa, [[Japan]] und den [[USA]] zu sammeln.<br> | + | Zu dieser Zeit begann Yat-sen sich politisch zu betätigen. Geprägt vom Westen, war er sehr unzufrieden mit der Regierung und gründete 1894 die Xing-Zhong-Gesellschaft als Ausgangspunkt für seine zukünftigen Aktivitäten. 1895 schlug der Versuch eines Aufstandes fehl: Sun Yat-sen musste fliehen und verbrachte die nächsten 16 Jahre damit, Unterstützung und Geld für seine weitere Arbeit in Europa, [[Japan]] und den [[USA]] zu sammeln.<br> |
− | Veranlasst durch den Wuchang-Aufstand kehrte Yat-sen 1911 aus den USA nach China zurück und wurde als Kompromisskandidat zwischen Revolutionären und dem konservativen Adel zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 1912 gründete er die Nationale Volkspartei (Guomindang).<br> | + | Veranlasst durch den Wuchang-Aufstand kehrte Sun Yat-sen 1911 aus den USA nach China zurück und wurde als Kompromisskandidat zwischen Revolutionären und dem konservativen Adel zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 1912 gründete er die Nationale Volkspartei (Guomindang).<br> |
− | Um militärischen Einfluss zu gewinnen, verbündete sich Yat-sen mit Yuan Shikai und versprach ihm das Präsidentenamt, was dieser auch erhielt, aber mehr und mehr zu einem Dikator wurde. Eine Revolte schlug fehl und Yat-sen war gezwungen, wieder ins Exil nach Japan zu gehen.<br> | + | Um militärischen Einfluss zu gewinnen, verbündete sich Sun Yat-sen mit Yuan Shikai und versprach ihm das Präsidentenamt, was dieser auch erhielt, aber mehr und mehr zu einem Dikator wurde. Eine Revolte schlug fehl und Yat-sen war gezwungen, wieder ins Exil nach Japan zu gehen.<br> |
1917 kehrte er aus dem Exil nach China zurück und wurde 1921 zum Präsidenten der selbstproklamierten Nationalregierung in Guangzhou (Canton) gewählt. 1923 erklärte er seine bereits 1905 formulierten ''drei Volksprinzipien'' (Nationalismus, Demokratie und Staats-Sozialismus) zur Basis des Staates. Zu dieser Zeit erhielt er auch Unterstützung von der Komintern und handelte eine Verbindung von Komintern und Guomindang aus.<br> | 1917 kehrte er aus dem Exil nach China zurück und wurde 1921 zum Präsidenten der selbstproklamierten Nationalregierung in Guangzhou (Canton) gewählt. 1923 erklärte er seine bereits 1905 formulierten ''drei Volksprinzipien'' (Nationalismus, Demokratie und Staats-Sozialismus) zur Basis des Staates. Zu dieser Zeit erhielt er auch Unterstützung von der Komintern und handelte eine Verbindung von Komintern und Guomindang aus.<br> | ||
Um seiner Bewegung aus stärkere militärische Schlagkraft zu verleihen, gründete er die Whampoa-Militärakademie (heute Huangpu-Militärakademie) in der Nähe von Guangzhou, mit [[Chiang Kai-shek]] als Kommandeur.<br> | Um seiner Bewegung aus stärkere militärische Schlagkraft zu verleihen, gründete er die Whampoa-Militärakademie (heute Huangpu-Militärakademie) in der Nähe von Guangzhou, mit [[Chiang Kai-shek]] als Kommandeur.<br> |
Version vom 5. Oktober 2008, 13:32 Uhr
Biographie von Sun Yat-sen
Sun Yat-sen wurde am 12. November 1866 im Dorf Cuiheng bei Zhongshan als Sohn eines Bauern geboren. Als er 13 Jahre alt war, ging er nach Hawaii, wo sein Bruder lebte und es durch Handel zu Wohlstand gebracht hatte. Dort bsuchte drei Jahre eine christliche Schule. Später kehrte er nach China zurück und studierte mit Erfolg Medizin in Hongkong, wo er auch später als Arzt tätig war.
Zu dieser Zeit begann Yat-sen sich politisch zu betätigen. Geprägt vom Westen, war er sehr unzufrieden mit der Regierung und gründete 1894 die Xing-Zhong-Gesellschaft als Ausgangspunkt für seine zukünftigen Aktivitäten. 1895 schlug der Versuch eines Aufstandes fehl: Sun Yat-sen musste fliehen und verbrachte die nächsten 16 Jahre damit, Unterstützung und Geld für seine weitere Arbeit in Europa, Japan und den USA zu sammeln.
Veranlasst durch den Wuchang-Aufstand kehrte Sun Yat-sen 1911 aus den USA nach China zurück und wurde als Kompromisskandidat zwischen Revolutionären und dem konservativen Adel zum ersten Präsidenten der Republik China gewählt. 1912 gründete er die Nationale Volkspartei (Guomindang).
Um militärischen Einfluss zu gewinnen, verbündete sich Sun Yat-sen mit Yuan Shikai und versprach ihm das Präsidentenamt, was dieser auch erhielt, aber mehr und mehr zu einem Dikator wurde. Eine Revolte schlug fehl und Yat-sen war gezwungen, wieder ins Exil nach Japan zu gehen.
1917 kehrte er aus dem Exil nach China zurück und wurde 1921 zum Präsidenten der selbstproklamierten Nationalregierung in Guangzhou (Canton) gewählt. 1923 erklärte er seine bereits 1905 formulierten drei Volksprinzipien (Nationalismus, Demokratie und Staats-Sozialismus) zur Basis des Staates. Zu dieser Zeit erhielt er auch Unterstützung von der Komintern und handelte eine Verbindung von Komintern und Guomindang aus.
Um seiner Bewegung aus stärkere militärische Schlagkraft zu verleihen, gründete er die Whampoa-Militärakademie (heute Huangpu-Militärakademie) in der Nähe von Guangzhou, mit Chiang Kai-shek als Kommandeur.
Am 12. März 1925 starb Sun Yat-sen an Leberversagen in Peking.
Nach Suns Tod brach ein Machtkampf zwischen Chiang Kai-shek und dem älteren Wang Jingwei aus, der die Guomindang spaltete. Das lag zum Teil am zwiespältigen Erbe, das Sun Yat-Sen hinterlassen hatte. Als sich die Allianz zwischen Kommunisten und der Guomindang 1927 auflöste und der Bürgerkrieg ausbrach, behaupteten alle von sich, seine wirklichen Erben zu sein. Trotzdem ist Sun Yat-Sen der einzige chinesische Politiker, der sowohl in Taiwan wie in der Volksrepublik China großes Ansehen genießt.
China: P-220a, 100 Yuan, 1936, Porträt Yat-sen