Leobschütz: Stadtgeschichte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Mai 2008, 10:57 Uhr
Stadtgeschichte
Leobschütz muss schon vor dem Jahre 1000 Stadtrechte besessen haben
Dies ergibt unzweifelhaft die Urkunde König Otakars von Böhmen, betreffend die Schenkung des Stadtforstes vom 07.04.1265.
Wahrscheinlich ist Leobschütz durch Slawen begründet worden und
gehörte ursprünglich zu Mähren. Die Slawen wurden jedoch durch den
großen Brand von 1225 (der 160 Häuser vernichtete) und durch die
mongolischen Horden, welche 1241 die schon wüst liegende Stadt noch
mehr zerstörten, vertrieben und durch deutsche Einwanderer ersetzt,
so dass der Ort im 13. Jahrhundert fast vollständig deutsch
war.
Im Jahre 1433 überfiel Herzog Boleslav von Oppeln die Stadt,
plünderte sie aus und beraubte sie der Kirchenschätze und des großen
Glockengeläuts. Herzog Wenzeslaus II, der anschließend (von
1433 - 1452) Herr über Leobschütz war, regierte eine Stadt, die
weitgehend pleite und zerstört war. Das ging so weit, dass die Steuern drastisch gesenkt wurden, damit die Bürger nicht verhungern mussten.
Die Heimatgeschichte von Leobschütz berichtet über den Vorfall, dass
sich die männlichen Einwohner von Leobschütz im Krieg befanden und
ein erneuter Angriff des Herzogs von Oppeln stattfand. Die Frauen
hätten die polnischen Angreifer in die Flucht geschlagen. Belegen
lässt sich diese Geschichte freilich nicht. Die auf dem Schein
abgebildete Situation 1438 ist wohl eher Wunschdenken gewesen (dass es sogar Frauen fertigbringen die Polen und Tschechen zu besiegen).
Da seit 1433 Leobschütz so gut wie restlos ausgeplündert war, ist es
unwahrscheinlich, das der Herzog von Oppeln die Stadt nochmals heimgesucht hätte. Ebensowenig ist klar, in welchem Krieg die Männer
gewesen sein sollen.
Links über dem Wappenengel der Text Erste urkundl. Erwähnung 1107
Glubcice. Seit Ende 12. Jahrhunderts Stadt mit deutschem Recht. Seit
1265 Hlubschicz. 1270 Lübschütz, seit 1559 Leobschütz.
Rechts Angaben über die Stadt: Gegenwärtig über 13000 Einwohner, mit schönen Promenaden an der Zinna gelegen. Eisenbahnknotenpunkt,
Postdirektion, Gymnasium, Lyceum, Lehrerseminar, Präparandie, höhere
Mädchenschule, Landwirtschaftl. Winterschule, Kaufm. und gewerbl.
Fortbildungsschule, 4. kath., 1 evgl. Kirche und 1 Synagoge. Ein 1448
gegr. Franziskanerkloster. Landratsamt, Amtsgericht, Finanzamt,
Zollamt. Alte Garnisonsstadt. Altertumsmuseum mit wertvollen Urkunden
usw. Städt. Gas- und Wasserwerk. Kanalisation. Hochstehende
Textilindustrie. Kreisstadt eines landwirtschaftl. hochstehenden
Kreises mit recht fruchtbarem Acker- und Gartenland. Neben vielen
anderen schönen Ausflugsorten der geg. 4 Km. von der Stadt
entferntliegende, 1265 von König Ottokar II. der Stadt geschenkte
4000 Morgen große, herrliche Leobschützer Stadtforst, bequem zu Fuß
und auch mit der Eisenbahn erreichbar, mit verschiedenen
Erholungsstätten. Bodenreformerische Stadt mit großen Kämmereigütern
und ausgedehntem eigenen Bauland. Weitere Auskünfte erteilt der
Magistrat.
Unten im Rahmen ein bekanntes Zitat von Goethe.